Zum dritten Gruppenspiel kommt am Donnerstag Basket Hema SKW nach Herne. Der Sieger dieser Partie hat gute Chancen, im EuroCup zu überwintern.
Der Terminplan lässt den Basketballerinnen des Herner TC keine Atempause. Zum Abschluss der dritten „englischen Woche“ in Folge empfangen die HTC-Damen an diesem Donnerstag um 19.30 Uhr in der H2K-Arena das belgische Team von Basket Hema SKW zur Vorrunden-Partie im EuroCup.
Es ist bereits das dritte Heimspiel binnen acht Tagen, und erneut bauen die Hernerinnen auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans, um eine extrem knifflige Aufgabe zu lösen.
Im Damenbasketball spielt Belgien in einer anderen Liga
Die Gäste reisen zwar mit einem sehr jungen Team an, das voraussichtlich ausschließlich aus Belgierinnen besteht, doch das stempelt sie keineswegs zu Außenseiterinnen.
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Im Damenbasketball spielt Belgien nämlich in einer ganz anderen Liga als sein deutlich größerer östlicher Nachbar. Während Deutschland im aktuellen FIBA-Ranking zwischen dem Libanon und Indonesien auf Position 58 herumdümpelt, ist Belgien auf Platz 16 gelistet.
Sehr gute Jugendarbeit im Nachbarland
Woran das liegt, das kann auch Marek Piotrowski nur vermuten. „Da steckt einfach viel Arbeit drin. Und ein anderes System“, sagt der Herner Headcoach.
In Belgien würden die besten Nachwuchs-Spielerinnen in wenigen Zentren zusammengezogen. „Und deshalb gibt es dort schon seit vielen Jahren eine sehr gute Jugendarbeit.“
Talentschmiede aus Flandern
Die ergiebigste Talentschmiede ist unweit von Mechelen und Antwerpen im flandrischen 20.000-Seelen-Städtchen Sint-Katelijne-Waver beheimatet.
Basket Hema SKW stellte den Kern der belgischen U19-Nationalmannschaft, die im Juli bei den Weltmeisterschaften in Bangkok erst im Halbfinale mit 59:67 an den USA scheiterte und Platz vier belegte.
Hemas Powerforward Billie Massey in die All-Star-Five der U19-WM berufen
Zu den herausragenden Spielerinnen des gesamten WM-Turniers zählte Hemas Powerforward Billie Massey, die sogar in die All-Star Five berufen wurde. Auf Marek Piotrowski, der sich ein Ligaspiel der Belgierinnen vor Ort anschaute, machte Masseys Zwillingsschwester Becky einen fast noch stärkeren Eindruck.
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Die schmalere der beiden athletischen 19-Jährigen war auch beim 63:53-Sieg gegen den deutschen Vizemeister Keltern vor einer Woche nicht nur wegen ihrer 20 Punkte die herausragende Spielerin auf dem Parkett.
An internationaler Erfahrung dem Herner TC ein Stück voraus
Auch den Aufbau besorgen mit Elise Ramette und Sofia Ouahabi zwei ganz junge Damen. Einzige etwas ältere Spielerin ist Lut de Meyer (27), alle anderen sind maximal 22 Jahre alt.
Was internationale Erfahrung anbelangt, sind die Gäste dem HTC gleichwohl ein Stück voraus. Während Herne in dieser Saison seine internationale Premiere feiert und nach dem 59:70 gegen Szekszard erst zum zweiten Mal auf ein nichtdeutsches Team trifft, nahm Basket Hema SKW schon im letzten Jahr am EuroCup teil und erreichte dort das Viertelfinale.
„Wir werden alles tun, um auch dieses Spiel zu gewinnen“
„Favorit sind wir ganz bestimmt nicht“, verweist auch Marek Piotrowski auf diesen Fakt. „Wir sind dabei, um zu lernen.“ Als Absage an sportliche Ambitionen will der Herner Trainer das aber nicht verstanden wissen.
„Wir werden alles tun, um auch dieses Spiel zu gewinnen. Mal schauen, was möglich ist.“ Der HTC kann mit einer Ausnahme komplett antreten.
Chloé Bully muss noch einige Monate zuschauen
Lediglich Chloé Bully muss nach ihrer Kreuzband-OP noch ein paar Monate zuschauen. Gegen ihre belgischen Landsleute wird das der 26-Jährigen sicher besonders schwer fallen.
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Bei einem Sieg zieht der HTC in der Tabelle an Hema vorbei und hat gute Chancen, im EuroCup zu überwintern.
Derzeit führt Szekszard (2:0 Siege) vor Hema, Herne (je 1:1) und Keltern (0:2) die Tabelle an. Die beiden Gruppen-Ersten und die vier besten Dritten aus zehn Gruppen bleiben im Wettbewerb.
Mindestens dreimal darf Herne aber noch international ran: Am nächsten Mittwoch (6.11.) kommt Keltern, am 27. November geht es ins ungarische Szekszard und am 5. Dezember zum Rückspiel nach Belgien.
„Halloween Special“ am Donnerstag in der H2K-Arena
Das Spiel der Herner Basketballerinnen gegen die Belgierinnen wird an diesem Donnerstagabend als „Halloween Special“ ausgetragen.
Die H2K-Arena wird umdekoriert, und der Herner TC weist darauf hin: Gruselig geschminkte oder verkleidete Fans bekommen ein nichtalkoholisches Freigetränk.
Karten für diese EuroCup-Partie gibt es auch dieses Mal ausschließlich an der Tageskasse der H2K-Arena, Mont-Cenis-Straße 180.