Düsseldorf/Hattingen. .

Der Hattinger Fußballprofi Lukas Schmitz sucht nach drei Jahren bei Werder Bremen beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf eine neue Herausforderung. Möglichst schnell will der ehemalige Sprockhöveler mit dem Team aus der Landeshauptstadt wieder dorthin, wo er herkommt: In die erste Bundesliga.

Nun spielt Lukas Schmitz in Düsseldorf also wieder weitaus näher an der Heimat, und die Stadt seines neuen Arbeitgebers kennt er auch bereits aus früheren Zeiten. Zu seinen Schalker Zeiten wohnte er nämlich in Düsseldorf-Pempelfort. Derzeit wird noch mit Freundin Kathrin eine neue Bleibe gesucht.

Wechsel ist kein Rückschritt

Trotz seiner 104 Erstligaspiele und Einsätzen in der Champions-League: Den Wechsel ins Fußball-Unterhaus sieht der 25-Jährige nicht als einen Rückschritt an: „Ich habe bei Fortuna das Gefühl, das Projekt geht nach oben. Bei mir ist der Drang groß, wieder in die Bundesliga zu kommen“, sagt er. „Und die öffentliche Wahrnehmung in Düsseldorf ist sicher nicht kleiner als in Bremen.“

Bei der Fortuna heißt Heinrich Schmidtgal der Positionskonkurrent. Der kasachische Nationalspieler muss sich nach einer erneuten Spielzeit mit langen Verletzungspausen ebenso empfehlen wie Neu-Fortune Schmitz.

Mit Schmidtgal hat Schmitz übrigens zwischen 2007 und 2009 bereits zusammengespielt. Und zwar beim VfL Bochum II, zu dem er von der TSG wechselte. Schmitz sagt, er habe von Anfang an einen Plan B in der Tasche gehabt, falls es mit dem Traum vom professionellen Fußball nicht klappen sollte. „Ich hatte mir ein Zeitfenster bis zu meinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr gesetzt“, blickt der Hattinger zurück. „Wäre bis dahin nicht der Sprung gelungen, hätte ich mir etwas anderes suchen müssen.“

Es fehlte nicht viel und Schmitz wäre mangels Profichance in Bochum an der dortigen Ruhr-Universität gelandet. Die Aufnahmeprüfung für ein sportwissenschaftliches Studium hatte der Abiturient schon absolviert. Doch dann kam der FC Schalke 04. Und ein gewisser Felix Magath.

Der nahm den Neuzugang, der eigentlich dauerhaft im königsblauen Regionalliga-Team unter Trainer Mike Büskens kicken sollte, beim Viertliga-Derby an der Essener Hafenstraße gegen RWE unter die Lupe. Zeigte sich unter den 16 000 Zuschauern beeindruckt von der Leistung. Und bot Schmitz kurz darauf in der Bundesliga auf. In einem Team mit Real Madrids Torjägerlegende Raúl. Der „Amateurvertrag“ wurde rückwirkend in einen Profikontrakt umgeschrieben.

„Auf Schalke“, betont Schmitz lächelnd, „ging plötzlich alles verdammt schnell.“ Metzelder, Höwedes und Papadopoulos hießen plötzlich die Mitspieler, mit S04 gelang 2010 die Bundesliga-Vizemeisterschaft. Im Jahr darauf stand die Champions-League-Runde auf dem Programm: Olympique Lyon, das Estadio da Luz von Benfica Lissabon, Hapoel Tel Aviv, der FC Valencia, das überragende 5:2 bei Inter Mailand in San Siro, das Halbfinalaus gegen Manchester United in Old Trafford. „Gerade der Sieg in Mailand war für mich einer der schönsten Augenblicke meiner Karriere bisher“, fügt Schmitz an.

Den DFB-Pokalfinalsieg über den MSV Duisburg am Ende jener Saison erlebte der Neu-Fortune allerdings nur noch als Zuschauer mit. Magaths Nachfolger Ralf Rangnick wähnte Schmitz schon gedanklich beim neuen Klub, dem SV Werder Bremen.

Auch an der Weser lief es zunächst gut. Schmitz verteidigte neben dem Ex-Fortunen Assani Lukimya und dem heutigen Dortmunder Sokratis. Unter Schaaf-Nachfolger Robin Dutt bekam der Außenverteidiger in der gerade abgelaufenen Saison allerdings nur noch drei Einwechslungen, hatte dazu mit einem Fußbruch und einem Muskelfaserriss doppeltes Verletzungspech. Unter dem Strich standen übersichtliche 95 Spielminuten, 25 Pässe, 58 Ballkontakte, 17 Zweikämpfe und eine Gelbe Karte – für die komplette Saison.