Beim 20. Cranger-Kirmes-Cup ist auch Westfalia Herne nach dem 3:1 gegen SV Sodingen noch im Rennen. Der DSC Wanne-Eickel gewinnt 2:1.

Die gestrigen Spiele zogen sich teilweise zwar zäh dahin, doch zumindest der Dienstag verspricht Spannung. Denn alle vier Herner Teams haben noch die Möglichkeit, ins Halbfinale des 20. Cranger-Kirmes-Cups einzuziehen. Dem DSC reicht allerdings zum Gruppensieg schon ein Punkt gegen den SV Sodingen.

SV Sodingen - SC Westfalia Herne 1:3 (1:3). Eine Halbzeit lang war richtig Feuer drin. Die Westfalia war von Beginn an bemüht, den schwachen Eindruck vom 1:6 gegen den DSC zu revidieren, die Sodinger aber hatten nicht vor, sich bei „ihrem Turnier“ die Butter vom Brot nehmen zu lassen. So entwickelte sich eine temporeiche Partie mit vielen, auch nicklig geführten Zweikämpfen.

Und auch vor den Toren ging es hoch her. So musste SCW-Keeper Ricardo Seifried schon nach 60 Sekunden blitzschnell seine Arme hochreißen, um einen Lucas Keysbergs Kopfball nach Patalla-Freistoß über die Latte zu lenken. Im Gegenzug hatte Kaniwar Uzun eine erste Chance für den SCW, aber Jens Küpper parierte per Fußabwehr.

Uzun verwertet Smykacz-Flanke

Vier Minuten später war Küpper dann aber machtlos, als Smykacz nach Pakowskis Zuckerpass fein auf Uzun flankte, der nur noch ins leere Tor köpfen musste. Kurz darauf war Küppers Arbeitstag beendet. Wieder hatte Westfalia schnell in die Spitze gespielt, Uzun war vor dem herausstürzenden SVS-Keeper am Ball, legte ihn vorbei und kam kurz vor dem Strafraum zu Fall. Leonidas Exuzidis zögerte keine Sekunde und zückte gleich „Rot“ aus der Gesäßtasche.

Mit langem Bein bringt Kaniwar Uzun diesen Ball unter Kontrolle, bedrängt von Sodingens Lucas Keysberg.
Mit langem Bein bringt Kaniwar Uzun diesen Ball unter Kontrolle, bedrängt von Sodingens Lucas Keysberg. © Thorsten Tillmann

Sodingen war nur noch zu Zehnt, brachte für Chahin Abdallah mit Thomas Sowinski einen neuen Torwart. Und der musste bei seiner ersten Ballberührung gleich die Kugel aus dem Netz klauben. Eine verwirrende Freistoßvariante schloss Michael Smykacz aus kurzer Distanz zum 0:2 ab (24.). Und auch bei seiner nächsten Aktion hatte der unaufgewärmt ins Tor gegangene Sowinski Pech. Sein Abspiel geriet so ungenau, dass es Ciccarelli erlief und mit einem Heber aus 20 Metern ins verwaiste Tor auf 0:3 stellte (25.).

Dezimierte Sodinger stecken nicht auf

Damit war die Sache durch, es ging nurmehr um die Höhe des Westfalia-Sieges. Dachte man zumindest. Doch Sodingen konnte postwendend durch einen von Aydin verwandelten Foulelfmeter verkürzen und suchte trotz Unterzahl auch weiter mutig den Weg nach vorn. Die dollen zehn Minuten aber waren vorbei, bis zur Halbzeit wurde es ruhiger.

Und nach der Pause teilweise auch langweilig. Zwar gab es durch Ciccarelli (49.), einen Temme-Fernschuss (52.) und zweimal Smykacz noch ein paar Möglichkeiten für den SCW, sein Torekonto aufzubessern, daneben aber auch viel Leerlauf. „Dafür, dass wir 70 Minuten in Unterzahl waren, haben wir uns ganz gut verkauft“, konnte auch SVS-Trainer Timo Erkenberg mit dem 1:3 am Ende gut leben.

DSC Wanne-Eickel - SV Wanne 11 2:1 (1:0). Nach der frühen Führung durch den von Damian Bartsch perfekt bedienten Dawid Ginczek (9.) kontrollierte der DSC die Partie und hätte durch Erik Schäfer (25.) oder Sven Pressing (31./Pfosten) auch erhöhen können. Die Elfer wurden erst nach der Pause gefährlicher, als Omar Keito binnen weniger Minuten zwei glasklare Chancen vertändelte (49./53.). Weil der DSC nun den Verwaltungsmodus einschaltete und den Ball eher gemächlich durch seine Reihen laufen ließ, kamen die Schwarzen Raben immer besser ins Spiel.

Mit dem Kopf wehrt Wanne-11-Abwehrchef Torben Reimann den Ball hier ab.
Mit dem Kopf wehrt Wanne-11-Abwehrchef Torben Reimann den Ball hier ab. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

Der Ausgleich war spätestens in Minute 68 überfällig, als Abdullah Atmaci mutterseelenallein aufs Tor zulief, Torwart Simpson umkurvte, aber dann so lange zögerte, dass ihn Basile noch entscheidend bedrängen konnte. Noch in derselben Minute klingelte es aber doch. Stefan Maiwald schloss einen von Flo Drews mit einem tollen Diagonalpass initiierten Angriff zum 1:1 ab.

Nach dem Ausgleich wackelt der DSC

Nun wackelte der DSC, und wenn Nils Kämper nicht das leere Tor verfehlt hätte (74.), wäre der Landesliga-Aufsteiger sogar in Führung gegangen. Erst danach riss sich der Westfalenligist wieder zusammen, kam durch Piechuttka (76.) und Presshoff (78.) noch zweimal gefährlich zum Abschluss, ehe der starke Bartsch der DSC aus 20 Metern erneut in Führung brachte. Doch die Elfer waren noch keineswegs geschlagen. So ließ Drews den Pfosten scheppern (85.), Kämper scheiterte frei an Torwart Simpson und Al Hussein hob den Abpraller aus 18 Metern über das leere Tor (87.).

Jetzt müssen die Elfer am Dienstag den SC Westfalia schlagen. Gelingt ihnen das, müssen sie auf einen DSC-Sieg gegen Sodingen hoffen. Dann entscheidet das Torverhältnis zwischen drei punktgleichen Mannschaften über den zweiten Platz.