Nach der Spitzensport-Ehrung bei der Herner Sportgala standen nun auch Breitensportler im Mittelpunkt: Bei der Sportabzeichen-Verleihung des SSB.
Der Sportgala im Kulturzentrum und der dortigen Ehrung für Hernes sportliche Bestleistungen aus dem Jahr 2017 folgte das Kontrastprogramm auf dem Fuße: Nur einen Tag später wurden im Volkshaus Röhlinghausen erneut Hernerinnen und Herner für ihre sportlichen Leistungen geehrt - allerdings ganz ohne hierfür einen Wettkampf bestritten zu haben. Der Stadtsportbund Herne (SSB) verlieh nämlich wieder Sportabzeichen. Binnen etwas mehr als 24 Stunden wurde so verdeutlicht: Im Leistungssport wie im Breitensport - Herne steht auf beiden Säulen des Sports stabil.
Dabei scheint eine kleine Talsohle durchschritten, und die Lust am Sportabzeichen wieder zu wachsen. „Wir haben die Zweitausender-Marke wieder durchbrochen, zum ersten Mal seit 2011“, berichtet Winfried Burghardt zufrieden, verantwortlicher Sportabzeichenbeauftragter im SSB. „Der Abwärtstrend ist gestoppt.“ Nach 1767 verliehenen Abzeichen in Bronze-, Silber und Gold waren es für das letzte Jahr wieder 2059 Sportabzeichen.
Bürgermeister Erich Leichner mit Humor
Dass die geforderten Leistungen dieser sportlichen Prüfung alles andere als utopisch zu erfüllen sind, davon zeugte zum Beispiel ein prominenter Absolvent. Erich Leichner, Hernes Bürgermeister, hat es bewiesen. Und er sprach allen Bürgerinnen und Bürgern von der Bühne aus gut zu. „Vielleicht kann das ja für zusätzliche Motivation sorgen“, so der gut gebaute Politiker augenzwinkernd. „Denn wenn der Dicke das schafft, dann schaffen das alle.“
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination sind die Gruppen, in denen es je eine Disziplin zu bewältigen gilt. Hierzu kann jeweils gewählt werden zwischen leichtathletischen Übungen, Schwimmen, Turnen oder Radfahren. Einziger und gemeinsamer Gegner aller Aktiven ist - der innere Schweinehund. Doch dem darf man es eben zeigen, so oft man will, so lange man will, und wann man will. Selbst dem Alter sind keine Grenzen gesetzt.
Erich Leichner verriet, wie er sich das Flexi-Programm selbst zunutze gemacht hatte. Weniger seien Kraft und Koordination für ihn das Problem gewesen, als vielmehr Schnelligkeit und Ausdauer. Hier jedoch spielte der Bürgermeister schließlich seine Stärke im Wasser aus. Der geübte Schwimmer bekam seine Erfolgsgeschichte rund und bekam nun sein Abzeichen von SSB-Chef Hans-Peter Karpinski überreicht.
13 Familien erwerben Familien-Sportabzeichen
Unter den zahlreichen weiteren Geehrten befanden sich auch Herner Familien. Ein Umstand, den Winfried Burghardt besonders hervorhob: „Im letzten Jahr waren es noch neun Familien, die das Familien-Sportabzeichen erworben haben, diesmal waren es dreizehn. Darüber freuen wir uns besonders.“ Neben Familien waren mit Schulen, Polizei- oder Feuerwehrteams und Vereine auch weitere Gruppierungen gemeinsam erfolgreich.
Entsprechend war auch der Appell von Hans-Peter Karpinski zu verstehen: Tragt die Idee in die Familie, auf die Arbeit, zu Freunden, egal wohin. Vielleicht trifft man sich ja gemeinsam auf dem Sportplatz.“ Was im Übrigen auch für Politik und Verwaltung gelte, schließlich solle man nicht immer nur über Sport reden sondern auch Sport treiben.
Bürgermeister Erich Leichner hat in dieser Disziplin nun Vorbildcharakter, bis hinein in die Spitze des Stadtsportbundes. „Er hat leider auch einige im SSB-Vorstand unter Druck gesetzt“, scherzte Karpinski.
>> Sportabzeichen-Tag am 5. Mai
Am 5. Mai gibt es eine gute Gelegenheit, Anforderungen für das Sportabzeichen auszuprobieren, oder diese auch schon zu erfüllen: Am offiziellen Herner Sportabzeichen-Tag.
Zwischen 10 und 14 Uhr sind SSB-Prüfer mit Rat und Tat auf dem Sportplatz an der Schaeferstraße zur Stelle. Das Motto: „Bewegt älter werden in Herne“.