Nach dem SC Constantin fühlt sich auch Fortuna Herne nicht in der Lage, in der Kreisliga A anzutreten. Damit steht der erste Absteiger fest.

Der Trainingsbetrieb auf den Fußballplätzen der Stadt ist wieder in Gang gesetzt, auch die Teams der Kreisliga A sind in ihre Vorbereitung gestartet. Nach dem freiwilligen Rückzug des SC Constantin in die B-Liga (wir berichteten) ist die Arminia aus Holsterhausen zu einem unverhofften Comeback im Kreisoberhaus gelangt. Zwar reichte es in der abgelaufenen Spielzeit zu lediglich drei Punkten aus 30 Spielen (Minus 237 Tore), doch da auch der TSK Herne die A-Liga-Zugehörigkeit am grünen Tisch verspielt hatte, rutschte Holsterhausen noch bis auf den rettenden 14. Tabellenplatz hinauf.

Während der Arminia damit also ein weiteres Jahr in der A-Liga bevorsteht, hat ein anderes Team bereits den freiwilligen Rückzug mit Wirkung auf die kommende Spielzeit angetreten.

Beim SV Fortuna Herne waren die Befürchtungen bereits zum Saisonende groß. Dennoch probierte es der neue Vorstand zunächst, die Kuh vom Eis zu führen. Er suchte Gespräche mit Spielern und anderen Vereinen. Doch alle Bemühungen blieben im Ergebnis erfolglos. Die Fortuna informierte nun den Kreisvorstand und meldete erst gar nicht für die Kreisliga A. „Wir hatten so viele Abmeldungen in der Mannschaft“, erklärt Vorsitzender Manfred Judel, „da war irgendwann klar: Wir ziehen zurück.“ Die erste Mannschaft steht damit bereits vor dem ersten Spieltag als Tabellen-16. und erster Absteiger aus der A-Liga fest.

Zweite Mannschaft und Damen-Teams gehen an den Start

Die zweite Mannschaft in der Kreisliga B bleibt der Fortuna indessen erhalten, ebenso die beiden Damenteams in der Bezirksliga und der Kreisliga B. Manfred Judel hält deshalb ausdrücklich fest: „Wir sind also nicht tot.“ Zu einem Treffen der „Uralt-Fortunen“ seien jüngst 40 Leute erschienen, berichtet der Vereinsvorsitzende, für die verbliebene B-Liga-Mannschaft gebe es zudem interessante Veränderungen.

In guten Fortuna-Zeiten gehörte er zu den Besten: Torjäger Mo Dafoune (grün) will der Fortuna helfen, wieder auf die Beine zu kommen.
In guten Fortuna-Zeiten gehörte er zu den Besten: Torjäger Mo Dafoune (grün) will der Fortuna helfen, wieder auf die Beine zu kommen. © WAZ | Ute GABRIEL

So meldet sich etwa Mohamed Dafoune bei der Fortuna zurück. Der Knipser hat zwar zuletzt weniger gekickt, war aber im vorherigen Jahrzehnt bereits Torschützenkönig der Kreisliga A. Darüber hinaus schließt sich mit Lukas Fronczyk vom TSV Marl-Hüls ein erfahrener Keeper der Mannschaft an. So versuchen die Herner nun, den Fußball bei der Fortuna am Leben zu erhalten und möglichst wieder positiv für die Zukunft zu entwickeln.

Arminia Holsterhausen nimmt Herausforderung in der Kreisliga A an

Dieselbe Zielsetzung hatte man sich auch im Horststadion auf die Fahne geschrieben. Denn bei Arminia Holsterhausen verfolgte man ebenfalls den Plan, im deutlich ruhigeren Fahrwasser der Kreisliga B einen Neuanfang zu starten. Jetzt aber nimmt man in Holsterhausen die Herausforderung Kreisliga A ein weiteres Mal an - und nimmt dort den Klassenerhalt ins Visier.

Mitte Juni erfolgte der erste Aufruf zu einem Probetraining für Unentschlossene, die Lust darauf haben, einen Neustart mit der Arminia zu wagen. Dieser Prozess läuft jedoch weiter. „Es werden noch Leute gesucht“, so Arminia-Geschäftsführer und Torwart Eike Winkler. „Wir haben erst zwei externe Neuzugänge, konnten jedoch auch ein paar alte Kräfte reaktivieren, ehemalige Jugendspieler, die gerne ein bisschen mitspielen möchten.“ Nach wie vor sei es sehr schwierig, Spieler für einen Ascheplatz zu begeistern, so Winkler. Doch trotz der widrigen Umstände will man den Kopf nicht in den Sand, beziehungsweise in die Asche stecken. Über weitere Mitstreiter würde man sich deshalb freuen.