Mit 3:0 führt der Herner EV bereits bei den Hannover Indians - am Ende aber heißt es 4:5 nach Verlängerung.

Es bleibt dabei: Der Pferdeturm in Hannover ist keine gute Adresse für den Herner EV. Nachdem den Grün-Weiß-Roten dort in den letzten vier Jahren nur ein Sieg gelungen war, reichte an diesem Freitag auch eine 3:0-Führung nicht zum Erfolg.

Am Ende setzten sich die Gastgeber vor 2749 Zuschauern mit 5:4 nach Verlängerung durch.

Rückkehr an die Spitze verpasst

Damit verpassten die Gysenberger auch die Rückkehr an die Spitze der Oberliga Nord. Dabei war Platz eins zum Greifen nah, weil auch die Tilburg Trappers beim Tabellenvorletzten Erfurt nicht über einen Punkt hinaus kamen.

Dabei ließ sich der Beginn in Hannover für die Gäste gut an. Patrick Asselin traf bereits nach 67 Sekunden für den HEV, der clever und effektiv auftrat und nach René Behrens‘ schönem Pass auf Dominik Piskor auf 2:0 erhöhte. Damit ging es in die erste Pause und als erneut Piskor die erste Strafe gegen die Indians zum dritten Herner Treffer nutzte, schien der HEV endgültig auf einem guten Weg.

Vermeintlich klare Führung war trügerisch

Aber die vermeintlich klare Führung war trügerisch. Hannover hatte schon bis dahin ein klares Plus an Schüssen auf dem Konto, doch HEV-Keeper Björn Linda stand einem Treffer der Gastgeber gegen zu passive Herner noch im Weg. Kurz vor der zweiten Pause verkürzten die Indians jedoch im Powerplay auf 1:3, aber im Schlussabschnitt schien es zunächst, als könne der HEV die Partie wieder beruhigen und den Druck vom eigenen Tor nehmen.

Allerdings nur für wenige Minuten, denn was sich anschließend vor Lindas Tor abspielte, erinnerte die mitgereisten Herner Fans phasenweise an die 2:9-Pleite in Duisburg. Hannover traf zum zweiten Mal in Überzahl und glich nur 31 Sekunden später aus – das 3:3 roch zwar nach Schlittschuhtor, doch die Herner Spieler protestierten vergeblich.

Gäste haben Oberwasser nach dem 4:4

Keine zwei Minuten später lag der HEV mit 3:4 hinten und schien völlig den Faden verloren zu haben, doch er kam noch einmal zurück. Denis Fominych arbeitete die Scheibe förmlich zum 4:4 über die Linie und urplötzlich hatten die Gäste sogar Oberwasser. Erst vergaben die Gysenberger eine Überzahlchance, dann scheiterte Dennis Thielsch mit einem Alleingang an Indians-Keeper Philip Lehr – es ging in die Verlängerung.

Nach einer unnötigen Strafe gegen Hannovers Branislav Pohanka schien der HEV erneut im Vorteil, doch den schenkte er mit einer ebenso dummen Strafzeit gegen Marcus Marsall wieder her. Kurz darauf traf Arnoldas Bosas für die Gastgeber zum Zusatzpunkt.

„Vorne waren wir heute sehr effektiv und haben unsere Chancen gut genutzt, aber in der eigenen Zone zu viele individuelle Fehler gemacht und dem Gegner zu viel Platz gelassen. Björn hat uns einige Male gerettet“, sagte HEV-Trainer Danny Albrecht hinterher. „Am Ende hat Hannover definitiv verdient gewonnen, aber wir haben einen Punkt geholt, der vielleicht noch einmal ganz wichtig sein kann.“

Drittel: 0:2, 1:1, 3:1.

Tore: 0:1 (1:07) Asselin (Marsall/T. Ziolkowski), 0:2 (13:21) Piskor (Marsall/Behrens), 0:3 (29:14, 5-4) Piskor (Palka/T. Ziolkowski), 1:3 (37:13, 5-4), 2:3 (48:24, 5-4), 3:3 (48:55), 4:3 (50:48), 4:4 (53:08) Fominych (Ackers/Asselin), 5:4 (61:52).

Strafminuten: Hannover 6 – Herne 8.