Ruderer Moritz Boeddinghaus sucht die Abwechslung und findet siebeim Ironman. Starker 14. Platz beim „Cologne 226“.

Jeder Ruderer, der den Ergometertest mache, sagt Dr. Moritz Boeddinghaus, kenne das. Irgendwann auf diesem Gerät komme der Zeitpunkt, an dem man denkt: Ich höre mit dem Rudern auf. Macht natürlich keiner. Aber neben dem Schmerz, den man beim Sport auf diesem Gerät spüre, sei der Blick auf das Display das Schlimmste: „Du siehst sofort, wenn Du die kleinste Schwäche zeigst.“ Am Wochenende aber in Köln hat Moritz Boeddinghaus seinen ersten Ironman-Wettbewerb überhaupt bestritten, und da hatte der Blick aufs Display auf ihn eine ganz andere Wirkung.

Bei seiner Premiere über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen habe er sich gedacht: „Ich bin zum Schluss den Lauf locker angegangen und wollte gucken, was so dabei herauskommt.“

Platz in der Altersklasse für den 30-Jährigen

Die Strecke allerdings war über vier Runden zu laufen, nach jeder Runde sah Boeddinghaus auf seine Zeit und erkannte: mit einer guten letzten Runde ist eine Zeit von 10:22 h drin – aber die hat er sogar noch unterboten. „Vorher war mein Ziel gewesen, unter zwölf Stunden zu bleiben, vielleicht eine gute elf zu schaffen. Dass ich dann aber bei 10:18 Stunden geblieben bin, daran hätte ich vorher nie geglaubt.“

Machte Platz 14 in der Gesamtwertung des „Cologne 226“ für den Rudersportler und Platz vier in seiner Altersklasse.

Acht Wochen Vorbereitung auf den Wettbewerb in Köln

Der 30-jährige Zahnarzt, Teamkapitän des Ruder-Bundesligaachters des RV Emscher Wanne-Eickel Herten, hat erst in diesem Jahr mit dem Triathlon-Training angefangen – als Abwechslung zum Rudern.

Boeddinghaus: „Insgesamt habe ich mich jetzt acht Wochen auf den Kölner Wettkampf, neben Beruf und Bundesligaeinsätzen, gezielt vorbereitet. Mit der Zeit und der Platzierung bin ich sehr zufrieden und das Kapitel Triathlon ist für mich sicher noch nicht abgeschlossen.“

In der Ruder-Bundesliga steht für Dr. Moritz Boeddinghaus und seine Teamkollegen vom Achter „Emscher Hammer“ noch ein Renntag an, das Saisonfinale findet am 16. September in Berlin in der Spree-Arena statt. Nach vier von fünf Renntagen ist der Achter des RV Emscher Wanne-Eickel Herten Vierter. Diesen Rang will die heimische Besatzung auch noch einmal festigen, so der Teamkapitän, der an dem Tag selbst allerdings nicht dabei sein kann.

Ziel für den Ironman: Unter zehn Stunden bleiben

Sein nächstes sportliches Ziel für den Triathlon sei es, bei einem Ironman unter zehn Stunden zu bleiben, sagt Boeddinghaus. Dafür wird er weiter trainieren, schließlich: „Ich bin schon unzufrieden, wenn ich mal einen Tag lang keinen Sport treibe.“

Als Abwechslung zum Rudersport bietet so ein Ironman-Wettbewerb unter anderem dies: „Der Schmerz dauert länger, ist dafür aber nicht so intensiv, verglichen zum Beispiel mit einem Rennen über zweitausend Meter beim Rudern“, sagt Moritz Boeddinghaus. So ist das, wenn sich ein Sprintruderer eine Langdistanz vornimmt. Zum Stichwort Muskelkater sagt der 30-Jährige: „Wenn man Sport treibt und das noch am nächsten Tag fühlt, ist das doch die Belohnung.“

Das kennen bestimmt nicht nur die Ruderer.