Stephan Krebietke trainiert den HC Westfalia Herne ab der kommenden Saison. Robertas Cerniauskas gibt das Amt nach dieser Spielzeit auf.

Für die neue Handballsaison steht dem HC Westfalia eine wesentliche Veränderung ins Haus: Nach nur einer Saison wird Robertas Cerniauskas sein Amt als Landesligatrainer aufgeben, um sich verstärkt der Familie und dem Beruf widmen zu können.

„Die Belastung ist mir einfach zu groß geworden. Bis zum Ende der Meisterschaft werden das Team und ich weiterhin aber alles geben, um die gute Tabellenposition nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Ein erfolgreicher Abschluss entgegen der Prognose zu Beginn der Punkterunde würde ein positives Signal für die kommende Saison setzen.“, sieht Robertas Cerniauskas als Tabellenvierter noch ein lohnendes Ziel für seine Truppe.

© Manfred Sander

Cerniauskas’ etwas überraschendem Entschluss, dem Westfalias Führung nicht im Weg stehen wollte, schloss sich dennoch keine lange Nachfolgesuche an.

„Wir haben Stephan Krebietke, der bekanntlich seit November des vergangenen Jahres unsere A-Jugend in der Oberliga betreut, als Nachfolger für die kommende Saison gewinnen können“, freut sich Carsten Buszyk, 2. Vorsitzender des HCW, über Krebietkes spontane Zusage. „Mit dem A-Lizenz-Inhaber legen wir nach Dirk Wiesner und Tim Bauer die weitere sportliche Entwicklung des Vereins ein drittes Mal in die bewährten Hände eines ehemaligen Bundesligaspielers“, ergänz Buszyk nicht ohne Stolz.

Stephan Krebietke, der seine aktive Laufbahn beim TuSEM Essen nicht zuletzt aus Studiengründen aufgab und Übergangsweise beim HSC Eintracht Recklinghausen und VfL Eintracht Hagen (Spielertrainer) anheuerte, kehrte 2008 zum TuSEM zurück. Unter anderen war er dort Sportlicher Leiter, Jugendkoordinator, Manager und Prokurist, hat sich in dieser Funktion auch um Marketing und wirtschaftliche Belange gekümmert.

„Wir wollen durchaus in der Landesliga oben angreifen“

In Handballerkreisen ist der ehemalige Nationalspieler natürlich insbesondere als Trainer des Essener Zweitligisten in den Jahren 2015 bis 2017 bekannt, die er als „zwei ganz tolle Jahre mit neu gewonnener Erfahrung“ bewertet.

Bis Stephan Krebietke die Vorbereitung auf die nächste Landesligasaison seines neuen Teams startet, will er auf jeden Fall noch mit der neu formierten A-Jugend in den Qualifikationsrunden angreifen: „Das ist eine gute Truppe, mit der wir uns so weit wie möglich hoch arbeiten wollen. Dabei hilft uns sicherlich auch das zeitweilige gemeinsame Training mit der Landesligamannschaft.“

Und für die neue Meisterschaft will Krebietke richtig Schwung nehmen und den positiven Trend sowie die gute Arbeit des aktuellen Cerniauskas-Teams fortsetzen.

Er wird dabei seine in den Seniorenbereich wechselnden Jugendspieler Daniel Ebereonwu, Alexander Schade, Matvej Urbach und Jonas Eichstädt im Auge behalten und hofft auf möglichst geringe Kaderveränderungen. Je nach Bedarf sind aber zwei, drei Ergänzungen nicht auszuschließen. „Wir wollen durchaus in der Landesliga oben angreifen“, geht Stephan Krebietke die Zukunft forsch an.

>> SCW: „Enorme Entwicklung“ bei den A-Junioren

Auf Platz fünf beendeten die Handball-A-Junioren der HC Westfalia Herne Dragons eine Oberliga-Saison, in der sie viele verletzungsbedingte Ausfälle verkraften mussten.

Gut drauf nach dem letzten Oberliga-Sieg (36:24 in Ahlen): Die A-Junioren der HC Westfalia Herne Dragons.
Gut drauf nach dem letzten Oberliga-Sieg (36:24 in Ahlen): Die A-Junioren der HC Westfalia Herne Dragons. © HCW

Gerrit Bremer und Jonas Eichstädt konnten lange Zeit gar nicht eingesetzt werden, Matvej Urbach war auch schwer verletzt und konnte erst in diesem Jahr einsteigen, Oskar Kostuj musste einige Wochen lang aussetzen, genau wie Rasmus Frein.

Mit Frein und Joshua Dudda hatten zwei Spieler erheblichen Anteil am Erfolg, die eigentlich noch B-Jugendliche sind. Daniel Ebereonwu war einziger Torwart der Mannschaft und fehlte nicht eine Minute auf dem Platz. Als Stand-by-Spieler halfen Luca Messner und Noah Krebietke aus.

Der HCW bescheinigt allen A-Jugendspielern dieser Saison eine „enorme Entwicklung“. Julian Ollesch etwa zeigte Allrounder-Qualitäten. Matvej Urbach bewies ebenfalls konstant hohes Niveau, Oskar Kostuj brachte immer wieder seine Schnelligkeit und Spielübersicht ein.

Drei Feldspieler haben kein einziges Spiel in dieser Saison verpasst: Jasper Meier mit seiner Schnelligkeit und Effektivität sowie Richard Sibbel und Alexander Schade. Sie trugen im Angriff die Hauptlast und stellten auch den Mittelblock in der Deckung.