Die E-Junioren kickten um die Kreismeisterschaft. Rüdiger Döring war ein besonders aufmerksamer Beobachter der Spiele.
„Der Achter gefällt mir ganz gut“, sagt Rüdiger Döring zu seinen Kollegen, die zustimmend nicken. Er öffnet seinen Block und macht sich einige Notizen. Döring ist im Kreis-Jugend-Ausschuss für die Sichtung und Förderung der E-Junioren-Kreisauswahl zuständig. Bei der jährlichen Hallen-Kreismeisterschaft dieser Altersklasse am vergangenen Samstag war er deshalb selbstverständlich vor Ort.
Das Turnier in der Sporthalle im Eickeler Sportpark ist aber nicht die einzige Gelegenheit, bei der Döring und sein Team aktiv sind. „Wir sichten und beobachten das ganze Jahr über“, erklärt Döring die Vorgehensweise. So sind sie bestens darüber informiert, ob und in welcher E-Jugend im Kreis ein möglicher Kandidat für die Kreisauswahl und später den DFB-Förderstützpunkt zu finden ist. „Wenn irgendwo eine Vollgranate dabei ist, bekommen wir das mit“, sagt Rüdiger Döring.
Viele Kinder haben es durch dieses Förderprogramm später in den wenn auch nicht bezahlten Fußball, aber doch höherklassigen Amateurbereich geschafft. Einer, der Profi geworden ist, ist Dustin Bomheuer, der seinen sportlichen Weg aus der Jugend von Westfalia Herne über einige Zwischenstationen gemacht hat bis in die 2. Liga. Er spielt beim MSV Duisburg. Ob es einige der Jungs (und Mädchen), die an diesem Tag unter den Augen von Döring und seinen Mitarbeitern spielen, auch weiter schaffen werden, wird sich in knapp zehn Jahren zeigen.
Das Turnier wurde von der Herner Westfalia dominiert, die mit gleich drei Mannschaften (U10, U11 und III) angereist war. Diese schafften es auch allesamt bis in die Platzierungsspiele. Dort gewann die U11 knapp mit 1:0 das Finale gegen Firtinaspor Herne und den Kreismeistertitel.
Ein voller Block und viele Eindrücke
Titelverteidiger VfB Habinghorst musste bereits nach der Vorrunde abreisen, ebenso wie die übrigen Nicht-Herner Teams. Einzige Ausnahme: Der FC Frohlinde, der später, mit einem 2:0 gegen Westfalia Herne III, sogar den dritten Platz für sich verbuchen konnte. Im etwas undankbaren Spiel um Platz fünf, setzte sich Wanne 11 mit 3:0 gegen die U10 der Westfalia durch.
Mit einem vollen Block und noch mehr Eindrücken verließen Döring und seine Kollegen die Halle nach Ende des Turniers. Natürlich werden nicht alle Kinder den Sprung in den höher- oder gar hochklassigen Fußball schaffen, bestätigt Döring. Aber: „Wichtig ist es, dass sie überhaupt weiter Fußball spielen“, erklärt er. Denn die Zahlen im Nachwuchsbereich gingen immer mehr zurück. „Wir haben nicht mehr die Qualität und Quantität im Nachwuchsbereich wie früher. Die Talente sind nicht mehr so reichlich gesät.“ Aber der ein oder andere sei immer wieder dabei. Vielleicht auch an diesem Tag.