Der SV Sodingen soll einen Kunstrasen bekommen. Der Sportausschuss stimmt in seinen Etatberatungen dafür. Auch für Geld für eine WM in Wanne.
Wird es doch noch etwas mit einem Kunstrasen im Sodinger Glückauf-Stadion? Die Herner Sportpolitik beantwortet diese Frage mit einem deutlichen „Ja“.
Jetzt muss diese Vorlage nur noch der Kämmerer aufnehmen und verwandeln – dann könnte bereits im kommenden Jahr der arg gebeutelte Naturrasen des Fußball-Westfalenligisten gegen einen künstlichen Belag ausgetauscht werden.
Geld für Kunstrasen wird eingeplant
Bei den Etatberatungen für das Jahr 2020 stimmte der Sportausschuss am Mittwochabend einem gemeinsamen Antrag der SPD- und CDU-Fraktion zu, Geld für einen Kunstrasen einzuplanen.
Und zwar exakt 150.000 Euro, die bereits im Etat stehen, jedoch mit dem Zusatz „Erneuerung des Kleinspielfeldes im Sodinger Stadion“.
CDU wünscht „eine große Lösung“
„Wir wünschen aber die große Lösung“, so Horst Severin (CDU). Der Verein will mindestens die Hälfte der Kosten selbst stemmen, ähnlich dem Modell bei den Wanner Sportfreunden, beim VfB Börnig oder beim SV Holsterhausen.
Zur Erinnerung: Der SVH baute an der Wiesenstraße für ca. 370.000 Euro seinen Tennenplatz in eine Kunstrasenanlage um. Die Stadt gab dafür einen einmaligen Zuschuss von 171.000 Euro, für den „Rest“ nahm der SVH ein Darlehen bei der NRW-Bank auf.
Diesen Doppelpass will auch der SVS spielen: „Wir haben bei der Stadt den Förderantrag gestellt. Jetzt hoffen wir auf Genehmigung und wollen dann so schnell wie möglich beginnen“, so Rainer Wilke, Vorsitzender des Fördervereins vom SV Sodingen.
30.000 Euro für WM im Minigolf
Sind die „Sodinger 150.000 Euro“ im Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2020 nur eine Umschreibung, sollen weitere 65.000 Euro ein zusätzlicher Schluck aus der Pulle des Sportetats werden.
Diese werden fast brüderlich aufgeteilt: Mit 35.000 Euro soll der Zuschuss an den Stadtsportbund erhöht werden, damit dieser „seine immer mehr werdenden Aufgaben bewältigen kann“, so die Herner Sportpolitiker.
Die weiteren 30.000 Euro im Kapitel „Transferaufwendungen“ sind für eine Weltmeisterschaft vorgesehen, die der MGC Rot-Weiß Wanne-Eickel auf seinen Bahnen im Sportpark Wanne-Süd ausrichten wird.
2020 treffen sich die weltbesten Minigolfer in Wanne-Eickel
Vom 5. bis zum 8. August 2020 treffen sich dort die weltbesten Minigolfer – „und eine WM ist nun mal teuer“, weiß der Sportausschuss-Vorsitzende Kai Gera.
Beide Anträge, die SPD und CDU gemeinsam stellten, wurden vom Sportausschuss einstimmig befürwortet, ebenso der gesamte Haushaltsplanentwurf 2020 für den Sportbereich (inklusive Gysenbergpark) mit einem Volumen von ca. 4,3 Millionen Euro.
Summen für häufig diskutierte Baumaßnahmen stehen bereit
Darin stecken auch Summen für Baumaßnahmen, die bereits häufig diskutiert wurden, wie der Neubau eines weiteren Kleinspielfeldes mit Kunstrasen im Sportpark Wanne-Süd. Hierfür stehen im Etat 250.000 Euro bereit. Oder der Umbau des Horststadions mit 850.000 Euro sowie ein Zuschuss in Höhe von 174.000 Euro für die Aufstockung des Umkleidegebäudes im Stadion am Schloss Strünkede.
Im Jahr 2021 soll auf dem Platz des SV Wanne 11 der alte Kunstrasen gegen einen neuen ausgetauscht werden. Kosten: ca. 250.000 Euro.
Ebenfalls im übernächsten Jahr ist der Start des Umbaus der Sportanlage am Stratmanns Hof in Röhlinghausen vorgesehen. Auch dort verschwindet die rote Asche zugunsten eines grünen Kunstrasens, zudem wird die Leichtathletik-Anlage modernisiert. Kosten: ca. 850.000 Euro.
Das Kapitel „Tribüne am Schloss Strünkede“ soll endlich zugeklappt werden
Was für ein Wortungetüm: Das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz, kurz (KInvFG), einst vom Bund zur Stärkung der Investitionstätigkeit finanzschwacher Kommunen aufgelegt, ist zwar kaum ohne einen Stolperer aufzusagen, sorgt aber für eine neue, schmucke Tribüne im Westfalia-Stadion.
Dies erfuhr der Sportausschuss vom zuständigen Gebäudemanagement Herne (GMH). Eine zuerst angedachte Sanierung des maroden Tribünentragwerks ist vom Tisch, jetzt soll es eine Neukonstruktion richten.
Umsetzung Ende der Saison 2019/2020
Die Gesamtkosten liegen bei 525.000 Euro, davon werden 90 Prozent, also 472.500 Euro, durch das KInvFG gefördert.
Die Umsetzung ist für das kommende Jahr nach dem Ende der Saison 2019/20 in der Fußball-Oberliga vorgesehen.
Die Arbeiten waren bereits einmal ausgeschrieben (Sanierung der Tribüne, Arbeiten an Trägern und an der Dachabdeckung, von der auch Asbestelemente entsorgt werden müssen), doch die Angebote der Fachfirmen lagen im Juni 2019 deutlich über den veranschlagten 525.000 Euro.