Drei Spiele, drei verschiedene Sieger. Oberligist Westfalia Herne gelingt dabei ein 1:0-Erfolg gegen die Profis von Borussia Dortmund.
Kurze Frage und eine Antwort, die alles sagte. Hat’s Spaß gemacht, Pascal Königs? – „Supergeil“, antwortete der Torhüter des SC Westfalia Herne. Gerade hatten die Herner Borussia Dortmund mit 1:0 bezwungen. Eine Abfuhr für die Profis gegen den Oberligisten. Aber passend zum Anlass, zum Benefizturnier in der Mondpalastarena/Stadion Wanne-Süd, gab es drei sportliche Sieger in den Spielen dieses Abends. Die Borussen setzten sich in der zweiten Begegnung klar mit 4:1 gegen den DSC Wanne-Eickel durch, und zum Abschluss bezwang dann der DSC die Westfalia mit 2:1.
Der Paukenschlag aber war gleich das Auftaktspiel gewesen. Beim BVB fehlte zwar unter anderem kurzfristig auch Mario Götze, der von seinem Verein nach seiner Nicht-Nominierung für den vorläufigen WM-Kader Sonderurlaub bekommen hatte. Aber die Borussen waren mit einem immer noch namhaft besetzten Kader angetreten.
Hautnah am Spielfeldrand merkten die vielen Fotografen, dass sich die Spielverlagerung nicht ganz so wie erwartet darstellen sollte. Sie hatten sich hinter dem Herner Tor versammelt, aber ein Offensivfeuerwerk der Dortmunder bekamen sie nicht vor die Kameras.
Starker Herner Keeper Königs
Die erste Chance des Bundesligisten hatte Sergio Gomez, Westfalia-Torhüter Pascal Königs zeigte seine erste Parade, fuhr das Bein aus (21.). Aber die Herner spielten weiter nicht nur mit, sondern suchten auch den Weg nach vorne. In der 25. Minute spielte Ilias Anan den Ball in den Lauf von Maurice Kühn, der knapp die Chance zur Herner Führung verpasste und den Ball an den Pfosten setzte.
Aluminium traf auf der anderen Seite auch Dortmunds Alexander Isak, als er den Ball nach einer Hereingabe von Christian Pulisic nicht richtig unter Kontrolle bekam und den Ball aus kürzester Distanz an die Latte schoss (29.). Der nächste durchgespielte Herner Angriff kurz darauf (32.) dann ließ die Herner Anhänger jubeln und die Fans der Borussen staunen. Sebastian Mützel hatte freie Bahn auf der linken Seite und zog aus 20 Metern ab, traf an den Innenpfosten und zum 1:0 für die Herner.
Die Fotografen hinter dem Herner Tor sollten nun noch ihr Futter bekommen, aber einen Torschützen aus den Reihen der Profis bekamen sie nicht ins Bild. Denn Pascal Königs hielt, was die Dortmunder auf seinen Kasten brachten. Zunächst aus kurzer Distanz den Schuss von Maximilian Philipp, und direkt im Anschluss lenkte der Westfalia-Keeper den Ball von Alexander Isak an die Latte – und das war es dann. Und ein hochzufriedener Herner Trainer Christian Knappmann stellte später fest: „Das ist schon ein Ausrufezeichen von Westfalia Herne, gegen Borussia Dortmund zu gewinnen.“
Holger Flossbach, der Trainer des DSC Wanne-Eickel, griff beim Gang auf dem Platz zum Spiel des Westfalenligisten gegen die Dortmunder mit ironischem Grinsen in die Zitatentruhe der Fußballgeschichte: „Das lassen sie uns jetzt spüren“, so Flossbach angesichts der vorherigen Niederlage der Borussen.
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Die Wanner erwischten zwar einen guten Start. Dawid Ginczek hatte frei durch die Chance zur Führung, scheiterte aber an BVB-Torhüter Dominik Reimann. Doch die Dortmunder kamen in Spiellaune und schossen sich zum klaren 4:1-Erfolg durch die Tore von Marcel Schmelzer (15.), Alexander Isak (22.) Gonzalo Castro (23.) und Andrej Yarmolenko (25.). Für Wanne erzielte dann noch Dawid Ginczek nach Vorarbeit von Timo Conde den Treffer zum 1:4-Endstand.
Der DSC bezwang im Abschlussspiel in der merklich leerer gewordenen Mondpalastarena den SC Westfalia Herne mit 2:1 (Tore für Wanne: Timo Conde und Sebastian Westerhoff, für Herne Maurice Kühn). Für Statistikfreunde: damit lag der BVB an diesem Abend nach Toren (4:2) vor der Westfalia (2:2) und dem DSC (3:5).
Die Dortmunder bestreiten nun noch ein letztes Freundschaftsspiel in Los Angeles. Für die beiden heimischen Teams steht am Pfingstmontag Näherliegendes auf dem Spielplan: ASC 09 Dortmund (Heimspiel der Westfalia in Bövinghausen) und, auswärts für den DSC Wanne-Eickel, die SpVg Olpe.