Vieles, sagt Trainer Danny Albrecht, sei verkehrt gelaufen beim 2:9 in Duisburg. Dabei hatte der Herner EV zuvor gegen Essen stark aufgespielt.

Verkehrte Rollen für den Herner EV. Nach der Pressekonferenz im Anschluss an das 4:1 gegen die Moskitos Essen sagte Trainer Danny Albrecht noch: bis auf die Chancenauswertung gebe es am Spiel seiner Mannschaft an diesem Abend nichts zu kritisieren.

Um so länger ist aber die Mängelliste, die er nach der 2:9-Niederlage seines Teams im zweiten Derby des Wochenendes bei den Füchsen Duisburg ausrollt.

Füchse toben sich nach schneller 3:0-Führung aus

Bisher war es ja so in dieser Saison gewesen, dass ein Gegentreffer meist der Weckruf für die Herner gewesen ist. Die drei frühen Treffer der Füchse waren aber nur ein Startschuss für die Gastgeber selbst, den Hernern deren zweite Saisonniederlage beizubringen.

Nach dem schnellen 0:3-Rückstand fand der bisherige Tabellenführer nicht mehr ins Spiel, im Gegenteil. Die Füchse tobten sich aus.

Duisburgs siebter Sieg in Serie

Der Duisburger Co-Trainer Raphael Joly, hatte schon vor dem Spiel angekündigt: „Im Derby steht eine andere Mannschaft auf dem Eis als beim 2:5 im Hinspiel.“

Was der Sonntagabend dann bewies. Duisburgs Coach Uli Egen, früher auch Trainer des Herner EV, konnte nach dem siebten Sieg in Serie seiner Mannschaft feststellen: „Wir spielen gut. Das hat Hand und Fuß.“

Ein Urteil, das am Freitag auch aufs Spiel des HEV gegen Essen in der ausverkauften Hannibal-Arena gepasst hätte – für den Auftritt in Duisburg war Danny Albrecht damit beschäftigt, erst mal nach Gründen für diese Vorstellung und das 2:9 zu suchen.

Herner ohne Kampf und Wille

„Wir wussten, dass die Duisburger wie die Feuerwehr rauskommen würden und selbstbewusst Gas geben würden.“ Dass die eigene Verteidigung gut steht, das gelang dem HEV aber nicht. Albrecht: „Dazu kamen auch die individuellen Fehler, die wir gemacht haben.“

Es habe vieles gegeben an dem Abend, was bei seinem Team nicht richtig gelaufen sei, sagt der HEV-Trainer und stellt fest: „Klar könnte ich jetzt sagen, dass es besser ist, ein Spiel so zu verlieren als fünf mit einem Tor Unterschied. Das aber war blamabel. Kampf und Wille waren nicht da. So darf man sich nicht präsentieren. Das geht nicht.“

Ein Spiel steht an am nächsten Wochenende

Vielleicht, sagt der Herner Trainer, habe sich nach dem 4:1 bei seinen Spielern eine Selbstzufriedenheit eingestellt: „Wenn es sonst gut läuft, dann denkt man in solch einem Spiel möglicherweise: ,Das wird schon’. Und dann passieren solche Dinge.“

Ein weiterer Aspekt dieses Auftritts: der HEV ist die Tabellenführung los, ist nun punktgleich mit den Tilburg Trappers, die eine bessere Torbilanz haben.

Der Herner blicken nun auf das kommende Wochenende, an dem für sie nur eine Begegnung ansteht, am Freitag (20 Uhr) treten sie bei den Hannover Indians an.

Denn bei aller Kritik auch durch den Trainer selbst – Danny Albrecht sagt: „Wir haben jetzt zehn von zwölf Spielen gewonnen. Und wir wollen wieder da weiter machen, wo wir vor dem Duisburg-Spiel aufgehört haben.“

Und die Mängelliste wieder erheblich einkürzen.