Mit einer fehlerlosen Vorstellung sorgt der Rivale bei Aufstiegsanwärter SV Wanne 11 beim 5:1-Heimsieg für Ernüchterung
Es hätte der vorentscheidende Schritt in Richtung Landesliga werden sollen für den SV Wanne 11. Doch das Derby am Sonntag bei Nachbar Sportfreunde Wanne sorgte für Ernüchterung. Beim 1:5 (0:2) kassierte der Titelanwärter gegen den Lokalrivalen eine empfindliche Schlappe - und eine völlig verdiente noch dazu. Nun wartet auf den Tabellenführer ein echtes Endspiel gegen den FC Altenbochum, der bis auf einen Zähler an Wanne 11 heranrücken konnte.
Von der ersten Spielminute an sahen die gut 350 Zuschauer an der Wilhelmstraße engagierte Sportfreunde und eher flügellahme Raben. Und die Hausherren machten direkt Nägel mit Köpfen. Daniel Vering zog in der vierten Minute über die Außenbahn und bediente Benjamin Reis im Zentrum. Dessen Schuss konnte 11-Keeper Daniel Kassen noch parieren, der Nachschuss von Dennis Gilke jedoch saß - 1:0.
Pepe erkennt viele Mängel
„Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, ließ Franko Pepe die für die Gäste schlimmen 90 Minuten Revue passieren. „Wir haben viele Zweikämpfe verloren, oder auch gar nicht erst richtig geführt. Und sogar die Laufbereitschaft hat gefehlt, eigentlich untypisch für uns - in so einem Spiel.“ Nach einer guten Viertelstunde dann war zu erkennen, wohin die Reise an diesem Tag gehen wird.
Diesmal lederte Gilke aufs Tor, Kassen konnte wiederum nur vorübergehend klären, und Reis traf zum 2:0. Die Sportfreunde präsentierten sich effektiv und in deutlich besserer Tagesform. „Diesmal haben wir alle am Limit gespielt und kaum Fehler gemacht“, fasste Spielertrainer Mark Heinrich zusammen. „Und wenn doch, wurde der vom Nebenmann ausgebügelt.“
Blitzstart in die zweite Halbzeit
Pepe probierte es schon nach 37 Minuten mit Al Hussein für Adamek, den Lauf des Gegners zu unterbrechen. Doch der Tabellenführer wurde konsequent angelaufen und kam selbst in Nähe des SF-Kastens so gut wie überhaupt nicht zum Zuge. 2:0 hieß es zur Pause.
Wer mit Wiederanpfiff gedacht hatte, jetzt würde Wanne 11 sicher ernst machen, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn es waren keine 60 Sekunden gespielt, da hatten die Wanner Sportfreunde den Ball vom Anstoßpunkt über wenige Stationen nach vorne getragen und Robin Lutz vollstreckte zum 3:0. Die Ernüchterung auf Gästeseite wuchs schließlich ins Unermessliche, als Niklas Golicki nach einem Freistoß auch noch zum 4:0 (64.) einschieben konnte.
Repräsentativ für den gesamten laienhaften 11-Auftritt war das letzte Gegentor. Torben Reimann hatte eben noch per Kopf nach einem Eckball auf 1:4 verkürzt. Anstatt aber eine gute Freistoßposition fünf Minuten später zu einem weiteren Tor zu nutzen, landete der Ball in der Ein-Mann-Mauer und dann per Konter über Vering, Ennaji und Ataman zum 5:1-Endstand im eigenen Tor. „Erschreckend“, so Pepes bitteres Fazit.