Herne. Der Deutsche Meister Herner TC verliert gegen seinen Vorgänger Keltern mit 47:70. Der HTC kann Ausfälle wegen Verletzungen nicht kompensieren.
Nein, wirklich schmerzhaft war diese Niederlage der Herner Basketballerinnen nicht. Sicher waren die Fans des Herner TC wenig erbaut, dass ihr Team die Rutronik Stars Keltern nie wirklich fordern konnte, und auch Trainer Marek Piotrowski wurmte die Art und Weise, wie der Deutsche Meister beim 47:70 (24:37) unter die Räder kam.
Aber in dieser Besetzung war an einen Erfolg gegen den Spitzenreiter der 1. DBBL im Traum nicht zu denken. Um aussichtsreich in die Playoffs gehen zu können, muss der HTC seine Siege gegen andere Gegner sammeln.
Der Deutsche Meister Herner TC unterliegt Vorgänger Keltern.
Nominell waren beide Teams gleich stark besetzt. Wie Gäste-Trainer Hergenröther konnte auch Piotrowski zehn Namen auf den Spielberichtsbogen kritzeln. Doch während die Sterne zehn Profis aus aller Herren Länder aufboten, waren beim HTC mit Laura Zolper, Sarah Polleros und Frida Schmidt drei junge Mädchen aus dem eigenen Nachwuchs dabei.
Leistungsträgerinnen des Herner TC verletzt auf der Bank
Und neben Chloe Bully nahmen mit Jordan Frericks und Ivana Brajkovic zwei weitere Leistungsträgerinnen verletzt auf der Bank Platz.
Das schränkte die Wechsel-Optionen auf den großen Positionen enorm ein, wo es für Adelina Abaiburova und Katharina Fikiel kaum Verschnaufpausen gab. So entschlossen sich beide ins Getümmel unter den Körben warfen, auf Dauer konnten sie sich gegen Kelterns Centerriege mit Joseph, Cvitkovic, Vaughn und Belobi Nawezhi nicht behaupten.
„Das Ergebnis geht in Ordnung“
Das ahnte Piotrowski schon im Vorfeld, insofern haute ihn die Niederlage nicht aus den Socken. „Das Ergebnis geht in Ordnung“, räumte er ein, kündigte dennoch ein Nachspiel an. „Ich hatte schon erwartet, dass wir ein oder zwei Viertel lang mithalten.“
Dass dies nicht gelang, dafür sei die geringe Zahl von Spielerinnen keine Entschuldigung. Defizite erkannte der HTC-Trainer nämlich gerade auf den kleinen Positionen. „Da haben wir viele Sachen nicht so umgesetzt, wie wir es wollten. Das gibt uns viel Material für die Trainingswoche.“
HTC verpasst es, sich abzusetzen
Immerhin konnte der vom Verletzungspech gebeutelte Meister eine Starting Five aufbieten, die in der Bundesliga höheren Ansprüchen genügen müsste. Herne schaffte es auch, die Partie bis zum 7:7 offen zu gestalten. In dieser Phase verpasste es der HTC sogar, sich leicht abzusetzen.
Aber Laura Westerik versiebte einen leichten Korbleger, und bei Dreierversuchen von Angelika Stankiewicz und Adelina Abaiburova fehlten wenige Zentimeter.
Vor allem Ilze Jakobsone hat mehr Zielwasser getrunken
Mehr Zielwasser hatten die Gäste getrunken, allen voran Ilze Jakobsone. Viermal nahm die Lettin vor der Pause aus der Distanz Maß, stets flutschte die Kugel durch die Reuse.
Weil auch Cvitkovic für drei traf, Thomas zweimal erfolgreich zum Korb dribbelte und die wuchtige Belozi Nawezhi unter dem Brett kaum zu verteidigen war, zogen die Gäste unaufhaltsam davon. Nach sechs punktlosen Herner Minuten stand es 7:14 (10.), und als Deura das zweite Viertel mit einem Dreier eröffnete, führte Keltern erstmals zweistellig (8:19/11.).
Viele schlechte Phasen des Herner TC
Schon da glaubte kaum noch jemand an eine Wende. Zwar deutete nun Hernes Neuzugang Rebecca Harris mit einigen blitzsauberen Dreiern ihre Klasse an, und die junge Laura Zolper brachte ihr Team mit zwei Körben auf neun Punkte heran (22:31/18.), aber zwei Jakobzone-Dreier erstickten jede Hoffnung.
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Zur Pause lag Herne mit 13 Punkte hinten, blieb bis kurz vor Ende des dritten Viertels noch halbwegs auf Tuchfühlung (34:45/28.), aber dann machte der Gast mit einem 9:0-Run zum 34:54 (31.) alles klar.
„Wir haben uns bemüht, aber es hat nicht gereicht. Wir hatten wenige gute, aber viele schlechte Phasen“, lautete Piotrowskis Fazit. Er musste schon schmerzhaftere Schlappen kommentieren.
Herner TC - Rutronik Stars Keltern 47:70
Viertel: 8:16, 16:21, 10:15, 13:18.
HTC: Harris (18/3 Dreier), Abaiburova (9/1), Fikiel (6), Zolper (6), Claesson (3/1), Westerik (2), Rupnik (2), Stankiewicz (1), Polleros, Schmidt.
RSK: Jakobsone (12/4), Joseph (10/3, 12 Rebounds), Belobi Nawezhi (10), Thomas (10), Cvitkovic (9/1), Brown (8), Deura (7/1), Seilund (2), Mayombo (2), Vaughn.
Statistik (HTC - RSK) - Zweier: 38 % (15/39) - 43 % (19/44); Dreier: 26 % (5/19) - 53 % (9/17); Freiwürfe: 67 % (2/3) - 83 % (5/6); Rebounds: 31 (23 defensiv, 8 offensiv) - 40 (29, 11); Turnovers: 22 - 22; Assists: 13 - 12; Steals: 5 - 10; Fouls: 13 - 12.