Herne. Von zwei ersatzgeschwächten Teams ist Hannover das bessere. Herne bringt seine Stärken nicht zur Geltung und auch im Powerplay passiert zu wenig.

Nach neun Heimsiegen in Folge ist die Serie des Herner EV am Sonntag gegen die Hannover Scorpions gerissen. Vor 1142 Zuschauern unterlag der Tabellenzweite den Niedersachsen mit 3:5 und verpasste die Chance, mit Spitzenreiter Tilburg gleichzuziehen.

Der hatte am Nachmittag bei den Crocodiles Hamburg mit 2:4 verloren, womit die Hansestädter als Dritter den Rückstand auf den HEV auf neun Zähler verkürzen konnten.

Albrecht: „Zu langsam und zu kompliziert“

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„Das, was uns bisher stark gemacht hat, konnten wir heute nicht umsetzen. Wir waren zu langsam und haben zu kompliziert gespielt“, kommentierte HEV-Trainer Danny Albrecht die verdiente Niederlage. Seine Mannschaft bekam die Partie nie in den Griff und fand gegen den kleinen Gästekader keine Mittel.

Denn nicht nur der HEV war nach den Ausfällen von Nils Liesegang und Thomas Ziolkowski ersatzgeschwächt ins Spiel gegangen. Gästetrainer Dieter Reiss musste unter anderem mit Stürmer Patrick Schmidt und Verteidiger Dennis Schütt gleich auf zwei seiner drei besten Scorer verzichten, doch die übrig geblieben 14 Feldspieler der Scorpions legten von der ersten bis zur letzten Minute einen ganz abgebrühten Auftritt aufs Eis der Hannibal-Arena.

Hannoveraner Rumpfmannschaft kommt Herne in die Köpfe

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„Kleine Mannschaften sind oft schwer zu spielen“, erklärte Danny Albrecht hinterher und sein Gegenüber musste nur noch unterschreiben: „Meine Rumpfmannschaft hat gekämpft wie ums Überleben und ist Herne unter die Haut gekommen.“

Nicht nur unter die Haut, sondern auch in die Köpfe. Was immer der HEV auch plante, schienen die Routiniers des Gegners bereits im Voraus zu wissen, fast immer war ein Körper oder die Kelle eines Gästeakteurs zur Stelle, um den Herner Spielaufbau bereits im Ansatz zu ersticken.

Die langen Scheiben, sonst typisch für das schnelle Herner Umschaltspiel, kamen nicht und auch das Powerplay blieb mit zwei von sieben erfolgreichen Versuchen unter dem Schnitt.

Ausgerechnet das Powerplay-Spiel klappt nicht wie gewohnt

„Wir sind bei Überzahl überhaupt nicht in die Box gekommen“, kritisierte Danny Albrecht, der beim Stand von 2:4 noch einen sechsten Feldspieler brachte – volles Risiko, das der Gast mit dem entscheidenden Schuss ins leere Herner Tor bestrafte. Der zweite Versuch klappte dann, aber da war es schon zu spät.

Über die beiden ersten Herner Treffer konnten sich die Fans nicht lange freuen. Dominik Piskors Ausgleich zum 1:1 folgte nur zwei Minuten später die erneute Führung der Gäste, die mit ein wenig Glück das 1:3 nachlegten und mit diesem verdienten Vorsprung auch ins Schlussdrittel gingen.

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Auf die Herner Treffer folgt immer die kalte Dusche

Ein schnelles Herner Tor musste her, und das fiel auch. Patrick Asselin gab der Scheibe die entscheidende Richtungsänderung zum 2:3, doch nur 51 Sekunden später folgte die nächste kalte Dusche auf der anderen Seite. Kämpferisch gaben die Gysenberger zwar alles, doch die entscheidenden Defizite lagen diesmal im spielerischen Bereich.

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