Das Achtelfinale ist Endstation für den Nord-Meister. Mit 2:4 verlor der Herner EV die vierte Playoff-Begegnung bei den Hannover Indians.

  • Herner EV muss sich nach dem 2:4 in Hannover frühzeitig in die Sommerpause verabschieden
  • Die Niederlage am Pferdeturm war die dritte im vierten Playoff-Spiel
  • Für einen Sieg bei den Indians hätte der Nord-Meister wesentlich mehr Torgefahr entwickeln müssen

Die Reise endete, wo sie begonnen hatte. Am Pferdeturm in Hannover war der HEV Anfang September mit einem Testspiel in die Saison gestartet und dort kam am Freitag auch das bittere Playoff-Aus für die Gysenberger. Der Vorrunden-Neunte setzte sich vor 4026 Zuschauern mit dem dritten Sieg im vierten Spiel 4:2 gegen den Nordmeister durch und trifft im Viertelfinale auf Südmeister Bad Tölz. Beim HEV hatte man vergeblich auf ein Zweitrundenduell mit dem Süd-Sechsten ERC Sonthofen gehofft.

Trainer Frank Petrozza sah in Hannover eine entscheidende 2:4-Niederlage.
Trainer Frank Petrozza sah in Hannover eine entscheidende 2:4-Niederlage. © Archiv, Dietmar Wäsche

Um mit einem Sieg in Hannover ein fünftes Spiel am Gysenberg zu erzwingen, hätte der HEV am Freitag wesentlich mehr Torgefahr entwickeln müssen. Das Geschehen war zwar von der ersten bis zur letzten Minute verteilt, die Schussstatistik nahezu ausgeglichen, doch die klareren Chancen hatten an diesem Abend die Gastgeber.

Auch der Spielaufbau der Indians wirkte flüssiger und stellte die Gästeabwehr immer wieder vor Probleme. Der Ausfall von drei Stürmern auf Herner Seite, allen voran natürlich Aaron McLeod, wog deutlich schwerer als das Fehlen der drei gesperrten Hannoveraner Verteidiger, die bei den Gastgebern eigentlich kaum vermisst wurden.

Luft vergibt Riesenchance zum Ausgleich für Herne

In der einzigen wirklich fairen Partie der Serie kamen die Indians auch nach einer unübersichtlichen Situation vor Michel Weidekamps Tor zum ersten Mal zu einer 1:0-Führung – kein guter Auftakt für die unter Erfolgszwang stehenden Gäste.

Den Vorsprung gab der ECH bis zur Schlusssirene nicht mehr ab, erhöhte noch im ersten Drittel auf 2:0 und konnte sich trotz Stephan Kreuzmanns Anschlusstor bei doppelter Überzahl im weiteren Verlauf ganz auf sein gefährliches Konterspiel verlassen. Ob die Partie eine andere Wendung genommen hätte, wenn Dominik Luft seine Riesenausgleichschance frei vor Indians-Torwart Mirko Pantkowski genutzt hätte, muss Spekulation bleiben.

Einer der Hannoveraner Konter führte auch zum 3:1 kurz nach Beginn des letzten Drittels. Während der am letzten Dienstag noch gesperrte slowakische Topscorer Branislav Pohanka bei den Indians die Fäden zog, war sein Gegenpart Brad Snetsinger zu oft auf sich allein gestellt. Auch seine zumindest nominell komplette erste Sturmreihe funktionierte nicht wie gewohnt – nicht von ungefähr war auch der zweite Herner Treffer ein Verteidigertor.

HEV fehlen Schussglück und Präzision im Abschluss

Kurz zuvor hatte Michel Weidekamp seine Mannschaft mit einem gehaltenen Penalty noch ein wenig länger im Spiel gehalten, doch die Aktion gegen ECH-Verteidiger Nicolas Turnwald half dem HEV ebenso wenig wie das 3:2 durch Jan-Niklas Pietsch. Herne mangelte es nicht am nötigen Kampfgeist, doch Schussglück und Präzision im Abschluss fehlten dem Nordmeister, der den Ausgleich auch mit der Brechstange und einem sechsten Feldspieler nicht mehr erzwingen konnte.

Stattdessen machte Branislav Pohanka, wer sonst, mit einem empty-net-goal 36 Sekunden vor der Schlusssirene alles klar. Den mehreren hundert mitgereisten Herner Fans blieb nach dem bitteren Ende einer bis zu den Playoffs überragenden Saison nur noch eine traurige Heimfahrt.

Drittel: 2:0, 0:1, 2:1.

Tore: 1:0 (9:33, 5-4), 2:0 (17:07), 2:1 (28:19, 5-3) Kreuzmann, 3:1 (42:15), 3:2 (56:25) Pietsch (Luft), 4:2 (59:24, 5-6)

Strafminuten: Hannover 8 – Herne 10.