Walter Wasmuth wirbt um Verständnis für die Schiedsrichter, er übt aber auch Kritik.
1 Sie als Schiedsrichter-Obmann – wie beurteilen Sie die bisherigen Leistungen der Unparteiischen bei der WM?
Es hat schon ein paar haarsträubende Fehlentscheidungen gegeben. Bei Platzverweisen etwa oder auch bei Elfmetern. Doch das bewegt sich im Rahmen. Schiedsrichter müssen in Bruchteilen von Sekunden entscheiden. Und man kann nicht alles sehen. Dass Luis Suarez den Italiener gebissen hat, war mir zum Beispiel nicht sofort klar. Da hatte ich erst eine Tätlichkeit des Italieners gesehen. So kann man sich halt auch vor dem Fernseher irren. Aber vielleicht sollte man auf die erfahrenen Leute setzen. Howard Webb hat mir bisher sehr gut gefallen.
2 Was halten Sie von den Hilfsmitteln - also Torlinientechnik und Freistoß-Spray.
Finde ich gut. Die Torlinien-Technik hat sich bewährt, und ich kann mir vorstellen, dass dieses Spray auch in der Bundesliga eingesetzt wird. Da bleiben die Spieler dann in der Mauer, sie laufen nicht schon vor der Ausführung des Freistoßes los.
3 Sollte es zusätzlich auch noch einen Video-Beweis geben?
Nein, man muss ja nicht jede strittige Szene komplett aufdröseln. Der Fußball lebt ja auch davon, dass über strittige Entscheidungen diskutiert wird.