Der DSC Wanne-Eickel ist wieder da angekommen, wo er 2009 stand. Die komplette erste und die halbe zweite Mannschaft haben sich abgemeldet.

Nachdem die komplette erste Tischtennismannschaft des DSC Wanne-Eickel und dazu noch die halbe zweite dem Verein den Rücken gekehrt haben, entschloss sich der Vorstand nach Rücksprache mit den verbliebenen Spielern, die erste Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden.

Damit verzichtet der Verein freiwillig auf die Verbandsliga und tritt mit seiner zukünftigen Erstvertretung in der Bezirksliga an. „Wir haben diese Entscheidung nicht getroffen, ohne vorher mit den Spielern zu sprechen“, sagt DSC-Vorsitzender Markus Althaus, „aber alle waren der Meinung, dass es besser ist, dort zu spielen, wo man sportlich mithalten kann.“

Zwei Jahre voller Niederlagen

Sicher haben dabei auch die Erfahrungen von Norbert Schweika eine Rolle gespielt. Das „DSC-Urgestein“ stand vor zwölf Jahren vor der gleichen Situation, als der damalige Oberliga-Absteiger einen ähnlich gravierenden personellen Aderlass hinnehmen musste. Damals entschloss man sich aber dazu, nicht freiwillig auf die höhere Klasse zu verzichten, und Norbert Schweika musste anschließend zwei harte Jahre voller bitterer Niederlagen und zwei Abstiege bis in die Bezirksliga durchleiden.

Dass es später mit dem DSC genauso rasant bergauf wie vorher bergab ging, hatte der Verein vor allem Willi Schrödter zu verdanken. Der hatte 2009 wieder das Ruder des in Seenot geratenen Vereinsschiffs übernommen und es mit Tatkraft und kluger Voraussicht wieder auf Erfolgskurs gelenkt. Für ihn, der heute noch als Kassierer Vorstandsarbeit leistet, ist die jetzige Entwicklung des Vereins die allergrößte Enttäuschung.

Vergebens war sein Einsatz dennoch nicht. Auch wenn der DSC jetzt in der Bezirksliga wieder da angekommen ist, wo er schon 2009 war, steht er heute doch erheblich besser da. Vor allem die Nachwuchsabteilung, die von Willi Schrödter aufgebaut wurde und auf die auch sein Nachfolger Markus Althaus ein besonderes Augenmerk hat, ist in einem weitaus besseren Zustand als damals.

Startschuss zum Exodus

Dass mit Hendrik Stöck ausgerechnet der Beste aus dem glänzenden DSC-Nachwuchs die sportliche Krise der 1. Herren ausgelöst hat, entbehrt dabei nicht einer gewissen Tragik. Etliche der jungen Spieler wie Alessandro Grisari, Jasper Reinbothe, Frederick Haala oder Batuhan Aydin hatten ihren Verbleib im Verein vom Bleiben der jungen Nummer eins des DSC abhängig gemacht. Als dessen Wechsel zum Oberligisten TTC Lantenbach feststand, war der Startschuss zum Exodus gegeben. Erschwerend kam noch hinzu, dass auch sein Vater Jörg mitging, der in den Jahren zuvor sowohl sportlich als auch durch seine Arbeit als Geschäftsführer und späterer Sportwart maßgeblich an der Erfolgsgeschichte in der jüngeren Vergangenheit mitgeschrieben hatte.

Trotz der schwerwiegenden Folgen trägt Markus Althaus Hendrik Stöck jedoch nichts nach: „Aus sportlicher Sicht habe ich absolutes Verständnis für Hendriks Entscheidung.“ Der beste Beweis für ein immer noch ungetrübtes Verhältnis zwischen den beiden ist, dass Stöck junior nach wie vor einmal in der Woche den DSC-Nachwuchs betreut.

In der Nachwuchsarbeit sieht Althaus auch die Zukunft des Vereins: „Wir werden versuchen, den Verein auf eine breitere Basis zu stellen und vor allem den Nachwuchs zu fördern. Das erfordert einen langen Atem, ist aber der einzig gangbare Weg, um langfristig wieder höher zu spielen.“ Die familiäre Unterstützung ist dem ersten Vorsitzenden dabei gewiss, denn seine Tochter Amelie wurde auf der letzten Mitgliederversammlung zur Jugendwartin gewählt.