TTC Ruhrstadt löst Pflichtaufgabe gegen Schwarzenbek ohne großen Glanz, bietet Spitzenreiter Bad Hamm aber trotz hohen Rückstands Paroli.
- Sieg und Niederlage fuhren die Asse des TTC Ruhrstadt Herne am Doppelspieltag der 3. Bundesliga ein
- Beim glanzlosen 6:2-Erfolg gegen Schwarzenbek bleibt Hernes Quartett einiges schuldig
- Spitzenspiel in Hamm geht nach toller Aufholjagd unglücklich mit 4:6 verloren
Gleich zweimal ging TT-Drittligist TTC Ruhrstadt am Wochenende an die Tische und ließ seine Fans dabei eine Achterbahn der Gefühle durchleben.
TTC Ruhrstadt Herne – TSV Schwarzenbek 6:2. Nur zu Beginn der Samstagspartie gab es ein paar Sorgenfalten aufseiten des Herner Anhangs. Zwar brachten Koyo Kanamitsu und Uros Gordic im ersten Doppel ihr Team mit einem sicheren 3:0 in Führung, doch am anderen Tisch verloren Vladimir Petkov und Johan Hagberg nach den verschlafenen ersten beiden Sätzen und erneutem Tiefschlaf zu Beginn des fünften Durchgangs ihr erstes Saisonspiel. Als Gordic dann trotz 5:0- und 8:3-Führung den Entscheidungssatz gegen den kampfstarken Schweden Lundquist verloren hatte, lag der als Außenseiter eingestufte TSV Schwarzenbek sogar vorne.
Am anderen Tisch sorgte Koyo Kanamitsu gegen Bialek auch nicht dafür, dass sich die Sorgenfalten bei den Hernern glätteten. Eigentlich dem Gegner spielerisch klar überlegen, brachte sich der 17-jährige Japaner durch ständige Versuche, den spektakulären Endschlag anzubringen, selbst in Schwierigkeiten und gestattete dem Gegner zwei völlig unnötige Satzgewinne. Im fünften Durchgang besann er sich dann endlich, gewann zu vier und sorgte damit für den Ausgleich.
Nach ihrem verpennten Doppel wirkten Vladimir Petkov und Johann Hagberg in den folgenden Einzeln gut ausgeschlafen, beherrschten ihre Gegner klar und sorgten für die 4:2-Führung. Das obere Paarkreuz in Person von Kanamitsu und Gordic ließ danach nichts mehr anbrennen und beendete die Partie mit zwei deutlichen 3:1-Siegen.
Trotz des letzten Endes deutlichen Erfolges wirkte Ruhrstadt-Vorsitzender Arthur Schemp reichlich „angefressen“: „Mit dem Ergebnis bin ich zwar zufrieden, mit der Einstellung aber ganz und gar nicht. Wir waren scheinbar mit den Gedanken schon beim Sonntagsspiel in Bad Hamm.“
TTC GW Bad Hamm - TTC Ruhrstadt Herne 6:4. „Selten hat mich ein Spiel so mitgenommen wie dieses“, stand Arthur Schemp noch ganz unter dem Eindruck der gerade abgelaufenen, nervenaufreibenden 200 Minuten beim Spitzenspiel des Ersten Bad Hamm gegen den punktgleichen Vierten aus Herne. Dabei sah es anfangs überhaupt nicht danach aus, als sollte diese Partie für Bluthochdruck sorgen.
Nach drei Fünfsatzniederlagen der beiden Doppel und Koyo Kanamitsus sowie der glatten 0:3-Schlappe von Uros Gordic führten die Gastgeber schnell 4:0. Als anschließend Vladimir Petkov gegen Zeptner und Johan Hagberg gegen Nad Nemedi mit jeweils 0:2 Sätzen hinten lagen, sprach alles für ein glattes 6:0 des Spitzenreiters.
„Wie unsere Mannschaft danach weiter gekämpft hat und zurück gekommen ist, spricht für ihren Charakter und hat mich mit der etwas laschen Eindruck gestern mehr als versöhnt“, war Arthur Schemp des Lobes voll für das, was jetzt folgen sollte.
Denn zuerst bogen Petkov und Hagberg ihre Spiele noch um und gewannen jeweils mit zwei Punkten Vorsprung die Entscheidungssätze. Danach schlug Gordic Bialek überraschend klar mit 3:0, während sich am anderen Tisch in dem mit Spannung erwarteten Spitzenduell die beiden Japaner Takami und Kanamitsu ein erbittertes Kräftemessen lieferten. Mit einem an Spannung kaum zu überbietenden 12:10 im fünften Satz entschied das der 17-jährige Ruhrstädter für sich und plötzlich stand es 4:4.
Dass die Herner am Ende doch mit leeren Händen dastanden, weil Petkov und Hagberg jeweils in vier knappen Sätzen verloren, schrieb Schemp „der bei der Aufholjagd verbrauchten mentalen Kraft“ zu, zeigte sich aber für den weiteren Verlauf der Saison optimistisch: „Auch wenn wir heute nicht belohnt wurden, haben wir eindrücklich bewiesen, dass wir zu den Spitzenmannschaften der Liga gehören.“