Das ist eine Ansage: Mit einer 8:0-Packung schickt Westfalenligist DSC Wanne-Eickel den zuvor verlustpunktfreien Spitzenreiter Lennestadt heim.

8:0! In Worten: Acht zu Null! Mit einer Top-Leistung entthronte Fußball-Westfalenligist DSC Wanne-Eickel den bisherigen Tabellenführer FC Lennestadt, der bis gestern in vier Spielen keinen einzigen Zähler abgegeben und erst einen Gegentreffer kassiert hatte.

„Wie sind die denn zu zwölf Punkten gekommen?“, schüttelte dann auch der gestern über 90 Minuten beschäftigungslose Wanner Torwart Thorben Krol nach dem Abpfiff fragend seinen Kopf. Die einfache Antwort gab sein Trainer: „Wir waren heute einfach gut. Und zwar alle 15 eingesetzten Spieler“, analysierte Sebastian Westerhoff. Sein Gegenüber Jürgen Winkel hatte sich nach der krachenden Niederlage schnell gefasst: „Für uns gehört der DSC zu den Meisterschaftsfavoriten. Wir dagegen wollen am Ende über dem Strich stehen und haben für dieses Ziel bereits zwölf Punkten geholt.“

Westerhoff lobt die Defensivleistung

Acht Tore, vier in jeder Halbzeit. Das schreit nach Lobeshymnen auf den Angriff. Nicht so bei Sebastian Westerhoff: „Der Schlüssel zum Sieg war unsere Bereitschaft zum Verteidigen. Und zwar als komplette Mannschaft. Das war eine überzeugende Defensivleistung.“ Sagte ein Trainer, dessen Mannschaft acht Tore geschossen hatte!

Daniel Liguda (links) machte mit dem 3:0 schon frühzeitig alles klar.
Daniel Liguda (links) machte mit dem 3:0 schon frühzeitig alles klar. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Aber es gab noch zwei weitere Aspekte, die den DSC zum Kantersieg trugen: Zum einen forderte der Trainer auch nach dem 4:0 oder 5:0 mit seinen Rufen von der Bank ein „weiter, weiter“ ein, zum anderen sitzen eben auf dieser Bank genügend Spieler, die sich beweisen wollen. Zum Beispiel Johannes Engel: Der vom TuS 05 Sinsen gekommene Stürmer, nach 57. Minuten eingewechselt, beackerte die linke Außenbahn wie einst der heutige DSC-Stadionsprecher Uli Seidel. „Er brachte noch mehr Tempo rein“, freute sich Westerhoff über die Leistung von Engel. Überhaupt sei sein Kader „sehr, sehr ausgeglichen besetzt“: „Ich habe genügend Alternativen.“

DSC verwandelt zwei Foulelfmeter

Das Spiel ist schnell erzählt. In der ersten Viertelstunde tat sich in der Mondpalast-Arena wenig, Fußball-Gelehrte nennen solch eine Phase „abtasten“. Aber schon der erste vernünftig vorgetragene Angriff der Wanner führte zum 1:0 (17.) durch Dawid Ginczek. Nur neun Minuten später erhöhte er auf 2:0, ehe Daniel Liguda (38.) den Deckel schon fast zu machte. Ginczek traf kurz vor dem Pausenpfiff per Elfmeter zum 4:0, nachdem Marco Kampmanns Slalomlauf durch die Abwehr der Gäste nur durch ein Foul gebremst werden konnte.

Nach dem Wechsel blieb das DSC-Spiel variabel. Konsequent ging es über die Flügel, ebenso konsequent wurden die Abwehrspieler des FC Lennestadt angelaufen, die spätestens nach dem 5:0 (75.) durch Nick Ruppert, der einen Strafstoß nach Foul an Ginczek verwandelte, ihr Verteidigen einstellten. Ein Konter wie aus dem Lehrbuch führte zum 6:0 (78.) durch den gestern sehr agilen Ruppert, ehe Dawid Ginczek seinen Torhunger noch zweimal stillen durfte (83., 87.).„Jetzt haben wir für die Concordia-Spiele hoffentlich genügend Selbstvertrauen“, blickte Sebastian Westerhoff nach dem Schlusspfiff schon nach vorne.

Denn in dieser Woche geht es zweimal gegen Wiemelhausen: am Donnerstag (12. September, 19 Uhr, Reichsstraße) in der 2. Runde im Westfalenpokal, am Sonntag (15. September) um Punkte in Bochum.

DSC Wanne - FC Lennestadt 8:0 (4:0). Tore: 1:0 (17.) Ginczek, 2:0 (26.) Ginczek, 3:0 (38.) Liguda, 4:0 (44./FE) Ginczek, 5:0 (75./FE) Ruppert, 6:0 (78.) Ruppert, 7:0 (83.) Ginczek, 8:0 (87.) Ginczek. Wanne-Eickel: Krol; Schlüter, Basile, Koymali - Karatas (57. Engel), Kampmann (57. S. Preissing), Bartsch (79. Lux), Hildwein, Liguda (88. Robert) - Ruppert, Ginczek. Lennestadt: Schulte; Hochstein, Eickelmann, Thöne, Hebbecker - Holterhoff, Völmicke, Gouranis (83. Beladjel) - Ch. Schmidt (77. Barry), D. Schmidt (70. Bivolaku), Friedrichs (81. Dobbener). Schiedsrichter: Benno Verhaag. Zuschauer: 240