Herne. Westfalia ist zahlungsunfähig, der VfL Bochum hat noch eine alte, offene Forderung. Von den damals Verantwortlichen ist aber niemand mehr im Amt.
Knappschaft, Krankenkasse, Fußball-Verband – das sind die Hauptposten auf der Liste der Institutionen, bei denen Fußball-Oberligist SC Westfalia Herne zuletzt seine Rechnungen nicht mehr begleichen konnte. Eine der größeren ausstehenden Summen ist aber auch dem VfL Bochum zuzurechnen.
Am 1. Dezember 2017 meldete der VfL: „VfL unterstützt Westfalia Herne“. Der Umbau des Stadions am Schloss verzögerte sich damals bis in den Frühsommer 2018. Westfalia war so lang heimatlos, was auch finanziell schwer wog. Der VfL gewährte dem SCW ein Darlehen. Im Gegenzug vereinbarten die damaligen Vorstände Sascha Loch und Christian Hochstätter ein Freundschaftsspiel in Herne im Sommer 2018.
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Das angekündigte „Benefizspiel“ sollte einen fünfstelligen Betrag einbringen, der zur Begleichung des Darlehens gedient hätte. Zu dem Spiel kam es nie.
VfL Bochum bestätigt, dass es Forderungen gibt
Der VfL Bochum bestätigt den Sachverhalt grundsätzlich: „Die Vereinbarung ist zwischen den ehemaligen VfL-Vorständen und Westfalia Herne getroffen worden. Aber es stimmt, dass aufgrund des Darlehens noch Forderungen offen sind“, so VfL-Sprecher Jens Fricke zur WAZ. „Unsere jetzige Geschäftsführung steht dazu in Kontakt mit Westfalia Herne.“ Zur Höhe der Forderungen oder des Darlehens wollte der Verein sich nicht äußern.
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Westfalias Ex-Vorsitzender Loch erklärt: „Das Freundschaftsspiel war für August 2018 vereinbart, danach wäre das Darlehen beglichen worden. Der neue Trainer des VfL wollte dann aber nicht auf Kunstrasen spielen. Wir haben angeboten in Bochum zu spielen, darauf ist der VfL nicht eingegangen. Eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, in der Länderspielpause im Herbst zu spielen, daraufhin ist aber nichts mehr passiert.“
Ex-Westfalia-Vorsitzender: Dutt wollte nicht auf Kunstrasen spielen
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Im Februar 2018 war beim VfL Trainer Robin Dutt auf Jens Rasiejewski gefolgt. Laut Loch liegt die Verantwortung beim VfL Bochum. Der VfL äußert sich dazu nicht.
Davon unabhängig versucht die aktuelle Westfalia-Führung nach eigenen Angaben alles, dem VfL nichts schuldig zu bleiben.
Westfalia will das gute Verhältnis zum VfL Bochum beibehalten
„Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, worüber Westfalia sehr froh ist. Ich stehe in regelmäßigem, guten Kontakt zu Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz“, sagt Westfalias sportlicher Leiter Tim Eibold, der Details ebenfalls nicht kommentieren will.
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Eibold sagt: „Der Vertrag ist die Arbeit unserer Vorgänger. Wir wollen aber alles dafür tun, dass die Sache für beide Vereine ein positives Ende nimmt.“
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