Der Herner TC muss den XCYDE Angels zum verdienten Sieg gratulieren. Nur Leonard, Frericks und mit Abstrichen Abaiburova halten richtig dagegen.

Nein, meisterlich war es wahrlich nicht, was die Basketballerinnen des Herner TC in Nördlingen ablieferten. Nach einer akzeptablen ersten und einer desolaten zweiten Hälfte mussten sie den XCYDE Angels zu einem verdienten 66:56 (34:32)-Sieg gratulieren und sie in der Bundesliga-Tabelle an sich vorbeiziehen lassen.

Drei Tage nach dem schwachen Auftritt im EuroCup wirkten die HTC-Damen noch müde und verunsichert.

Bei eigenem Ballbesitz läuft wenig zusammen

Vor allem bei eigenem Ballbesitz lief wenig zusammen. Viel zu statisch war das Spiel angelegt, nur selten gelangen schnelle Passfolgen. Kennedy Leonard mühte sich nach Kräften, fand aber kaum Unterstützung.

Eva Rupnik tauchte weitgehend ab, Matilda Claesson verpasste mehrfach den Zeitpunkt für das Abspiel, wurde gedoppelt und verlor so etliche Bälle. So waren es meist Einzelaktionen von Adelina Abaiburova oder Jordan Frericks, die Herne lange im Spiel hielten.

Nördlingen punktet hochprozentig aus dem Spiel

Die erste Hälfte verlief weitgehend ausgeglichen. Den ersten Punkt der Angels beantwortete Leonard per Dreier zum 1:3 (2.), dann ließ es Nördlingens Leslie Vorpahl zweimal von außen krachen. Bis zum Ende des ersten Viertels punkteten die Gastgeberinnen hochprozentig aus dem Spiel, während der HTC acht seiner 17 Zähler von der Linie sammelte. Mit der Pausensirene traf Stephanie Sachnovski für drei zur Nördlinger 20:17-Führung.

Im zweiten Abschnitt blieb das Spiel ganz eng, beide Teams verteidigten hart und ließen kaum freie Würfe zu. Bis Minute 17 lief der HTC hinterher, dann sorgte Claesson mit einem Dreier für einen Führungswechsel (30:32). Vier Freiwurfpunkte brachten die Gastgeberinnen wieder mit 34:32 nach vorn, ehe Frericks die Halbzeit mit zwei vergebenen Freiwürfen beendete.

Strohfeuer des Herner TC nach der Pause

Nach der Pause erwischte Herne mit einem 6:0-Run zum 34:38 (22.) den besseren Start. Aber das erwies sich als Strohfeuer. Die Angels legten noch ein Schüppchen drauf, waren schneller, bissiger, galliger – und provozierten so etliche Herner Ballverluste.

Auf Seite der Gäste hielten nur noch Leonard und Frericks richtig dagegen, während auf den Center-Positionen absolute Funkstille herrschte. Weder Katharina Fikiel noch Ivana Brajkovic konnten sich gegen Luisa Geiselsöder behaupten.

„Die Last war auf zu wenige Schultern verteilt“

So setzten sich die Angels langsam ab (47:41/27.) und durften sich nach Vorpahls Dreier zum 56:46 (32.) erstmals über eine zweistellige Führung freuen. Damit war den Gästen der Zahn gezogen. Fast fünf Minuten dauerte es, ehe Frericks per Freiwurf den ersten Herner Punkt des Viertels zum 60:47 (35.) erzielte. Wenig später war die HTC-Kapitänin mit fünf Fouls draußen, und mit ihr verließ auch die Hoffnung auf ein Aufbäumen das Feld.

„Wir haben verdient verloren. Nördlingen war schneller, bissiger und hat auch besser verteidigt“, räumte HTC-Trainer Marek Piotrowski ein. „Wir haben in der Offense ganz schlecht gespielt, die Last war auf zu wenige Schultern verteilt. Das war zu wenig.“

Viertel: 20:17, 14:15, 19:14, 13:10.

Angels: Luisa Geiselsöder (23, 10 Rebounds), Vorpahl (18/4 Dreier), Hill (11), McCray (7), Förner (4), Sachnovskl (3/1), Meynadier, Laura Geiselsöder, Aijänen.

HTC: Leonard (14/1), Abaiburova (13/1), Frericks (12, 14 Rebounds), Westerik (4), Fikiel (4), Claesson (3/1), Zolper (2), Brajkovic (2), Rupnik (2), Schmidt, Sannes.

Statistik (Nördlingen – Herne) – Zweier: 49 % (18/37) – 48 % (12/25); Dreier: 25 % (5/20) – 14 % (3/21); Freiwürfe: 75 % (15/20) – 79 % (23/29); Rebounds: 30 (27 defensiv, 12 off.) – 32 (23, 9); Turnovers: 15 – 17; Assists: 11-- 10; Steals: 17 – 15; Fouls: 23 – 21.