Herne. Der TTC Westfalia Herne stellt mit vier Mannschaften die Hälfte der gemeldeten heimischen Nachwuchsteams und setzt konsequent auf Breitensport.

Sieben Herner Vereine mit insgesamt 38 gemeldeten Mannschaften spielen im Bereich des Westdeutschen Tischtennis Verbandes von der 3. Bundesliga bis zur 3. Kreisklasse um Punkte.

Davon sind aber nur drei Clubs mit Nachwuchsteams vertreten. Die beiden Wanne-Eickeler Vereine DSC mit dreien und Sportfreunde mit einem, sowie, als einziger Verein aus Alt-Herne, der TTC Westfalia mit vier Nachwuchsmannschaften. Wenn auch hier und dort einzelne Mädchen am Spielbetrieb teilnehmen, sucht man reine Mädchenteams im gesamten Stadtgebiet vergebens.

Auf den Nachwuchs zu setzen hat Tradition beim TTC Westfalia

Der Westfalia-Nachwuchs teilt sich in drei Altersgruppen auf. Die Jungen 13 sind mit zwei, die Jungen 15 und 18 mit je einem Team vertreten.

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Auf den Nachwuchs zu setzen, hat Tradition beim TTC Westfalia, und davon lässt er sich auch durch gelegentliche Rückschläge nicht abbringen. So verlor der Verein in der Saison 2017/18 seine beiden besten Nachwuchsspieler, mit deren Hilfe er souveräner Herbstmeister in der Herren Bezirksklasse geworden war.

Beide wurden in der Winterpause von einem Bochumer Verein abgeworben, und mit dem Aufstieg in die Bezirksliga war es Essig.

Ganz dem Breitensport verschrieben

Auch wenn man zumindest die Klasse noch halten konnte, schmerzt so etwas natürlich auch Westfalias Vorsitzenden Stefan Bartnik.

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Er lässt aber keinen Zweifel daran, dass der Verein auch zukünftig seiner Linie treu bleiben wird: „Wir haben uns ganz dem Breitensport und der Nachwuchsarbeit verschrieben und würden lieber nur in der Kreisklasse spielen, als fertige Spieler mit irgendwelchen Versprechungen zu uns zu locken, nur um des schnellen Erfolges willen.“

Bis zu 34 Kinder und Jugendliche kommen an den Trainingstagen

Stefan Bartnik selbst beweist seit vielen Jahren, dass das keine leeren Worthülsen sind.

Seit fünf Jahren leitet er eine TT-AG am Haranni-Gymnasium und kümmert sich Woche für Woche um den Nachwuchs im eigenen Verein.

TTC-Westfalia-Vorsitzender Stefan Bartnik: „Ich beschäftige mich hauptsächlich mit den Anfängern. Die Hauptarbeit leistet bei uns Lennart Langkau, der selbst aus unserem Nachwuchs hervor gegangen ist, und auch der erhält Unterstützung von anderen Vereinsmitgliedern. Das ist auch nötig, denn an den drei Trainingstagen Dienstag, Donnerstag und Freitag tummeln sich bis zu 34 Kinder und Jugendliche bei uns.“

Nachwuchsspieler Jankowski und Kaczor sind Stützen der ersten Mannschaft

Dass das alles ehrenamtlich geschieht, ist für Bartnik selbstverständlich, ebenso wie die aktive Beteiligung des Vereins an städtischen Aktionen wie dem Herner Sports Day, der Herner Gesundheitswoche und dem Open Sunday, einer Grundschul-Aktion im März. Die auf Nachhaltigkeit ausgelegte Vereinspolitik erfordert natürlich Geduld, trägt aber auch Früchte.

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So gehören die beiden Nachwuchsspieler Dustin Jankowski und Alexander Kaczor bereits zu wichtigen Stützen der ersten Mannschaft, die in der Bezirksklasse einen Mittelfeldplatz belegt. Und was die beiden Jungen „drauf haben“, bewiesen sie nicht zuletzt bei den letzten Kreismeisterschaften mit zwei Titeln in der Altersklasse Jungen 18.

Dass den beiden bald noch mehr „Eigengewächse“ folgen werden, die den Herrenbereich verstärken, ist nur eine Frage der Zeit. Aber die nimmt man sich eben beim TTC Westfalia Herne.

Zwei Herner haben die „Duale Spielberechtigung“

In der Saison 2016/17 führte der DTTB die sogenannte „Duale Spielberechtigung“ ein. Die erlaubt es Nachwuchsspielern, in ihrem Stammverein in einer Herrenmannschaft zu spielen und gleichzeitig für einen anderen Club im Nachwuchsteam.

Davon profitieren auch Dustin Jankowski und Alexander Castor, die für Westfalias 1. Herren in der Tischtennis-Bezirksklasse und gleichzeitig für den Hattinger VfL Winz-Baak im NRW-Liga-Team bei den Jungen 18 an die Platten gehen.