Besser hätte das Wochenende für den TC Parkhaus kaum laufen können. 2. Herren und Herren 40 steigen auf, die Damen bleiben Westfalenligist.
An dieses Tennis-Wochenende wird man sich beim TC Parkhaus Wanne-Eickel noch lange erinnern. Gleich für vier Teams standen Endspiele auf dem Plan. Dreimal durften die Eickeler jubeln, das 1:8 der Herren 40 II gegen Bergkamen störte nicht wirklich. Und so konnte die Stimmung an der Reichsstraße nach den Hitzeschlachten nicht besser sein.
Damen, Westfalenliga: TC Parkhaus - TC Union Münster II 5:4. Das direkte Duell um den Verbleib in der höchsten Spielklasse Westfalens entwickelte sich zu einem packenden Krimi. Zunächst schienen die Gäste die besseren Karten zu haben. Nach einem 1:2-Rückstand aber drehten die TCP-Damen in der zweiten Einzelrunde auf, gaben keinen Satz mehr ab und nahmen so eine 4:2-Führung mit in die Doppel.
Beide Russinnen ins erste Doppel
Um auf Nummer sicher zu gehen, packten die Eickelerinnen ihre beiden russischen Spitzenspielerinnen ins erste Doppel. Und dieser Plan schien aufzugehen. Schnell hatten Ekatarina Makarova und Anna Ozerova den ersten Durchgang mit 6:1 auf ihr Konto gebucht, und weil kurz darauf auch das zweite Doppel Satz eins gewonnen hatte, wähnten sich die Gastgeberinnen fast am Ziel.
Doch beflügelt vom Gewinn des dritten Doppels, hielt Münster noch einmal dagegen. Beide noch laufenden Partien standen spitz auf Knopf, Makarova/Ozerova mussten sogar in den Match-Tiebreak. Jeder Punkt wurde nun frenetisch bejubelt - mal von dieser, mal von jener Seite. Am Ende behielt das TCP-Duo die Nerven, verwandelte gleich den ersten Matchball zum 10:8 und machte so den Sieg und den Klassenerhalt perfekt. Im allgemeinen Jubel ging das nunmehr bedeutungslose zweite Doppel zwar verloren, aber das störte niemanden mehr. Die Party konnte starten.
Einzel: Makarova 6:3/6:1; Ozerova 6:3/6:3; Köhler 6:3/6:3; Yildiz 6:7/1:6; Skyba 6:3/6:4; Hensen 3:6/0:6.
Doppel: Makarova/Ozerova 6:1/3:6/10:8; Köhler/Skyba 6:7/5:7/5:10; L. Löchter/Hensen 3:6/1:6.
Herren, Ruhr-Lippe-Liga: TCP II - TC GW Herne 7:2. Unerwartet klar entschied die TCP-Reserve das Aufstiegsspiel der beiden Gruppensieger gegen den Nachbarn für sich. Das 7:2 gibt die Spannung aber in keiner Weise wieder. Die Grün-Weißen hielten voll dagegen, hatten aber in vielen engen Matches nicht das Spielglück auf ihrer Seite.
Die Vorentscheidung fiel bereits in der ersten Einzelrunde, als der junge Schwede Johan Garpered den erfahrenen Eerik Ahomaa mit 6:4 im dritten Satz niederkämpfte. Es war eine großartige Willensleistung, denn in der dreistündigen Hitzeschlacht war Ahomaa der frischere Mann. Aber bei den big points mobilisierte der völlig ausgelaugte Garpered die letzten Reserven und wurde am Ende belohnt. Weil Tom Bannasch zuvor mit einem grandiosen Auftritt Hernes Marius Moormann bezwungen, Basti Beckmann aber in einer Nervenschlacht gegen Jonas Wäschle verloren hatte, führte der TCP nun mit 2:1.
Jonas Henneke legte mit einem blitzsauberen 6:1, 6:2 gegen Jan Gerhardt das 3:1 nach – und befreite damit auch Jan Sibbel von seinem Eisenarm. Der Linkshänder hatte sich anfangs gegen das unorthodoxe Spiel von Arseniy Zatonenko sehr schwer getan, reduzierte nun aber seine Fehlerquote und zwang seinen Gegner, selbst mehr zu riskieren. Jetzt war Sibbel der dominierende Mann. Zwar hatte Hernes Goran Tufekcik inzwischen das hochklassige, heiß umkämpfte Spitzeneinzel gegen Maximilian Özcelik für sich entschieden, aber Sibbel war jetzt auf der Siegerstraße und ließ auch nichts mehr anbrennen.
Beckmann serviert zum Sieg
Mit 4:2 ging es in die Doppel, entschieden aber war noch nichts. Alle drei Begegnungen waren offen, nirgendwo zeichnete sich ein klarer Sieger ab. Dann gelang Beckmann/Henneke gegen Ahomaa/Limbach das Break zum 5:4 im zweiten Satz, danach servierte der aufschlagstarke Beckmann durch und ließ seine Mitspieler jubeln. „Alle waren heiß, alle waren gallig, aber aus meiner Sicht waren es faire Spiele. Ein schöner Tennistag, bei dem wir etwas Glück gehabt haben“, fasste TCP-Vorstand Robert Sibbel den Tag zusammen.
Einzel: Özcelik - Tufekcic 1:6/6:4/4:6; Beckmann - Wäschle 5:7/6:7; J. Sibbel - Zatonenko 2:6/6:1/6:1; Garpered - Ahomaa 7:5/0:6/6:4; Henneke - Gerhardt 6:2/6:1; Bannasch - Mooormann 6:1/6:2.
Doppel: Sibbel/Garpered - Tufekcik/Zatonenko 6:7/6:3/10:3; Özcelik/Bannasch - Wäschle/Gerhardt 7:6/7:6; Beckmann/Henneke - Ahomaa/Limbach 6:2/6:4.
Herren 40, Westfalenliga: TCP - TC GW Lippstadt 7:2. Mit dem glatten Sieg im Ligagipfel der beiden ungeschlagenen Spitzenteams machten die „Vierziger“ den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse perfekt und schlagen künftig in der Regionalliga auf. Im Spitzeneinzel bezwang Mariusz Zielinski den früheren Davis-Cup-Spieler Michael Schmidtmann, einen ganz starken Holländer fertigte Tobias Wessel mit einer Topleistung ab. Weil Heiko Olbrisch nach Satzrückstand noch gewann und die Eickeler mit Andreas Block und Andreas Hoffmann an den hinteren Positionen klar stärker waren, war die Partie schon nach den Einzeln entschieden.