In 2015 waren die Angels aus Nördlingen noch ungeschlagen – bis der Herner TC kam und sich am Samstagabend nach einem packenden Kampf mit 73:66 durchsetzte.
TH Wohnbau Angels -
Herner TC
66:73
Viertelergebnisse: 15:12, 23:22,17:16, 11:23.
Angels: Geiselsöder, Georgieva (4), Högg (5), Jeltema (20/2 Dreier), Klug (2), Parsons (2), Raincock-Ekunwe (22), Szittya (1), Womack (10).
Freiwürfe: 18/25 (72%).
Rebounds: 24 defensiv, 19 offensiv.
HTC: Amojo (5), Barnes (2), Davis (19), Jankovic (2), Karic (6/1), Müller (17), Salomaa (5/1), Slavova-Naneva (6), Van der Velde (2), Wright (9).
Freiwürfe: 25/30 (83%).
Rebounds: 23 defensiv, 11 offensiv.
Eine Jubel-Orgie wie eine Woche zuvor nach dem Heimsieg über Saarlouis gab es diesmal nicht. Zwar hatte der Herner TC auch die „Festung“ der Hermann-Keßler-Halle in Nördlingen gestürmt und den TH Wohnbau Angels die erste Heimniederlage in diesem Jahr verpasst, aber die Begegnung hatte viel Kraft gekostet. Mehr, als Headcoach Marek Piotrowski eine Woche vor dem heimischen Pokal-Top-Four lieb sein dürfte.
Eigentlich ging es in dieser Partie um nichts mehr. Herne stand als Tabellenzweiter fest, Nördlingen war von Platz vier nicht mehr zu verdrängen. Dennoch ging es auf dem Feld ordentlich zur Sache. Viele Fouls auf beiden Seiten und nicht immer nachvollziehbare Schiedsrichterentscheidungen sorgten dafür, dass es nicht der erwartete entspannte Abend wurde.
Ob den Hernerinnen die lange Anreise noch in den Trikots steckte? Auf jeden Fall fand der Tabellenzweite nur schleppend in die Begegnung. Die Angels zogen über 6:0 schnell auf 10:2 davon und zwangen HTC-Headcoach Marek Piotrowski nach nicht einmal drei Minuten zur ersten Auszeit. Und die Hernerinnen kamen anschließend so langsam in die Gänge. Hatte Teya Wright zuvor lediglich zwei Freiwürfe verwandelt, punktete der HTC jetzt auch aus dem Feld heraus. Quenice Davis, Caroline Van der Velde, Henna Salomaa und Katharina Müller brachten ihr Team wieder heran, und mit zwei Freiwürfen sorgte Davis für das 12:15 und damit einen nur knappe Rückstand nach zehn Minuten.
Das zweite Viertel begann mit zwei verwandelten Freiwürfen von Müller – der HTC war beim 14:15 wieder mittendrin. So langsam wurde die Partie intensiver. Von einem „Freundschaftsspiel“, in dem es um nichts geht, konnte keine Rede sein. Bereis Mitte des zweiten Durchgangs waren beide Teams mit jeweils fünf Mannschaftsfouls dabei. Nördlingen hatte sich zwischenzeitlich wieder etwas abgesetzt (26:17), ehe Karic in diesem Spielabschnitt die ersten Herner Punkte aus dem Spiel heraus gelangen. Beim 21:29 war Piotrowskis nächste Auszeit fällig, und wieder schienen die Worte des „Magiers“ gefruchtet zu haben. Herne arbeitete den Rückstand auf und ging mit einem 34:38 in die Halbzeitpause.
Und im dritten Spielabschnitt wieder das gleiche Bild. Erneut zog Nördlingen weg, verbuchte nach 25 Minuten mit 50:38 seine höchste Führung. Und wieder ließen sich die Hernerinnen davon nicht beeindrucken. Es schien fast so, als könnten sie jederzeit noch eine Schüppe drauflegen. Mit einer jetzt auch deutlich besseren Trefferquote pirschte sich der HTC wieder auf 50:55 heran.
Jetzt ließen sich die Piotrowski-Schützlinge nicht noch einmal düpieren. Teya Wright und dann Katharina Müller, die trotz eines Fouls den Ball versenkte und auch den fälligen Freiwurf verwandelte, sorgten für den Ausgleich. Wright ließ die erste Führung für Herne folgen, die Nördlingen noch egalisieren konnte. Doch dann drehte Katharina Müller richtig auf.
Mit zwei verwandelten Freiwürfen und vier weiteren Punkten schraubte sie den Vorsprung auf 63:59. Der HTC erhöhte auf 69:61, und als Melissa Jeltema, Nördlingens zweitbeste Scorerin, 2:17 Minuten vor Schluss das fünfte Foul kassierte, war die Partie gelaufen.