Herne. Wird die Saison abgebrochen, gäbe es wohl keine Absteiger, Westfalia wäre sicher. Und wer darf aufsteigen? Wohl niemand, geht es nach Knappmann.
Freitag versendete der westfälische Fußballverband einen Fragebogen an alle Vereine, welche Vorgehensweise sie angesichts der wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Saison bevorzugen.
Jeder Verein darf sich in der Meinungsumfrage für eine von vier Optionen aussprechen:
- Abbruch und Saison annullieren (keine Auf- und Absteiger)
- Abbruch und nur Hinrunde werten (ausschließlich Aufsteiger)
- Abbruch und aktuelle Tabelle werten (ausschließlich Aufsteiger)
- Saison ab September fortsetzen (falls möglich)
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Gleichzeitig wurde klar, dass im Falle eines Saisonabbruchs keine Mannschaften absteigen sollen. Eine gute Nachricht für Christian Knappmann vom abstiegsbedrohten Oberligisten Westfalia Herne – sein Verein wäre damit gerettet. Knappmann glaubt aber auch nicht, dass es Aufsteiger geben wird.
Herr Knappmann, was bedeutet für Sie die Nachricht, dass im Falle eines Abbruchs keine Mannschaften absteigen sollen? Es wäre die Rettung für Westfalia.
Ja, das stimmt: Wenn der aktuelle Tabellenstand der Oberliga als Schlusstabelle gewertet würde und in der Regionalliga auch, dann wären wir abgestiegen. Ich finde aber, man kann niemanden absteigen lassen, der noch die Chance auf den Klassenerhalt hat – das gilt nicht nur für uns, sondern vor allem auch für alle abgeschlagenen Tabellenletzten, die aber noch 30 Punkte holen können..
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Andererseits: Falls die Saison fortgesetzt wird, dann sollte der Punktabzug wegen der Insolvenz zurückgenommen werden. Das hat der DFB den Verbänden mit der Änderung der Spielordnung empfohlen. Dann hätten wir neun Punkte mehr.
Auf der Facebook-Seite der Westfalia haben Sie erklärt, für eine Annullierung der Saison stimmen, also Abbruch ohne Auf- und Absteiger. Warum?
Ich denke, dass einfach keine andere Möglichkeit umsetzbar ist. Die Fortsetzung der Saison im Herbst halte ich für rechtlich nicht machbar – der DFB kann zwar Spielberechtigungen verlängern, aber keine Arbeitsverträge. Und jede Wertung wird schwierig. Manche Oberligisten haben 18 Spiele gemacht, andere 22.
Man kann nicht einmal die Hinrundentabelle nehmen: Rot-Weiss Ahlen fehlt ein Hinrundenspiel – zwei Punkte fehlen denen zu Platz zwei. Deshalb ist von den angebotenen Lösungen die Annullierung für mich die beste. Im Sinne einer sportlichen Moral fände ich es aber am besten, wenn Ahlen mit den ersten beiden aufsteigt.
Halten Sie für ausgeschlossen, dass der Verband da eine Sonderlösung findet?
Aber wo hört man dann auf? Wenn man auf die Westfalenliga 1 schaut, da liegt der Siebte drei Punkte hinter dem Ersten. Ich würde mich freuen, aber glaube nicht, dass es eine passende Aufstiegslösung für alle Ligen und Clubs gibt.
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