Wanne. Die wichtigsten Tage im Jahr stehen an: Kirmes! Gleichzeitig die letzten Tage der Saisonvorbereitung – nicht leicht für Trainer und Spieler.

Beim SV Wanne 11 konnten sie es gar nicht abwarten, am Mittwochabend feiern sie am „Kirmesvorabend“ schon den Beginn der wichtigsten Tage im Cranger Jahreskreis – die Kirmes. Franko Pepe, Trainer der Landesligamannschaft, ist gewarnt. „Als ich vor drei Jahren meine erste Vorbereitung hier gemacht habe, haben mir alle gesagt, dass das schwierig wird. Ich dachte mir, so wild kann es ja nicht sein.“ Da kannte er die Elfer schlecht – und ihr Verhältnis zur Cranger Kirmes.

Sportplatz und Vereinsheim der Elfer liegen schließlich mitten in der Kirmeszone. Das Riesenrad dreht sich quasi an der Eckfahne, auch rund ums Vereinsheim wird gefeiert. Der Sportverein wird für eineinhalb Wochen zum Kirmesclub. Das heißt, dass die Elfer am ersten Spieltag immer auswärts spielen (alleine der Parkplätze wegen) – und meistens ohne Sieg heimkommen. Nur eins der letzten sechs Auftaktspiele hat der SV Wanne 11 gewonnen.

Das sollte man über die Cranger Kirmes 2019 wissen

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    „Inzwischen sehe ich das mit der Kirmes ein bisschen anders“, meint Pepe lachend. Am zweiten Kirmeswochenende startet der Aufsteiger bei der SSV Buer in die neue Saison, in der Vorbereitung muss Pepe umplanen. Am Donnerstag, dem ersten Kirmestag, lädt Pepe sein Team in die Jumpinghalle. „Wir trainieren bis zum Start auswärts“, erklärt er.

    SV 11 macht alternatives Training – nicht auf dem Sportplatz

    „Wir trainieren auf anderen Plätzen, machen Aquajogging oder auch mal eine Einheit im Wald. Natürlich ist der Sportplatz theoretisch frei. Aber es ist einfach suboptimal, die Jungs sind nicht hundert Prozent bei der Sache, wenn überall gefeiert wird und sich auf Augenhöhe das Riesenrad dreht“, erläutert Pepe.

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    Er hat sich damit arrangiert – Pepe ist aber auch Wanne-Eickeler, „ich war früher selber fast jeden Tag auf der Kirmes.“ Für Marco Jedlicka gilt das nicht.

    Für Marco Jedlicka ist die Kirmes Neuland

    Der ist neuer Trainer der Sportfreunde Wanne, etwa ein Wegbier weit die Hauptstraße runter, weg vom Kirmesplatz. Jedlicka kommt aus Haltern, der Mannschaftsabend am Freitagabend wird sein erstes Kirmeserlebnis. „Ich kenne das nicht, aber hier ist die Kirmes ja ein Riesending“, sagt er, „wie für andere Leute bei uns ein Schützenfest vielleicht“, meint er.

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    „Ich bin sehr gespannt, hoffe aber, dass die Jungs alles im Rahmen halten. Und trainiert wird sowieso – Karussell fahren kann man auch noch nach dem Training.“ Den Mannschaftsabend auf der Kirmes teilen sich die Sportfreunde übrigens wohl mit „circa 90 Prozent der Vereine“, wie Horsthausens Marc Gerresheim schätzt – auch der Landesligist ist dabei.

    Horsthausen mit Mannschaftsabend und Umzug

    „Es ist wichtig, den Spaß in dieser Vorbereitungsphase nicht zu vergessen“, sagt Gerresheim, der natürlich nicht so beeinflusst von der Kirmes ist wie die Wanner Teams, dessen Verein aber jährlich mit einem eigenen Wagen am Kirmesumzug teilnimmt.

    „Wer Herner ist, der kommt an der Kirmes nicht vorbei. Bisher haben wir es aber immer gut hinbekommen, uns vorzubereiten und sahen auch am ersten Spieltag oft gut aus.“ Zum Auftakt geht es für die SpVgg am 11. August zu Hause gegen Wacker Obercastrop.

    „Ich denke, die Jungs haben sich vorher im Griff, das war nie ein Problem bei uns“, meint Gerresheim, „aber ich lasse mich auch immer wieder überraschen. Kirmes ist auch nur einmal im Jahr.“ Lieber würde er aber Sonntag nach dem ersten Spiel nochmal auf den Rummel, feiern.

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    „Das gehört dazu: Wanne 11 ist eben auch Kirmes“

    Und nicht vorher. Franko Pepe meint: „Ich kenne meine Jungs ja, ich weiß, wer wie oft auf die Kirmes geht. Ich hoffe, dass die meisten bis zum zweiten Wochenende so weit sind, dass sie nicht am Abend vor dem Spiel auf dem Tisch tanzen. Ich muss ihnen Sonntag in die Augen gucken können und hören: Geht es – oder nicht?“

    An den Wochenenden teilen sich die drei Herren- und die Damenmannschaft der Elfer den Thekendienst im Bierwagen vorm Vereinsheim und auch Franko Pepe hat ja nichts gegen die Kirmes, auch wenn sie seinen Job nicht leichter macht. „Jemandem von auswärts ist das vielleicht schwerer zu erklären. Aber das gehört dazu. Wanne 11 ist eben auch Kirmes.“

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