Duplizität der Ereignisse: Sowohl der SV Wanne 11 als auch die SpVgg Horsthausen kassieren in Überzahl den Ausgleich zum 2:2 in der 94. Minute.
Es gibt Geschichten, die schreibt einfach nur der Fußball. Schlag nach beim gestrigen Landesliga-Spieltag: Während Firtinaspor Herne spielfrei hatte, stand hinter den Auftritten des SV Wanne 11 und der SpVgg Horsthausen das gleiche Ergebnis: 2:2. Nach 90 Minuten? Falsch. Bei beiden nach 90 plus vier Minuten, denn sowohl die „Schwarzen Raben“ als auch die Horsthauser kassierten erst in der Nachspielzeit den Ausgleich. Und was sagten beide Trainer dazu: „Das war mehr als ärgerlich!“ Ach so, und noch mehr Gleichheit: Beide gaben den sicher geglaubten Sieg in Überzahl aus den Händen …
DJK Wattenscheid - SV Wanne 11 2:2 (0:1). „Wir waren einfach nicht clever genug. Bei einer Führung in der Nachspielzeit muss der Ball im Angriff festgemacht werden. Das haben wir leider nicht geschafft“, war Wanne-11-Coach Franko Pepe der erste Auswärtspunkt in dieser Saison zu wenig. Denn in der 94. Minute schlug Wattenscheid noch einen letzten, verzweifelten langen Ball, der einmal verteidigt wurde – doch der berühmte „zweite Ball“ landete im Tor der Gäste. Dass mit Tim Oberc noch ein ehemaliger Wanner den Ausgleich erzielte, war dann fast schon Nebensache.
Curic feiert traumhaftes Comeback
Bis auf die ominöse Nachspielzeit war Franko Pepe mit dem Auftreten seiner Elf zufrieden. Schon vor der Führung ließ Ivan Benkovic eine gute Chance liegen. Besser machte es Lars Linnemann, der eine Ecke von Flo Drews am kurzen Pfosten stehend einnickte (20.). Das 1:1 kurz nach dem Wechsel steckten die Wanner weg und schrieben dann noch eine dieser berühmten Fußball-Geschichten: Denn Antonio „Toni“ Curic feierte nach einer fast halbjährigen Pause ein traumhaftes Comeback, als er in der 71. Minute eingewechselt wurde und mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:1 traf.
Die Rote Karte für einen Wattenscheider (83.) schien den SV Wanne 11 endgültig auf die Siegerstraße zu führen. Doch dann kam die Nachspielzeit …
SpVgg Horsthausen - IG Bönen 2:2 (0:1). Horsthausens Trainer Marc Gerresheim war trotz des ärgerlichen Ausgleichstreffers in der Nachspielzeit nicht unzufrieden. „Solche Spiele bringen uns in der Entwicklung weiter. Die Mannschaft ging in der Kabine sehr kritisch mit dem Ergebnis um, das freut mich. Und ich weiß jetzt, was wir verstärkt trainieren müssen, nämlich Standardsituationen.“
Denn es war ein Eckball, den der spielstarke Gast in der 94. Minute zum Ausgleich nutzte. „Da stand ein Spiel am zweiten Pfosten blank. Den hatten die Jungs in der Box wohl komplett vergessen“, konnte sich der SpVgg-Coach das Abwehrverhalten seiner Schützlinge in dieser Szene nicht wirklich erklären. Denn dadurch ließ Horsthausen zwei Zähler liegen, die „wir eigentlich verdient gehabt hätten“.
Bönen ging früh in Führung (6.), schwächte sich dann aber selbst durch eine Gelb-Rote Karte (34.). In Überzahl übernahm Horsthausen die Kontrolle, „wenn auch etwas zu passiv“, und kam nach 57. Minuten zum verdienten Ausgleich. Tim Kilian verwandelte einen Elfmeter, vorher war Michele „Toni“ Pirsig gefoult worden. Eben dieser im Sommer nach Horsthausen zurückgekehrte Pirsig erzielte dann auch die Führung (70.). Danach „verpassten wir es, die Räume klug zu nutzen, um das Ergebnis auf 3:1 zu stellen“, ärgerte sich Gerresheim. Und dann kam die ominöse Nachspielzeit …