Spätestens am 15. Oktober soll im Westfalia-Stadion am Schloss alles zur Verlegung des neuen Kunstrasenplatzes bereit sein. Ein Rundgang.

  • Wie auf jeder Baustelle heißt es zurzeit auch im Stadion am Schloss: Das Wetter muss mitspielen
  • Bislang läuft alles nach Plan. Zurzeit ist jedoch noch Feuchtigkeit im Boden ein Thema
  • Geht alles weiter wie gewünscht, soll spätestens Mitte Oktober alles für den Kunstrasen bereit sein

Der Platz, auf dem bald Fatmir Ferati, Marko Onucka, Fatlum Zaskoku und ihre Teamkollegen schweißtreibende mit filigraner Fußballarbeit verbinden sollen, scheint auf den ersten Blick ein Feld für ausschließlich Gröberes zu sein. Dicke Betonröhren stehen im Stadion am Schloss Strünkede, Bagger und weiteres schweres Gerät. Aber um Feinheiten geht es auch hier, zeigt der Rundgang mit Alfred Ulenberg, Architekt für Sport- und Freizeitanlagen.

Bagger und weiteres schweres Gerät sind zurzeit im Stadion am Schloss im Einsatz.
Bagger und weiteres schweres Gerät sind zurzeit im Stadion am Schloss im Einsatz. © FUNKE Foto Services

„Hier, sehen Sie“, greift Ulenberg mit den Fingerspitzen etwas ausgebaggerte Erde, „und fühlen Sie mal.“ Wenn man den Sand verreibt, bleiben feinste Teilchen an den Fingerspitzen hängen: Das sei der „Schluff“. Also feinste Teilchen. Und eine Regel ist, sagt Alfred Ulenberg: „Je weniger Schluff, desto besser.“ Denn wenn diese Kleinstteilchen feucht werden, werden sie eine dichte Masse, und Wasser kann nicht oder nur schwer abfließen.

Und Grundwasser gibt es genug vor der Kurve, dort, wo die Spieler des SC Westfalia Herne und ihre Gegner aus den Kabinen ins Stadion kommen. In diesen Bereich wird demnächst das Aufwärmspielfeld platziert.

Damit der Boden in Zukunft trocken bleibt, dafür sind die meterdicken Betonröhren da, um das Wasser in die Kanalisation abzuführen. Aber um sie in den Boden einzuarbeiten, muss dieser trocken sein, damit die schweren Stücke nicht absacken. Alfred Ulenberg: „Erst müssen wir das in den Griff bekommen, dann kann es weitergehen.“

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Es ist hier wie auf jeder Baustelle, eine Komponente gehört auf jeden Fall in die taktische Grundaufstellung. „Das Wetter muss mitspielen“, sagt Alfred Ulenberg. Muss es vor allem, wenn, so sieht die Planung aus, spätestens ab dem 15. Oktober alles zur Verlegung für den neuen Kunstrasenplatz bereit sein soll. Bislang, teilt die Stadt Herne mit, kämen die Arbeiten gut voran und konnten bislang auch planmäßig durchgeführt werden, zum November sollen sie abgeschlossen sein.

Verlegt werden soll ein Kunststoffrasen von 35 Millimetern Halmlänge, mit einer Sandschicht und Granulat – das Produkt wurde durch eine „Funktionalausschreibung“ ermittelt. „Der Rasen muss Mindestanforderungen erfüllen, und da geht es nicht um das Billigste. Wir achten vor allem auf Langlebigkeit“, sagt Alfred Ulenberg. Eine Voraussetzung dafür sei etwa eine „enge Taftung“ der Kunststoffhalme – also ein geringer Abstand zwischen den Halmreihen.

Liefe alles zeitlich nach Plan, wäre es der Westfalia nur recht, erklärt der Vorsitzende Sascha Loch. Zurzeit weichen die Herner bekanntlich in den Wanne-Eickeler Sportpark aus, und Loch stellt fest: „Es ist einfach schöner, im eigenen Stadion zu spielen.“ Dort allerdings werden nicht nur die Vorbereitungen für das zukünftige Kunstgrün noch für viel Arbeit sorgen, zeigt ein Blick auf die Stehränge. Da grünt es schon ziemlich satt.

Eine Fotostrecke dazu gibt es hier.