Dank einer grandiosen Rückrunde wird Firtinaspor Herne Kreismeister und spielt sich später durch die Aufstiegsrunde in die Bezirksliga.

Die A-Jugend von Firtinaspor Herne hat nach einer langen Saison den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft und damit erstmals ein Jugendteam der Rot-Weißen in eine überkreisliche Liga geführt. „Ich bin am Anfang der Saison hier angetreten, um mit dieser Mannschaft den Aufstieg zu schaffen. Es war das erklärte Ziel, in die Bezirksliga hochzugehen. Auf dem Weg dahin hat uns der komplette Verein wunderbar unterstützt“, sagt Coach Gökhan Negüzel.

Der einzige kleine Wermutstropfen war die Niederlage im Kreispokal-Halbfinale gegen Landesliga-Aufsteiger DSC Wanne-Eickel. „Da haben wir zwischendurch 2:1 geführt und ein reguläres Tor zum 3:1 nicht anerkannt bekommen. Wenn dieser Treffer gegeben wird, wären wir im Finale“, ärgert sich der ehrgeizige Coach heute noch.

Derbysieg bei Wanne 11 als Vorentscheidung

In der Kreisliga A kristallisierte sich schnell ein Vierkampf um den ersten Tabellenplatz zwischen Firtinaspor, der SG Castrop, dem SV Wanne 11 und der SpVgg Horsthausen heraus. Am Ende setzte sich Firtina vor allem auf Grund der sehr starken Rückrunde durch, in der die Mannschaft alle Partien gewann. „Das entscheidende Spiel war definitiv der Derbysieg beim SV Wanne 11. Allein dieser Fight meiner Jungs war sensationell. Es war eine Partie, die definitiv Bezirksliga-Niveau hatte“, erklärt Gökhan Negüzel.

Am vorletzten Spieltag machte sein Team die Meisterschaft dann mit einem souveränen Heimsieg gegen den BV Herne-Süd klar und bereitete sich anschließend drei Wochen akribisch auf die Aufstiegsrunde zur Bezirksliga vor.

Beim 2:1-Sieg gegen Kirchhellen (r.) erzielte Firtinaspor-Kapitän Mahmud Siala (l.) beide Tore und brachte sein Team damit vorzeitig in die Bezirksliga.
Beim 2:1-Sieg gegen Kirchhellen (r.) erzielte Firtinaspor-Kapitän Mahmud Siala (l.) beide Tore und brachte sein Team damit vorzeitig in die Bezirksliga. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann

„Hier waren wir meiner Meinung nach nur der Außenseiter. Doch meine Jungs haben gezeigt, dass sie richtig gut drauf sind, haben offensiv agiert und direkt drei Spiele gewonnen“, ist der Firtina-Coach stolz. Nach Siegen gegen den ASSV Letmathe, den FSV Gevelsberg und den VfB Kirchhellen stand der Aufstieg bereits vor dem letzten Spiel beim FC Overberge fest, so dass die Partie gegen den Mit-Aufsteiger nicht mehr ausgetragen wurde. „Wir wollten für den Fußballkreis Herne aufsteigen. Dies haben wir geschafft“, so Gökhan Negüzel weiter.

Das Team ist der Star

Viele seiner Spieler sind schon seit der C-Jugend bei Firtinaspor und im Verein großgeworden, nun muss Negüzel acht Talente in die Seniorenabteilung verabschieden. „Ich mache es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es sind alles wunderbare Jungs, aber ich freue mich, dass sie entweder in unserer Landesliga- oder unserer Kreisliga-A-Mannschaft einen Platz gefunden haben. Wir haben sie also sehr gut ausgebildet“, weiß er.

Besonders bedanken möchte er sich bei Vedat Kutucu, der zeitgleich die zweite Senioren-Mannschaft zurück in die Kreisliga A führte. „Durch meine berufliche Situation ab November 2018 war ich leider in der Woche nicht da und konnte die Jungs nicht trainieren. Vedat kannte mein Spielsystem, und seine Tipps waren für mich immer wichtig und hilfreich. Wir haben uns sehr gut ausgetauscht und ergänzt. Er hat die Jungs genial fit gehalten. Er wusste, dass es für mich dieses Jahr besonders wichtig war.“

Vorfreude auf die Derbys gegen Westfalia

In der kommenden Saison tritt Firtinaspor nun erstmals in der Bezirksliga an. Dort möchte Negüzel direkt wieder eine gute Rolle spielen, aber vor allem ein Team auf die Beine stellen, das schlagkräftig und laufstark ist. „Wir haben aktuell einen großen Zulauf an Spielern, die sich vorstellen wollen. Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Mannschaft auf den Platz stellen werden. Besonders freue ich mich auf das Derby gegen Westfalia Herne und die Partien gegen den SSV Buer“, blickt der Coach bereits auf die Runde 2019/2020 voraus.

Doch bevor so richtig mit der Vorbereitung begonnen wird, wurde an der Emscherstraße richtig gefeiert. Nach einem gemeinsamen Grillabend ging es fürs komplette Team ins Phantasialand nach Brühl, wo die lange Erfolgssaison mit einem Freizeitparkbesuch endgültig beendet wurde.