Mit 4:6 unterliegt Firtinaspor Herne II im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt in der Kreisliga A dem FC Frohlinde II.

Es war beim Spielstand von 3:5 aus Sicht von Firtinaspor Herne II, längst lief die Verlängerung, da rief Trainer Oliver Kipp aufs Feld: „Glaubt an euch!“ Das taten die Firtinen, kämpften weiter gegen alle Widrigkeiten dieses Tages, trafen beim Stand von 4:5 sogar ins Tor – um am Ende, der Treffer zählte nicht, nach über 120 umkämpften Minuten, dann doch mit 4:6 zu verlieren. Firtinaspor Herne II steigt nach zwei Jahren in der Fußball-Kreisliga A in die Kreisliga B ab.

Lange gekämpft: Hier versucht Ali Demir, sich durch Frohlindes Verteidigung zu spielen.
Lange gekämpft: Hier versucht Ali Demir, sich durch Frohlindes Verteidigung zu spielen. © Klaus Pollkläsener

Eines stellten die beiden Trainer der Firtinen an diesem Tag, Oliver Kipp und Ersan Kaya, klar: Sie waren beide stolz auf ihre Mannschaft, die auch in Unterzahl in der Verlängerung bis zum Schluss gekämpft hatte. Am Ende vergeblich, obwohl sie in zwei Szenen in der zweiten Hälfte der Verlängerung dem 5:5 nahe waren.

Nach der ersten Halbzeit hatte Firtinaspor mit 3:2 geführt durch zwei Treffer von Akin Yildiz (24. und 29./Strafstoß) und einen von Ertan Kaya (45.). Für Frohlindes Zweitvertretung war zweimal Lukas Kothe (5., 34.) erfolgreich gewesen. Allerdings haderten die Herner gleich zu Beginn des Spiels erstmals mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Gregor Werkle (Dortmund), als er einen Treffer von Yunus Akdeniz nicht anerkannte.

„Der Schiedsrichter hatte den Treffer schon gegeben. Dann hat der Assistent die Fahne gehoben, weil er ein Handspiel gesehen haben wollte. Und daraufhin zählte das Tor dann nicht. Das war mein erstes Kreisliga-Spiel mit Videobeweis“, bewies Oliver Kipp während einer Spielunterbrechung in der Verlängerung Galgenhumor. Vom Zuschauerbereich aus, in den er wie Ersan Kaya im Laufe des Spiels geschickt worden war.

Litt mit: Trainer Oliver Kipp.
Litt mit: Trainer Oliver Kipp. © Klaus Pollkläsener

Lange Zeit hielten die Firtinen im zweiten Durchgang die Führung, aber für Frohlinde kam Lukas Kothe noch zu seinem dritten Treffer. Er lief sich frei im Firtina-Strafraum und schoss zum Ausgleich ein. Fast hätte der FCF II noch in der Schlussminute die beste Chance gehabt, das Spiel zu entscheiden. Aber Hernes Mesut Kirim spitzelte im eigenen Strafraum Frohlindes Yannik Tielker im letzten Moment den Ball vom Fuß.

Es folgte eine Verlängerung, in der Firtinaspor viele Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns anzweifelte. Etwa vor dem Führungstreffer der Frohlinder. Nach einer Flanke der Herner, die ein Frohlinder zuletzt berührt zu haben schien, bereitete sich Firtinaspor schon auf einen Eckball vor – es gab aber Abstoß. Direkt im Gegenzug bekamen die Frohlinder einen Freistoß zugesprochen, den Lukas Kothe zum 4:3 für den FC (96.) verwandelte.

Nachdem Akin Yildiz wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte (100.), spielte Frohlinde in Überzahl und schien mit dem 5:3 alles klar zu haben, als Maximilian Rose erfolgreich einen Konter abschloss (115.).

Doch Firtinaspor hatte noch eine Antwort darauf. Einen Freistoß von Ali Demir köpfte Ertan Kaya zum Anschlusstreffer (117.) ein. Und kurz darauf schien der Ausgleich geschafft – nach einem langen Ball von Gökhan Yavuz drückte Ertan Kaya zum vermeintlichen 5:5 ein, aber die Fahne des Assistenten war oben – zweifelhaft aus Sicht von Firtinaspor, aber der Treffer zählte nicht wegen Abseits.

Frohlinde kontert ins leere Tor

Die Herner hatten – nach Platzverweisen gegen Ali Demir (Gelb-Rot) und Gökhan Yavuz (Rot nach einer offenbar hitzigen Diskussion beim Einwurf) – noch mal ihre Chance zum Ausgleich, aber einen Schuss von Yunus Akdeniz konnte Frohlindes Torhüter Alexander Markus noch knapp an die Latte lenken. Bei der Herner Schlussoffensive machte, obwohl verletzt, auch Firtinaspor-Torhüter Erkan Oeztürk mit. Nach einem Eckball, zu dem Oeztürk mit nach vorne in den gegnerischen Strafraum gekommen war, klärten die Frohlinder und konterten schließlich durch Julian Rütten ins leere Tor (120.+4).