Zum „4. Herner Tag des Sportabzeichens“ kommen fast 80 Menschen auf den ESV-Platz. Stadtsportbund nimmt neue Zielgruppen ins Visier.

Der 4. Herner Tag des deutschen Sportabzeichens startete in diesem Jahr bei bestem Kaiserwetter. Der Stadtsportbund (SSB) hatte am Samstagvormittag die interessierten Bürgerinnen und Bürger der Stadt zum Platz des ESV Herne an die Schaeferstraße eingeladen, um schon erste Leistungen für das deutsche Sportabzeichen zu erbringen oder einfach mal die Fitness zu überprüfen.

Ähnlich wie in den letzten Jahren kamen fast 80 Menschen zusammen, die unter den wachsamen Augen der Prüfer liefen, sprangen und Bälle schleuderten. Einen typischen Sportabzeichen-Macher gebe es nicht, erklären die Verantwortlichen vom SSB, Petra Thiel und Winfried Burghardt. Es seien fast alle Altersklassen vertreten. Sogar ein 80 Jahre alter Mann habe letztes Jahr zum ersten Mal ein Sportabzeichen gemacht. Getreu dem Motto der landesweiten Initiative „Bewegt älter werden!“, die dafür sorgen soll, dass Menschen bis ins hohe Alter hinein aktiv bleiben und sich sportlich betätigen.

Leichner will andere motivieren

Wenn auch viele zum ersten oder sogar einzigen Mal dabei sind, gibt es auch Wiederholungstäter. Zu ihnen gehört Erich Leichner. Im letzten Jahr wurde dem „gut gebauten“ Bürgermeister das Sportabzeichen in Bronze verliehen. Dieses Jahr ist er wieder mit dabei und möchte sich,wenn möglich, verbessern. Leichner sieht sich selbst als Vorbild und Motivator für alle, die denken, dass das nicht zu schaffen sei. Er wolle ein klares Zeichen setzen: „Es ist alles machbar“, die Leute müssten sich nur trauen. Da gehe er gerne als gutes Beispiel voran.

So ein Beispiel hat Pilar Moroz gar nicht erst gebraucht. Sie ist aus einem anderen Grund hier: Sie möchte zur Polizei und muss daher das Sportabzeichen in Bronze vorweisen können. Als seelisch-moralische Unterstützung hat sie ihre Mutter Natascha Vollenberg mitgebracht, die ebenfalls an den Übungen teilnimmt, sich allerdings keine großen Ziele gesteckt hat.

Generell stehe es um das Sportabzeichen in Herne sehr gut, so Thiel und Burghardt. An drei Tagen in der Woche könne man sich die nötigen Leistungen von Prüfern bestätigen und anrechnen lassen. Eine weitere Besonderheit sei, dass alle Prüfer in Herne dazu ausgebildet sind, Menschen mit Behinderung abzuprüfen. Im Zuge dessen habe man in diesem Jahr eine Kooperation mit der Lebenshilfe Herne gestartet, die es 25 Menschen mit Behinderung ermöglichen soll, das Sportabzeichen zu erwerben.

Neben den „Stammgästen“ des Sportabzeichens - der Feuerwehr, Polizei und den Vereinen - will der SSB seinen Einzugskreis erweitern. Die Stadt Herne sei ein nächster möglicher Ansprechpartner für den SSB. Burghardt und Thiel erklären, man wolle versuchen, Angestellte und Beamte der Stadt in Bewegung zu bringen. Denn das sei das Ziel des SSB: „Hauptsache, es bewegen sich alle!“