Samstag gegen Wasserburg endet die vierte englische Woche in Folge für den Herner TC. Trainer Piotrowski erklärt die Partie zur Charakterfrage.

Es war ein Stresstest auf höchstem Niveau, und das neu formierte Team des Herner TC hat ihn nicht nicht wirklich bestanden.

Vier strapaziöse Wochen mit bislang acht Spielen, einigen Reisen und kaum Trainingsmöglichkeiten haben ihre Spuren bei Hernes Bundesliga-Basketballerinnen hinterlassen.

Auftanken und mit frischen Kräften neu fokussieren

Sichtbar sehnen sie sich nach einer kleinen Pause, um wieder aufzutanken und sich mit frischen Kräften neu zu fokussieren.

Nicht nur für die Psyche, auch für das Punktekonto wäre es überaus hilfreich, sich mit einem Heimsieg über den früheren Abonnementsmeister TSV 1880 Wasserburg (Sa., 18 Uhr, H2K-Arena) in die 14-tägige Länderspielpause zu verabschieden.

„Eine Willenssache und Charakterfrage“

„Jetzt geht es nicht mehr um Qualität, jetzt ist es nur noch eine Willenssache und eine Charakterfrage“, beschreibt Marek Piotrowski die herausfordernde Situation.

Dies sei nicht die Zeit, zu jammern, zu lamentieren oder die individuellen Befindlichkeiten in den Vordergrund zu stellen.

Mit einem Sieg zu Platz drei aufschließen

„Uns hilft nur eins: Ärmel hochkrempeln und an die Arbeit machen“, fordert der erfahrene Headcoach. „Wir müssen komplett als Einheit auftreten, nur dann haben wir eine Chance, Wasserburg zu schlagen.“

Mit einem Sieg würde der Herner TC, derzeit mit vier Siegen und drei Niederlagen in der DBBL auf Rang fünf platziert, zu seinen bayrischen Gästen (5:2 Siege/Platz 3) aufschließen.

Zwei Wochen Spielpause: „Langweilig werden die nicht“

„Danach haben wir dann zwei Wochen Zeit, alles zu analysieren und die richtigen Schlüsse aus den letzten Wochen zu ziehen“, so Piotrowski. Eines kann er seinen Damen schon jetzt versprechen. „Langweilig werden die zwei Wochen nicht, das ist schon mal sicher.“

Denn trotz der jüngsten Pleitenserie hat der deutsche Meister die Saison ja nicht abgehakt. Im Gegenteil. Auf europäischer Bühne wollte Herne lernen und erste Erfahrungen sammeln.

Das ist geschehen. Aber obwohl die Reisen nach Ungarn (27. November) und Belgien (5. Dezember) noch ausstehen und rechnerisch die Playoffs noch erreichbar sind, wird sich der HTC jetzt verstärkt auf die Liga und den Pokal konzentrieren. Noch hält er beide nationalen Titel, und kampflos wird er sie nicht hergeben.

Elffacher Meister spielt stabil auf hohem Niveau

Gegen einen ihrer härtesten Rivalen können die Piotrowski-Schützlinge an diesem Samstag ihre Ansprüche untermauern. Der TSV Wasserburg, noch vor drei, vier Jahren auf nationaler Ebene nicht zu schlagen, gehört auch in dieser Spielzeit wieder zum Besten, was die Liga zu bieten hat.

Unterbrochen von einer kurzen Schwächephase mit knappen Niederlagen gegen Osnabrück und in Heidelberg hat der elffache deutsche Meister bislang stabil auf hohem Niveau gespielt und fünf zumeist klare Siege eingefahren.

Trainerin Sidney Parsons setzt zwar auf eine recht kleine Rotation, doch sie verfügt über sieben, acht nahezu gleichwertige Spielerinnen. Beste Scorerinnen sind US-Guard Kelly Moten (21 Punkte/Spiel) und die australische Centerin Megan McKay (13,6, 8 Rebounds).

Eine extrem harte Aufgabe

Aber auch Powerforward Brittany Hodges (9, 9 Reb.), die Slowenin Tina Jakovina sowie die erfahrenen deutschen Nationalspielerinnen Svenja Greunke und Svenja Brunckhorst bringen viel Qualität aufs Parkett.

Auf die HTC-Damen wartet also erneut eine extrem harte Aufgabe. Es wäre an der Zeit, mal wieder eine Prüfung zu bestehen.