Werner Lob und Michaela Pawelke bauen die Jugendabteilung des ETuS Wanne wieder auf, verlassen sich dabei auf die besondere Stimmung im Verein.
Wohl jeder Cranger-Kirmes-Besucher, der die kurze Strecke zum Volksfest über die Rathausstraße geht, hat diesen Ascheplatz an der Franzstraße schon einmal gesehen. Dort, wo jahrelang kaum etwas geschah, regt sich wieder neues Leben.
2004 zählte die Jugendabteilung des ETuS Wanne 28 noch knapp 150 Kinder und Jugendliche. Danach kam der Einbruch, erinnert sich Werner Lob, der von 1992 bis 2004 die Geschicke der ETuS-Jugend leitete und davor selbst lange Jahre im Verein aktiv Fußball gespielt hatte.
Wieder eine eigene Jugend aufzubauen, das ist das Ziel von Lob und seiner Mitstreiterin Michaela Pawelke. Beide kennen sich schon lange und haben schon viele Projekte miteinander realisiert (Affenhack Studios, Wanner Werkstaetten).
Sport und Kreativität wirken zusammen
Fußball ist für die beiden keineswegs ein neues Arbeitsfeld. Lob ist dem ETuS schon jahrzehntelang verbunden und auch Pawelke blickt auf eine eigene Fußballkarriere zurück. Im neuen Vereinsheim sollen nun die beiden Welten aufeinandertreffen. Im Nebenraum der Vereinskneipe haben die Wanner Werkstaetten eine kleine Werkstatt eingerichtet. „Sport und Kreativität sollen hier zusammen wirken“, erklärt Pawelke.
Aber nun wieder „auffem Platz“ – Werner Lob erinnert sich: „Es fing damit an, dass auf einmal vier Kinder auf den Platz kamen und fragten, ob sie hier spielen könnten. Ein paar Tage später waren es schon sechs. Das ging immer weiter.“ Mittlerweile gehören knapp 20 Kinder der verschiedensten Altersklassen zur neuen Jugendabteilung des ETuS.
Eine E- und eine F-Jugend für die kommende Saison gemeldet
Eine E- und eine F-Jugend sind für die kommende Saison gemeldet. Michaela Pawelke und Werner Lob stehen voll hinter dem Verein und besonders ihrer Abteilung. Werner Lob ist als Trainer vor allem für die F-Jugend zuständig, Michaela Pawelke übernimmt – ebenfalls ehrenamtlich – alles, was gerade so anfällt: „Wir sind Macher“, beschreibt Lob ihr gemeinsames Engagement. Beide sind sich aber bewusst, dass sie mit dem „Schreckgespenst Asche“ gegenüber anderen Vereinen nicht die allerbesten Karten haben.
Sie können sich aber auf die familiäre Stimmung und freundschaftsstiftende Atmosphäre des Vereins verlassen. „Von den 30 Leuten aus den Seniorenmannschaften waren 28 schon bei uns in der Jugend“, erklärt Lob.
Eine fußballerische Familie für die Kinder
Das soll auch in Zukunft so sein. Die Kinder im Verein zu halten, ihnen eine fußballerische Familie geben, das ist das Ziel der beiden „ETuS-Macher“.
Werner Lob bricht es einfach herunter: „Der Verein soll weiter existieren. Wir wollen die 100 Jahre vollkriegen.“ Das ist das Mindestziel.
Das andere, unter dem neuen Motto der Jugendabteilung „Erst ETuS, dann Bundesliga“ greift vielleicht noch etwas weit. Aber wer weiß: wo doch immer mal wieder nach den guten alten Fußballern gerufen wird, die auch auf Asche groß geworden sind.