Das letzte Saisonspiel gewinnt der HC Westfalia Herne 37:28 gegen Neuss/Düsseldorf. Gesamtfazit von Trainer Stephan Krebietke fällt positiv aus.

Beeindruckend, wie sich der Nachwuchs des HC Westfalia Herne nach einer durchwachsenen ersten Spielhälfte im Saisonabschlussspiel gegen den Tabellennachbarn HSG Neuss/Düsseldorf zu steigern wusste und den Gast letztlich mit 37:28 (17:17) klar bezwang. Den Beifall der zahlreichen Fans, der wohl auch dem gelungenen gesamten Auftritt in der A-Jugend-Bundesliga (West) galt, hatten sich Mannschaft und Trainer Krebietke redlich verdient.

Eine gute Premierensaison in der Bundesliga West spielte die A-Jugend des HC Westfalia Herne, vorn Oskar Kostuj im Spiel gegen die HSG Neuss/Düsseldorf.
Eine gute Premierensaison in der Bundesliga West spielte die A-Jugend des HC Westfalia Herne, vorn Oskar Kostuj im Spiel gegen die HSG Neuss/Düsseldorf. © Svenja Hanusch

In dem Maße wie die Herner Dragons in der zweiten Hälfte aufblühten, bauten die Rheinländer in diesem letzten Saisonspiel ab. Der Beginn war zäh gewesen. Bei den Abwehraktionen fehlte meistens der letzte Schritt zum Werfer. Gegen die kontaktfreien Würfe aus dem Rückraum hatte Torwart Bystron kaum Chancen. Und im Angriff verzettelten sich die Strünkeder in unüblichen Einzelaktionen, die Neuss/Düsseldorf nach technischen Fehlern leichtfertig in Ballbesitz brachten.

Entsprechend angefressen ging Trainer Stephan Krebietke in der Halbzeitpause in die Kabine: „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie sich an unser erprobtes Spielsystem mit Ballstafetten im geschlossenen Auftritt, Kreuzbewegungen und Kleingruppenaktionen halten soll. Einfach das zeigen, was sie kann. Und das ist eine Menge.“

Krebietkes Halbzeitansprache wirkt

Diese Ansprache hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Sofort nach dem Wiederanpfiff gelangen innerhalb der ersten Minute zwei Tore, denen bis zur 35. Minute zwei weitere folgten. Damit hatte sich der HCW den nötigen Respekt verschafft und die anfangs fehlende Sicherheit zurückgewonnen

Jan Bystron steigerte sich zudem enorm, parierte sogar zwei Strafwürfe. Die Mannschaft spulte ihr Spiel nun in gewohnter Weise ab. Richard Sibbel traf aus allen Lagen. Er vollendete die teilweise sehr riskanten Kreisanspiele seiner Mitspieler erfolgreich, traf aber auch aus dem vollen Lauf oder von der Marke bei einer insgesamt sehr guten Quote.

Alle Feldspieler des HC Westfalia Herne treffen

Übertroffen wurde er hierbei nur noch von Julian Ollesch, der bei seinen acht Toren kaum einen Fehlversuch hatte. Auch Chris Funke legte seine Unsicherheiten aus der ersten Spielphase ab und durfte sich nach einem Kempa-Tor für insgesamt neun Treffer feiern lassen. Die Gäste versuchten mit den verschiedensten Defensivvarianten den Spielfluss der Dragons zu stören, auch durch zweifache Manndeckung abwechselnd gegen Oskar Kostuj, Tom Gusewski und Chris Funke. Alles half nichts.

Wenn die Herner Haupttorschützen kurzzeitig ausfielen, sprangen die anderen Akteure aus der homogenen Truppe in die Bresche. Alle Feldspieler waren am Ende an den Toren beteiligt. Zum Schluss zeigte sich Stephan Krebietke nicht nur hoch zufrieden, sondern auch ein wenig traurig: „Die Bundesligasaison hat mit den Jungs sehr viel Spaß gemacht. Sie haben einen Supercharakter. Heute war mir noch einmal wichtig, dass wir uns mit einem tollen Spiel verabschieden. Das ist uns am Ende sehr gut gelungen. Schade, dass es vorbei ist.“

HCW: Bystron, Seifert; J. Ollesch (8), Meier (1), Kostuj (2), Frein (2), Sibbel (11/4), Gusewski (1), Funke (9/1), Achatz (1), Fiedler (2).