Das Vierer-Team des Post SV Wanne-Eickel wird Meister. Es ist die einzig verbliebene Mannschaft. In den 1990er-Jahren sah es noch anders aus.

Für Tischtennisspieler in aller Welt war der vergangene Samstag ein ganz besonderer Tag. Anlässlich des Welttischtennistages fanden in 100 Ländern über 800 Events statt, die die Freude des Spiels an der Platte zelebrieren sollten. Abseits dieses sportlichen Feiertages, ging es für einige Mannschaften noch um Zählbares.

Markus Kleffmann (Bild) spielte im Doppel mit Thomas Wieselmann eine starke Saison.
Markus Kleffmann (Bild) spielte im Doppel mit Thomas Wieselmann eine starke Saison. © Rainer Raffalski

Zwar stand der Post SV Wanne-Eickel schon vor dem letzten Spieltag als Meister der 3. Kreisklasse 4-er fest, im Spiel gegen DJK BW Annen VI in der Josefschule ging es aber noch darum, die Saison ohne Niederlage zu beenden. Ein Vorhaben, das die vier Wanne-Eickeler erfolgreich zu Ende brachten: 8:4 hieß es nach dem letzten Einzel.

Thomas Wieselmann, Markus Kleffmann, Robert Wojcik und Roland Zachratka und Uli Hähnel bilden aktuell die einzige Tischtennismannschaft der Postler. Das sah in den 90er-Jahren noch ganz anders aus. Damals waren zwei Herren und eine Damenmannschaft gemeldet und in der Jugend ebenfalls gut aufgestellt. „Das war die beste Zeit der Abteilung“, erinnert sich SV-Vorstand und Tischtennis-Abteilungsleiter Detlef Arhoff, „beim Training waren alle Platten voll besetzt.“

Dem Verein die Treue gehalten

Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends lösten sich immer mehr Mannschaften auf, dazu brach die Unterstützung durch die Deutsche Post weg, aus deren Betriebsmannschaftsprogramm der Post SV Wanne-Eickel 1954 hervorgegangen war. Viele Jugendliche verlagerten ihre Interessen, ein Großteil der Herren und Damen widmete sich eher persönlichen und beruflichen Belangen, so dass die Postler immer weiter schrumpften. Dennoch machten sie unbeirrt weiter, auch wenn sie kaum mehr sechs Leute an die Platte bekommen konnten. Einige, wie Hähnel, Wieselmann, Kleffmann, Wojcik und Arhoff, halten dem Verein aber seit den 90-ern die Treue.

Damit die Abteilung auch weiter bestehen kann, hat sich Übungsleiter Wieselmann aktiv auf die Suche nach weiteren Mitstreitern gemacht. Dadurch könnten die Postler nämlich wieder im geregelten 6-er-Ligabetrieb antreten und sich für eine fast perfekte Saison nicht nur mit der Meisterschaft, sondern auch mit einem Aufstieg belohnen, der in den 4-er-Ligen nicht möglich ist.

Starke Saison vom Top-Doppel Wieselmann/Kleffmann

Auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen kann der SV in naher Zukunft nicht zählen. Die Trainingszeiten, um eine Jugend aufzubauen, wären zwar vorhanden, allerdings finde sich zu dieser Zeit kein Trainer, der die Kinder betreuen könnte. Auch das Interesse der Kinder sei leider nicht da, so Arhoff. So bleibt es den alten Recken vorbehalten den Verein am Leben zu erhalten.

So bleiben es die kleinen Dinge, über die man sich neben dem Titel freuen kann. Das Top-Doppel Wieselmann/Kleffmann gab in dieser Saison kein einziges Spiel ab. Eine Leistung, die selbst in der 3. Kreisklasse nicht ohne weiteres zu erreichen ist. „Man könnte sagen, dass es hier nur Hobby ist, aber einige nehmen das schon sehr ernst“, erklärt Arhoff die Stimmung in der Liga.

Trotz einiger Ungewissheit blickt der Post SV Wanne-Eickel freudig und mit einiger Erwartung auf die kommenden Jahre. Der SV-Ehrenvorsitzende Dieter Sellhorn wünscht sich zwar, dass „es mit dem Verein gut zu Ende geht“, aber so pessimistisch sollten die Postler nicht sein. Warum sollte es nicht einfach gut weitergehen? Die richtigen Leute dafür haben sie offenbar in ihren Reihen.

>> Fünf Aspekte zum Tischtennis beim Post SV Wanne

1. Mein Verein bietet. . .

Detlef Arhoff
Detlef Arhoff © Rainer Raffalski

Detlef Arhoff (Vorsitzender Post SV Wanne-Eickel & Tischtennis-Abteilungsleiter): eine angenehme Atmosphäre für verschiedene sportliche Aktivitäten wie zum Beispiel Breitensport, Gymnastik mit Rückentraining, Fußball in der Halle und im Bereich Tischtennis das Training am Donnerstag – dieses ist aber auch dienstags und freitags möglich.

2. Mein Verein ist toll, weil. . .

er wie eine große Familie aufgebaut ist.

3. Der größte Erfolg meines Vereins war:

Dies waren die verschiedenen Aufstiege bis in die höheren Kreisligen.

4. Ich wünsche mir für den Verein:

Sportfreunde, die auch aktiv mitmachen.

5. Was ich schon immer mal loswerden wollte:

Vereine sind eine Nische zwischen Fitnessstudios und Internetforen. Dort sind körperliche Bewegung und persönliche Dialoge mit netten Menschen möglich.

Interessierte können beim Training vorbeischauen

Interessierte können nach vorheriger Absprache mit Übungsleiter Thomas Wieselmann beim Training donnerstags (18 Uhr) in der Josefschule vorbeischauen. E-Mail: twieselmann@web.de