Herbert Hohenberger, Trainer des Herner EV, ist schwer erkrankt. Für ihn übernimmt Stürmer und B-Lizenz-Inhaber Danny Albrecht den Posten.

Schock für den Herner EV: Trainer Herbert Hohenberger ist schwer erkrankt und kann sein Amt beim Oberligisten nicht mehr ausüben. Der 49-Jährige war erst im Frühjahr als neuer Chefcoach der Gysenberger vorgestellt worden. Stürmer Danny Albrecht übernimmt ab sofort die Aufgabe als verantwortlicher Trainer der Grün-Weiß-Roten.

Herbert Hohenberger (49) gibt den Trainerjob beim HEV ab.
Herbert Hohenberger (49) gibt den Trainerjob beim HEV ab. © Sabrina Didschuneit

„Wir sind sehr betroffen von dieser Nachricht. Herbert Hohenberger wird von uns in dieser schwierigen Situation alle Unterstützung bekommen, die er benötigt. Für ihn steht nun einzig und allein seine medizinische Versorgung im Mittelpunkt“, erklärt Jürgen Schubert.

„Danny ist nicht nur ein erfahrener Spieler, sondern hat auch schon vor anderthalb Jahren interimsweise in Halle das Traineramt bei den Saale Bulls übernommen. Er hat unser aller Vertrauen in dieser schwierigen Phase. In Anbetracht der besonderen Situation und dem Zeitpunkt so kurz vor Meisterschaftsbeginn mussten wir schnell handeln. Da war es naheliegend, dass wir diese interne Lösung gewählt haben. Danny Albrecht kennt die Mannschaft und das Konzept, das dahinter steht und wird den eingeschlagenen Weg mit den Kooperationen und vielen jungen Spielern fortsetzen. Natürlich wird er uns als Spieler fehlen. Wir sind zwar personell gut aufgestellt, aber wir konkretisieren nun die Suche nach einer weiteren Neuverpflichtung“, so der HEV-Geschäftsführer weiter.

B-Lizenz-Inhaber Danny Albrecht übernimmt

Der 33-jährige Angreifer, im Vorjahr drittbester HEV-Scorer, ist seit sechs Jahren im Besitz der B-Lizenz und erfüllt damit auch die formalen Voraussetzungen für den Wechsel auf die Trainerbank. „Ich war sehr betroffen, als ich über die Erkrankung von Herbert Hohenberger informiert wurde. Es fällt mir natürlich sehr schwer, jetzt so kurzfristig die Schlittschuhe als Spieler an den Nagel zu hängen. Ich hatte mich, so wie alle anderen auch, auf die neue Saison als Spieler mit Herbert Hohenberger als Trainer gefreut. Nun ist es leider anders gekommen. Ich bin sehr dankbar über das Vertrauen, das mir Jürgen Schubert entgegengebracht hat, als er mir diese Aufgabe anbot. Ich werde mein Bestes geben, um die von Herby begonnene Arbeit fortzusetzen“, meint der gebürtige Bad Muskauer. Danny Albrecht leitete bereits am Mittwoch das Training in der Hannibal-Arena und wird an diesem Wochenende bei den beiden Testspielen gegen die Tilburg Trappers erstmals beim Herner EV hinter der Bande stehen.

Die Vergleiche mit dem dreimaligen Oberligameister treten angesichts der jüngsten Entwicklung fast völlig in den Hintergrund. Die erste Partie findet an diesem Freitag um 20 Uhr im IJssportcentrum Tilburg statt, das Rückspiel am Sonntag in der Hannibal-Arena beginnt um 17 Uhr.

Viele Genesungswünsche für Herbert Hohenberger

Nicht nur im Herner Lager löste die Nachricht von Herbert Hohenbergers Erkrankung Bestürzung aus. Auch aus anderen Vereinen erreichten den HEV über die sozialen Netzwerke zahlreiche Genesungswünsche für den sympathischen Österreicher.

Auch Uli Egen, Hohenbergers Vorgänger am Gysenberg, erkundigte sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht besorgt nach dem Befinden seines Nachfolgers beim Herner EV.

Herbert Hohenberger wandte sich tags darauf selbst an die Öffentlichkeit: „Der Verein unterstützt mich in dieser schwierigen Situation großartig. Ein besonderer Dank geht dabei an Jürgen Schubert, der großes Verständnis gezeigt hat und der es mir ermöglicht, dass ich mich voll und ganz auf meine Behandlung und die erhoffte Genesung konzentrieren kann“, betont der 49-jährige.

Es ist sein ausdrücklicher Wunsch, dass offen über seine Erkrankung gesprochen wird: „Bei mir wurde am letzten Freitag Prostata-Krebs in einem frühen Stadium diagnostiziert. Es sind noch weitere Untersuchungen nötig, bevor ich dann operiert werden muss. Aktuell geht es mir sehr gut, ich habe keine Beschwerden.“

Und weiter: „Medizinisch bin ich in guten Händen, es gibt in Herne eine führende Spezialklinik, die sehr anerkannt ist. Von daher bin ich zuversichtlich, dass ich den Kampf gegen den Krebs erfolgreich bestehen werde und bedanke mich noch einmal ausdrücklich für den großen Zuspruch. Die Mannschaft ist bei Danny Albrecht in guten Händen, und meine Gedanken sind natürlich bei den Jungs.“