Nach Platz drei im Vorjahr will die SpVgg Horsthausen diesmal erneut um den Aufstieg mitspielen. Alle fünf Neuzugänge gelten als Verstärkungen.
Eine Klassesaison haben die Landesliga-Fußballerinnen der Sportvereinigung Horsthausen zuletzt gespielt. Und wer weiß, wo sie jetzt wären, hätte ihrer Gruppe nicht eine Übermannschaft wie Fortuna Freudenberg angehört.
Acht Spieltage lang marschierten beide Teams von Sieg zu Sieg, dann erlaubten sich die Horsthauserinnen beim 3:3 in Dorstfeld den ersten Punktverlust. Eine Woche später gewann Freudenberg das Gipfeltreffen an der Horsthauser Straße mit 2:0 – und schon da ahnten die Gastgeberinnen, dass sie sich ihre geheimen Aufstiegsträume würden abschminken müssen. Der weitere Verlauf bestätigte das. Freudenberg blieb in der gesamten Saison ungeschlagen, holte 68 von 72 möglichen Punkten und ließ in 24 Spielen ganze neun Gegentore zu. Einen Punkt hinter Vizemeister FC Finnentrop wurden die SpVgg-Frauen Dritte.
Fünf gezielte Verstärkungen
Nun also heißt es: Auf ein Neues. An diesem Samstag um 15 Uhr startet die Nummer eins im Herner Frauenfußball die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Trainer Alexander Schmottlach freut sich schon drauf: „Wir sind sehr gut aufgestellt und haben uns mit fünf Spielerinnen verstärkt, die uns alle einen großen Schritt nach vorn bringen werden.“
Also kann der nächste Landesliga-Meister nur Horsthausen heißen? Keineswegs, wie der SpVgg-Trainer meint. „Das wird eine hammerharte Liga. Da sind zwei Westfalenliga-Absteiger drin, die Aufsteiger sind richtig gut, und aus dem letzten Jahr sind noch viele gute Mannschaften dabei. Die Gruppe ist wesentlich stärker geworden.“
Saisonziel: Platz eins bis vier
Und dennoch traut Schmottlach seinen Damen zu, ganz oben mitzuspielen. „Platz eins bis vier wäre super“, so der Trainer. „Man muss bedenken, dass Horsthausen nur eine Damenmannschaft hat. Keine Reserve, keine U 19, keine U 17. Wenn es Verletzungen gibt, müssen wir uns irgendwie durchprügeln.“ Dank der fünf Neuen bei nur drei Abgängen ist der Kader aber breit genug, um dieses Risiko klein zu halten.
Quantität ist das eine, Qualität das andere. Schmottlach gerät geradezu ins Schwärmen, redet er über seine neuen Schützlinge. „Wir haben uns gezielt verstärkt und den Kader drastisch verbessert“, sagt er. Nicht nur einmal fällt das Begriff „Vollgranate“. So habe Kim Hoffmann in ihren Seniorenjahren rund 200 Tore für RWW Bismarck geschossen, gefühlt die Hälfte habe Sarah Wegener vorbereitet.
Rohdiamant aus Börnig
Die 17-jährige Larissa Mallinger sei ein Rohdiamant, der kaum länger als ein, zwei Jahre bleiben werde, bevor es in eine höhere Liga geht. Torfrau Rebekka Heine habe bereits in der letzten Rückrunde mittrainiert und ihre Klasse gezeigt, und die mit ihr aus Lütgendortmund gekommene Marie Hamacher sei eine vielseitig einsetzbare Zentrumsspielerin, die alles mitbringe, um ganz schnell eine tragende Rolle im Team zu übernehmen.
Als auch menschlich schmerzhaften Verlust wertet Schmottlach den Abgang von Marina Wozniak, die ja auch ihre Schiedsrichter-Laufbahn beendet hat. Eine zweite Horsthauser Gallionsfigur bleibt dagegen am Ball. Nadine Kirsch, die sich im Pokalfinale ein Kreuzband riss, wurde inzwischen operiert und soll zur Rückrunde wieder dabei sein.
Personalien im Überblick
Zugänge: Kim Hoffmann, Sarah Wegener (RWW Bismarck), Larissa Mallinger (VfB Börnig), Rebekka Heine, Marie Hamacher (SG Lütgendortmund).
Abgänge: Marina Wozniak (VfB Börnig), Katrin Behrens (unbekannt), Lana Sindern (Dorstfeld).
Kader – Tor: Jana Biebusch, Rebekka Heine, Ilka Müller. Abwehr: Anika Schneider, Nicole Niestroj, Corinna Schmickmann, Katharina Nöther, Cindy Lorent, Julia Blümke, Annika Gil. Mittelfeld: Nadine Kirsch, Vanessa Niestroj, Kathrin Stemmer, Laura Hallmann, Jessica Zurek, Jennifer Kusberg, Marie Anhut, Eva Güthling, Laura Szulc, Giuliana Busatta, Alisea Gerswald, Larissa Mallinger, Sarah Wegener, Marie Hamacher. Angriff: Jennifer Beiteke, Sarah Dabdoub, Kim Hoffmann.
Trainer: Alexander Schmottlach. Co-Trainer: Marcel Freienstein. Betreuer: Michael Truskowski.