Mit 91:66 bezwingt der Herner TC die Freiburgerinnen und hat Rang eins der Ligaspiele sicher. Ein Wort bringt die Stimmung beim HTC auf den Punkt.

Marek Piotrowski hatte gerade mit seinen Spielerinnen die Runde durch die Reihen der Zuschauer hinter sich, durch die ganze H2K-Arena bis hinauf auf die Tribüne, dann reichten ihm wenige Worte, um das soeben Erreichte zusammenzufassen.

„Das ist eine einmalige Geschichte“, sagte der Trainer des Herner TC. Mit dem 91:66 (46:33) gegen die Eisvögel USC Freiburg gewinnt der HTC am drittletzten Spieltag die Runde der Ligaspiele in der DBBL und hat Startplatz eins für die Playoffs sicher.

Piotrowski und seine Spielerinnen hatten vorab das Skript für diesen Samstag entworfen: „Wir wollten ein Basketballfest feiern, und das ist uns auch gelungen“, so Piotrowski.

Immer obenauf war der Herner TC, hier Jordan Frericks, im Spiel gegen Freiburg.
Immer obenauf war der Herner TC, hier Jordan Frericks, im Spiel gegen Freiburg. © Klaus Pollkläsener

Vom ersten Ball an schon folgte das Drehbuch der Richtung Herner Happy End mit dem Heimsieg plus Startplatz eins für die Playoffs. Gleich der Sprungball ging an den HTC, die Hernerinnen spielten Karin Kuijt auf Außen frei, und sie tupfte die ersten beiden Punkte für ihr Team in den Freiburger Korb – die Anfangsszene eines Streifens, in dem der Tabellenführer die Hauptrolle im ersten Viertel nicht mehr abgab. Eine Minute 38 waren noch auf der Uhr, da riss der HTC schon die 30er-Marke. Der erste von zwei verwandelten Freiwürfen von Darcee Lee Garbin war das 30:13 für den Herner TC, der ein klares 33:17 mit in die erste Viertelpause nahm.

Karin Kuijt trifft mit der Schlusssirene zur Halbzeit

Diese Schlagzahl hielt der HTC aber nicht ganz im zweiten Abschnitt, weil die Gastgeberinnen in einer zerfaserten Startphase einige Male den Ball verloren. Das Kräfteverhältnis bekam am Ende aber nur ein paar kleine Kratzer mit Blick auf die Anzeigetafel.

Die Gastgeberinnen führten noch mit 13 Punkten Vorsprung zur Pause. In der Schlussphase des Viertels hielten sich unter anderem auch Nachwuchsspielerin Laura Zolper mit ihrem Korbleger zum 40:30 und vor allem Karin Kuijt ans Drehbuch: die Niederländerin brachte den Dreier zur 46:33-Pausenführung mit der Schlusssirene aus der Ecke im Korb unter.

Tabellenführer Herne setzt die letzten Ausrufezeichen

Für eine ganz kurze Zeit zu Beginn des dritten Viertels schienen die Freiburgerinnen in den Schlagabtausch-Modus zu finden, aber nun suchten und fanden die Hernerinnen den Weg unter den Korb, wo Natalie Burton zweimal dafür sorgte, dass der Abstand hielt. In der Verteidigung packte der HTC richtig zu, in viereinhalb Minuten nach Wiederbeginn schafften die Gäste gerade einmal vier Punkte.

Die Hernerinnen zogen wieder das Tempo an, sicherten sich über das 65:43 durch einen Dreier von Darcee Lee Garbin einen 21-Punkte-Vorsprung vor dem Schlussabschnitt (70:49 für Herne), und den gerupften Eisvögeln war auch in den letzten zehn Minuten klar, dass der Tabellenführer hier die letzten Ausrufezeichen setzen würde, mit dem am Ende klaren Sieg.

„Einmalig“ war das Wort des Abends in der H2K-Arena

Irgendwann nach dem Spiel standen sich dann noch Trainer Piotrowski und HTC-Vorsitzender Wolfgang Siebert auf dem Parkett gegenüber und grinsten sich an. „Wir haben gewonnen, bleiben Erster. Und der Präsident lächelt“, witzelte Piotrowski. „Was will man mehr?“

Tja, was will man mehr? Es stehen ja nicht nur noch zwei Ligaspiele an, sondern auch das Pokal-Finalturnier in eigener Halle und die Playoffs. Aber Marek Piotrowski blieb nach dem Spiel gegen Freiburg unverrückbar im samstäglichen Hier und Jetzt: „Wir bleiben dabei, dass wir von Spiel zu Spiel schauen.“

Viel weiter blickte auch der HTC-Vorsitzende Wolfgang Siebert nicht voraus. Auch er fand erst einmal den Ligasieg des Herner TC: „einmalig“ – es war das Wort des Abends in der H2K-Arena.

Viertel: 33:17, 13:16, 24:16, 21:17.

HTC: Attura (10/2 Dreier), L. Bettonvil (4), J. Bettonvil (10/1), Bully (6), Burton (8), Frericks (13), Garbin (14/2), Karic (6), Kuijt (16/4), Sannes, Westerik, Zolper (4).

Freiburg: Gaffney (14), Hoffmann, Jakobsone (15/3 Dreier), Kambach, Kranzhöfer (2), Moten (15), Ouedraogo, Rodefeld (17), Wieczorek, Zdravevska (3/1).

Statistik (Herne – Freiburg), Freiwürfe: 10/12 (83%) – 10/17 (58%); Reb.: 45 – 29.