Westfalia Herne empfängt Sonntag Paderborn. Neuzugang Nikolai Pakowski blickt jetzt schon auf sein erstes besonderes Westfalia-Erlebnis zurück.
Es ist seine erste Saison beim SC Westfalia Herne, gerade mal ein Meisterschaftsspieltag ist vorbei, aber schon über seine erste Oberliga-Partie für die Westfalia kann Nikolai Pakowski den Satz sagen: „Solch ein Spiel habe ich noch nie erlebt.“ Solch ein Spiel, meint er, wie dieses 3:3 beim SV Schermbeck am vorigen Wochenende. Die Pflichtspiele 2019/2020 haben für den SC Westfalia Herne mit dem 0:1-Kreispokalaus beim SC Constantin angefangen, es folgt nach Nachspielzeit-Remis in Schermbeck und dem 3:2-Westfalenpokalsieg beim Landesligisten SV Wanne 11 am Mittwoch nun das erste Heimspiel dieser Saison. Sonntag (15 Uhr, Stadion am Schloss) ist die U21 des SC Paderborn 07, die zweite Mannschaft des Bundesligisten, zu Gast.
Hernes Trainer Christian Knappmann denkt zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch ein Stück weiter zurück.
Null-Punkte-Rucksack diesmal frühzeitig abgeworfen
Da ist zum einen die Tatsache, dass die Herner schon am ersten Spieltag den Null-Punkte-Rucksack – nichts drin, aber gerade deshalb bleischwer – abgeworfen haben, den sie zu Beginn der vergangenen Saison wochenlang mit in die Spiele geschleppt haben.
Und als Nikolai Pakowski darauf hinweist, dass das Team in Schermbeck dreimal einen Rückstand ausgeglichen hatte – zuletzt in der Nachspielzeit durch den Kopfballtreffer von Westfalia-Torhüter Ricardo Seifried –, da nickt Christian Knappmann zustimmend, und erinnert an das 4:4 der Herner zu Jahresbeginn gegen den späteren Vizemeister und Regionalliga-Aufsteiger TuS Haltern. Damit begann eine erfolgreiche Reihe von Spielen in der Rückrunde.
Auch für die Nummer zehn muss man viel arbeiten
Im Hier und jetzt aber ist noch genug zu tun. Für die Spieler einzeln und als Mannschaft. Nikolai Pakowski sagt über sich: „Ich bin hier gut angekommen. Aber es es ist noch Luft nach oben.“ Pakowski hat als Minikicker beim VfB Hüls angefangen, spielte ab dem sechsten Lebensjahr bis zur U15 in der Knappenschmiede des FC Schalke 04.
Nach Stationen bei RW Essen und RW Oberhausen wechselte er in der U19 zum MSV Duisburg, und von dort aus schließlich in den Seniorenbereich zum TV Jahn Hiesfeld, ist nun zum SC Westfalia gekommen. Auf dem Herner Trikot trägt der 20-Jährige die Nummer zehn – muss darüber aber auch schmunzeln: „Das ist eine schöne Sache. Aber dafür muss ich auch noch viel arbeiten.“
Einer, der die Strategie beeinflussen kann
Denn so viel man auch aus dem Fußball in den Nachwuchsleistungszentren mitnehme: auf einen anderen Fußball müsse man sich in der Oberliga der Senioren einstellen. „Was die Defensive, das Laufen, die Zweikämpfe angeht: ich muss mich noch in einigen Dingen verbessern.“
Sein Trainer sagt: „Das macht er ja auch. ,Pako’ ist einer, der unsere Strategie beeinflussen kann, der den Gegner zwingen kann, ganz andere Räume zu verteidigen. Für ihn ist die Tür nach oben offen. Aber durchgehen muss er selbst“, so Knappmann.
Westfalia hat bisher zu viele Gegentore bekommen
Hernes Trainer sieht noch einen Unterschied zum NLZ-Fußball sieht: „Bei uns zählt mehr das Kollektiv.“ Das hat auch bei der Westfalia noch einiges abzuarbeiten, vor allem in Sachen Defensivarbeit. Drei Treffer des SV Schermbeck, zwei des SV Wanne 11 im Westfalenpokalspiel am Mittwoch: „Wir bekommen zu viele Gegentore“, so der Westfalia-Trainer, „und das liegt nicht an den Jungs hinten.“
Nach dem robusten und zweikampfstarken Gegner zum Liga-Auftakt kommt mit den Paderbornern nun ein anderer Gegner mit im Vergleich kleineren, wendigeren Spielern zum Heimspielauftakt der Westfalia ins Stadion am Schloss.
Enes Schick zurück von seinem China-Aufenthalt
„Auf Schermbeck haben wir uns eine Woche lang vorbereitet, für Paderborn fangen wir wegen des Pokalspiels am Mittwoch in Wanne erst am Freitag damit an“, so Knappmann.
Maurice Haar fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte im Pokalspiel am Mittwoch sowie weiterhin unter anderem noch Felix Fuchs. Dafür kehrt Nazzareno Ciccarelli in den Kader zurück, und zumindest pünktlich zum Spiel ist Enes Schick wieder da, der an diesem Samstag von seinem Aufenthalt aus China zurückkommt – am Sonntag ist auch er wieder zurück im Herner Hier und Jetzt.