Nach drei Siegen hintereinander findet der SC Westfalia Herne nicht zur Form der vorherigen Spiele und unterliegt dem RSV Meinerzhagen mit 0:3.

Die letzte Minute läuft, und Kai Hatano versucht es noch mal, dribbelt kurz an und schießt. Übers Tor. Es ist schon vorher klar gewesen, dass der SC Westfalia Herne an diesem Tag dem RSV Meinerzhagen nicht beikommen sollte, und der Wunsch eines Herner Zuschauers nach dieser vergebenen Chance – „Pfeif ab!“, der wird auch umgehend von Schiedsrichter Tobias Severins erhört: Schluss. Aus. 0:3 verliert der SC Westfalia Herne gegen den RSV Meinerzhagen.

In den vorigen drei Spielen waren die Herner jeweils nach dem Schlusspfiff als jubelnde Horde, auch nach Spielschluss noch mit enormer Präsenz, über die Spielfläche getollt.

Geschlagenes Häuflein mit enttäuschten Gesichtern

An diesem Sonntag aber schlich ein geschlagenes Häuflein mit enttäuschten Gesichtern Richtung Kabine.

Der RSV Meinerzhagen erwies sich als starkes Team, fand viele richtige Antworten auf dem Platz, erzielte zwei schnelle Tore zum richtigen Zeitpunkt – und die Herner kamen nicht an die Leistungen der vergangenen drei Wochen heran.

Herner rackern vergeblich für die Wende

Westfalia-Trainer Christian Knappmann hatte zur Pause wohl noch gehofft, dass seine Spieler in ihren vorherigen spielerischen Lauf einscheren würden. Beklagte sich kurz vor dem Wiederanpfiff über zwei Szenen im Meinerzhagener Strafraum, die für ihn Handelfmeter-reif gewesen waren.

Aber in Halbzeit zwei fiel erst noch das 0:3, und die Herner rackerten vergeblich für die Wende. Stattdessen vergaben die Gäste aus dem Sauerland noch Großchancen.

„Nicht die Form der vorigen Wochen gefunden“

So blieb Knappmann am Ende das Fazit: „Wir haben nicht zu unserer Form der vorigen Wochen gefunden. Aber nach den Leistungen der letzten drei Spiele konnten wir uns diesen Ausrutscher mal erlauben.“

Der Schritt weiter nach vorne in der Tabelle blieb durch diese Niederlage aus. Die Meinerzhagener (27 Zähler) halten hingegen Schritt mit dem punktgleichen Zweiten RW Ahlen und Tabellenführer SC Wiedenbrück (28).

Keine Zeit, den ersten Gegentreffer wegzustecken

Fisnik Zejnullahu war der erste Gäste-Spieler, der Ricardo Seifried prüfte. Der Westfalia-Keeper bestand glänzend.

Aber zweimal in schneller Folgte konterten die Meinerzhagener dann zur Führung. Zunächst bekamen die Herner den Gegenstoß in der 11. Minute nicht verteidigt, Ewald Platt sprintete frei durch auf Seifried zu. Einmal wehrte Hernes Torhüter ab, dann schoss Platt doch ein. Das 1:0 für den RSV im Nachschuss.

Zeit, diesen Gegentreffer wegzustecken ließen die Meinerzhagener dem Gastgeber nicht. Die Herner gönnten sich das Durschnaufen selbst aber auch nicht.

Herner Einladung zum 0:2

Denn in der 15. Minute flog ein langer Ball Richtung Westfalia-Gehäuse. Andreas Ogrzall klärte nicht konsequent genug, Kapitän Maurice Temme legte den Ball am herausgekommenen Ricardo Seifried vorbei, und Andreas Spais nickte die Einladung mit dem Treffer zum 2:0 für die Gäste ab.

Die Herner kehrten zurück ins Spiel, aber nicht zwingend vor das RSV-Tor, vergeblich waren die Schussversuche von Nikolai Pakowski.

Die Westfalia blieb nach der Pause in Fahrt, aber die Gäste traten schnell wieder auf die Bremse.

Westfalia kriegt den Faden zu ihrem Offensivspiel nicht zu fassen

Ricardo Seifried musste zunächst wieder gegen den eingewechselten Ron Berlinski klären, und einige Minuten später dann startete der Tabellendritte den nächsten Gegenangriff. Wie beim ersten Gegentreffer konnte Ricardo Seifried den ersten Versuch abwehren, dann schoss der eingewechselte Alessandro Tomasello ein.

Nach diesem 3:0 in der 68. Minute vergab der RSV noch weitere gute Kontermöglichkeiten, etwa durch Hakan Demir und Ewald Platt.

Die Herner hingegen suchten nach dem Faden ihres zuletzt so erfolgreichen Offensivspiels, sollten ihn in diesem Spiel gegen das auch defensivstarke Gästeteam aber nicht mehr zu fassen bekommen.

Tore: 0:1 (11.) Platt, 0:2 (15.) Spais, 0:3 (58.) Tomasello.

Westfalia: Seifried; Temme, Fuchs, Ogrzall (21. Rößler), Sengün (59. Smykacz) - Schick, Pakowski (55. Abdallah) - Hatano, Duyar (41. Rößler) - Stawski, Ciccarelli.

Meinerzhagen: Focher; Özedemir, Wurm, Beilfuß (59. Sakar), Spais (46. Berlinski), Demir, Bengsch (46. Kandziora), Zejnullahu (68. Tomasello), Platt, Bauman, Sesay.

Schiedsrichter: Severins (Rheda-Wiedenbrück).

Zuschauer: 507.