Über 200 Fans feiern mit dem Herner EV die erfolgreiche Spielzeit. Acht Cracks werden verabschiedet. Neue Kooperation mit den Iserlohn Roosters.

Über 200 Fans des Herner EV drängten sich am letzten Freitag im Penalty-Restaurant der Hannibal-Arena, um ihre Cracks auf der Saisonabschlussparty in die wohlverdiente Sommerpause zu verabschieden.

Außer Bier und Bratwurst gab es jede Menge Neuigkeiten für die Anhänger der Grün-Weiß-Roten. Die erste Personalie kam vom Mannschaftskapitän persönlich: „Ich habe meinen Vertrag um zwei Jahre verlängert“, gab Michel Ackers unter dem Beifall der Fans bekannt und zog anschließend mit Trainer Danny Albrecht eine Bilanz der abgelaufenen Spielzeit.

„Für mich war das erste Jahr als Kapitän ein anstrengendes. Ich hatte es mir viel leichter vorgestellt, aber ich bin stolz, Kapitän dieser Mannschaft gewesen sein zu dürfen“, erklärte der 27-Jährige nach seiner sechsten Saison am Gysenberg. Für den Verteidiger ist der Stress allerdings noch nicht vorbei. Wie erst im Nachhinein bekannt wurde, hatte er die Playoffs mit einer Schleimbeutelentzündung in der rechten Schulter bestritten, die in der nächsten Woche operiert werden muss.

Ackers und Albrecht müssen unters Messer

Am gleichen Tag kommt auch Danny Albrecht unters Messer. Der HEV-Coach hatte die letzten Trainingseinheiten nach einem Kreuzbandriss nur noch von der Bande aus leiten können, was sein positives Fazit der Spielzeit aber nicht schmälern konnte. Dass es für den ehemaligen Stürmer kein einfaches erstes Trainerjahr war, wollte der 34-Jährige nicht bestreiten: „Ich habe viele graue Haare bekommen, aber im Nachgang bin ich sehr glücklich und zufrieden.“ Warum sich sein Team nach einigen Enttäuschungen und einer durchwachsenen Hauptrunde sensationell bis ins fünfte Halbfinalspiel der Playoffs durchkämpfen konnte, erklärte er so: „Wir hatten keine Verletzten mehr und alle Förderlizenzspieler dabei. Nach dem ersten Spiel in Regensburg, wo alles geklappt hat, haben wir uns in einen Rausch gespielt.“

Allerdings gab es für die Fans auch weniger erfreuliche Nachrichten. Nach Aaron McLeod im Vorjahr verliert der HEV zum Saisonende erneut seinen Topscorer – nach drei Jahren und 152 Oberligaspielen mit 94 Toren und 181 Assists verlässt Brad Snetsinger den Gysenberg mit unbekanntem Ziel. Der 32-jährige Kanadier war vor allem in den Playoffs der herausragende Herner Feldspieler und hatte mit seiner Zweikampfstärke, Übersicht und unermüdlicher Arbeit nach hinten großen Anteil am Erreichen des Halbfinales.

Torwart Michel Weidekamp geht

Auch Michel Weidekamp, nach der Verpflichtung von Björn Linda nur noch die Nummer zwei im Herner Tor, verabschiedet sich nach fünf Jahren von den Grün-Weiß-Roten. Stürmer Lois Spitzner sucht ebenfalls eine neue Herausforderung: „Es ist an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen.“ Außerdem verlassen Tobias Esch, Tom Schmitz, Vojtech Suchomer, Cornelius Krämer und Moritz Schug den HEV.

Beendet ist auch die Zusammenarbeit mit Krefeld – der DEL-Club will in der nächsten Saison mit einer eigenen U23-Mannschaft in der Oberliga an den Start gehen. Neuer Kooperationspartner des HEV sind die Iserlohn Roosters, auch die Zusammenarbeit mit dem Zweitligisten Bad Nauheim wird fortgesetzt.

Verteidiger kommt von den Indians

Der erste Neuzugang heißt Thomas Ziolkowski. Der 30-jährige Verteidiger kommt von den Hannover Indians und bestritt bisher 269 Oberliga- und 137 Zweitligaspiele. „Er ist ein sehr erfahrener Spieler und passt auch charakterlich gut zu uns“, so Danny Albrecht über den gebürtigen Kölner mit polnischen Wurzeln. Weitere Neuverpflichtungen werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Auf die längste Spielzeit der Vereinsgeschichte folgt auch die kürzeste Sommerpause aller Zeiten. Die dauert in diesem Jahr nur vier Monate und endet für die Fans am 23. August. Geplant ist diesmal kein Saison-Eröffnungsspiel, sondern ein Viererturnier mit dem HEV und den Zweitligisten Bad Nauheim, Kassel und Crimmitschau.