Die Laufenthusiasten vom Team Camerone lieben die ganz langen Strecken. Der „gute Zweck“ spielt im Verein ebenfalls eine zentrale Rolle.

100 Kilometer. Das ist für viele die Strecke in einen entspannten Wochenendausflug. Es gibt aber auch Männer und Frauen, die diese Distanz laufend bewältigen, und das nicht nur hin und wieder.

Einige dieser Läufer sind im Team Camerone zu finden. Einem Verein, der sich ganz und gar dem Laufsport und der guten Sache verschrieben hat. Nachdem der jetzige 2. Vorsitzende Torsten Witte mit einigen Arbeitskollegen an einem „Tough Guy“-Wettbewerb in England teilgenommen hatte, entschloss man sich zunächst in lockerer Runde, auch weiterhin zusammen Läufe zu absolvieren. Ziemlich schnell kristallisierte sich ein harter Kern heraus, der sich 2014 zu einem Verein zusammenschloss. Bis heute ist das Team Camerone auf 20 Mitglieder angewachsen und ist Förderstützpunkt der Deutschen Ultramarathon Vereinigung (DUV).

Auch Anfänger sind willkommen

Es sind aber nicht nur Experten für die ganz langen Distanzen mit von der Partie. Die Lauftreffs und Trainingseinheiten stünden generell für jedermann offen, so Witte. „Ob Anfänger, Marathonläufer oder Ultramarathonläufer, bei uns ist jeder im Verein willkommen“, erzählt er.

So setzt sich auch die Gruppe, die sich an diesem Dienstagabend zum gemeinsamen Training im Sportpark getroffen hat, zusammen: Vom erfahrenen Ultramarathonläufer bis zur Anfängerin, die langsam – und mit einigen Bedenken – an ihren ersten 10km-Lauf denkt, sind alle dabei. Und eines vereint sie: Der Spaß am Laufen.

Torsten Witte, 2. Vorsitzender des Team Camerone.
Torsten Witte, 2. Vorsitzender des Team Camerone. © Foto: Carsten Siegmund / FUNKE Foto Service

Witte selbst geht eher auf die längeren Distanzen. In diesem Jahr absolvierte er zwölf Ultraläufe, 2016 sogar einen 320km-Lauf, seinen bisher längsten. „Das muss man schon sehr wollen“, erinnert er sich lachend. Bei solchen Distanzen werde ein normaler Marathon schon mal zu einer einfachen Trainingseinheit.

Laufen für die gute Sache

Neben der sportlichen Seite steht beim Team Camerone aber vor allem der gute Zweck im Mittelpunkt. Warum dies ein ganz wichtiger Teil des Vereinslebens wurde, weiß Torsten Witte gar nicht mehr. „Es stand einfach von Anfang an fest, dass wir auch was für den guten Zweck machen wollen“, erzählt er.

Nach einigen kleineren Benefizaktionen entschloss man sich, selbst einen Lauf für die gute Sache zu organisieren. So fand in diesem Jahr zum ersten Mal der 6-Stundenlauf Herne statt. Über 50 LäuferInnen trafen sich bei der Premiere auf dem Areal der Akademie Mont-Cenis. Ein voller Erfolg für das Team Camerone.

Dankbar für das seltene Format

Nachdem die erste Ausgabe bereits innerhalb zweier Tage ausgebucht gewesen sei, habe man sich für das kommende Jahr dazu entschlossen, die Teilnahme einer unbegrenzten Anzahl von Startern zu ermöglichen. „Die Läufer sind dankbar für jeden Sechs-Stundenlauf. Dieses Format ist leider nicht so weit verbreitet“, erklärt Witte. Die bisherigen Anmeldungen würden das bestätigen.

Ganz im Geiste des Team Camerone sei es dabei auch völlig egal, ob man in der vorgegeben Zeit fünfzig oder fünf Kilometer schafft. Hauptsache, man läuft. Es muss ja auch nicht jeder den Weg in den Urlaub zu Fuß bewältigen können.