Herne. Seine Mission ist klar definiert. Ersan Kaya ist der neue Trainer des Westfalenligisten SV Sodingen. Der 44-Jährige betritt Neuland.

Die Bewerberschlange war lang, die sich nach der Trennung von Timo Erkenberg am Glück-Auf-Stadion des SV Sodingen gebildet hatte. Am Ende fiel die Trainer-Wahl auf einen alten Bekannten, wie der Verein am Montag vermeldete: Man einigte sich mit Ersan Kaya (44) auf eine Zusammenarbeit, zunächst bis Sommer 2020. Der Neue trug in der Vergangenheit in mehreren Episoden bereits selbst über viele Jahre das SVS-Trikot. Insofern sagte er auch aus alter Verbundenheit zu.

Die Mission, die Ersan Kaya verfolgt, ist schnell dargelegt: „Ich will die Mannschaft vor dem Abstieg retten“, erklärt der neue Coach. „Ich freue mich darauf. Das wird eine Herausforderung.“ Bei Firtinaspor Herne trug er bereits in der Landesliga die Verantwortung, nun betritt er als Trainer in der Westfalenliga Neuland. Da Kaya in diesem Jahr noch mit Firtinaspor II den Aufstieg in die Kreisliga A feierte und noch bis zuletzt an der Emscherstraße selbst kickte, hatte er seine neue Mannschaft erst einmal in der laufenden Spielzeit live erleben können. Dieses eine Mal allerdings hatte es in sich - am vergangenen Sonntag.

Ersan Kaya hat ausgemacht, wo beim SV Sodingen der Hebel angesetzt werden muss

Der SV Sodingen fügte zuletzt der SG Finnentrop/Bamenohl die erste Saisonniederlage zu.
Der SV Sodingen fügte zuletzt der SG Finnentrop/Bamenohl die erste Saisonniederlage zu. © Funke Foto Services | Haumann

Denn dass ausgerechnet der im Abstiegskampf gebeutelte SV Sodingen der SG Finnentrop/Bamenohl deren erste Saisonniederlage zufügen konnte, das haute auch den Routinier vom Hocker. „Die Jungs haben Potenzial und das haben sie gezeigt“, staunte Kaya. „Idealerweise sollte es natürlich jeden Sonntag so sein, diese Einstellung zu zeigen.“

Gelingt dies, dann wäre der Klassenerhalt vermutlich eher Formsache. Doch die Schwachpunkte in diesem Jahr sind bekannt. Und Ersan Kaya hat für sich bereits ausgemacht, wo der Hebel anzusetzen sein wird. Er freut sich aber auch über das Bisschen an Zusatzzeit, die der Spielplan im aktuell ermöglicht. „Die Pause über Totensonntag kommt mir echt gelegen. So haben wir zwei Wochen Zeit uns intensiv kennenzulernen und auf Gerlingen vorzubereiten“, so Kaya. „Ich bin daher sehr positiv. Wir werden aber auch ein paar Sachen ändern.“

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Im Angriff und in der Innenverteidigung sieht Kaya in Sodingen Handlungsbedarf

Wie genau die Änderungen aussehen werden, da hält sich der neue SVS-Coach noch bedeckt. Auch welche „zwei, drei“ Spieler er für die Winterpause bereits als Neuzugänge verbucht sehen möchte. Im Angriff und in der Innenverteidigung sieht er dabei den wichtigsten Handlungsbedarf. Nach dem Comeback Kayas am 1. Advent auswärts bei Tabellennachbar Gerlingen warten auf den SVS in diesem Jahr noch Heimspiele gegen Hohenlimburg (3.) und Erkenschwick (10.).