Hattingen. .
„Natürlich gibt es eine sportliche Rivalität zwischen dem TuS Blankenstein und der SG Welper, aber auf und neben dem Platz sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge“, sagt Frank Schwedt, Abteilungsleiter des Fußballbereiches beim TuS. Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigt der in einer Kooperation der SG Welper mit dem TuS Blankenstein gebaute Kunstrasenplatz an der Marxstraße. Das neue Geläuf wurde am Donnerstag offiziell eingeweiht.
Kork-Beschichtung umweltfreundlich
„Ich finde es beeindruckend, dass an dem Projekt zwei Vorstände gemeinsam gearbeitet haben, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben“, schwärmte Schwedt. Tatsächlich harmonierten Welper und Blankenstein gut und sorgten gemeinsam dafür, dass innerhalb eines halben Jahres ein hochmoderner Kunstrasen-Platz an der Marxstraße entstand.
Die Vorteile der Anlage liegen auf der Hand: Die spezielle Kork-Beschichtung ist deutlich umweltverträglicher als das übliche Granulat und zudem billiger in der Entsorgung. Die spezielle Mischung von geraden und schiefen Grashalmen sorgt laut Schwedt dafür, dass der Spieler den Ball fast immer von unten treffe und somit ein besseres Ballgefühl habe.
Die Summe von knapp 250 000 Euro Eigenanteil, die zu den von der Stadt bereitgestellten 207 000 Euro hinzukam, wurde von beiden Vereinen zu gleichen Teilen gestemmt. „Ich hätte nie geglaubt, dass es hier irgendwann mal Kunstrasen geben würde“, so Wolfgang Zimmermann, der Präsident der SG Welper. Wie ihm ging es wohl vielen, bis der neue Platz im Januar freigegeben wurde und seitdem beiden Vereinen eine Heimstatt ist.
Der Platz setze aus seiner Sicht ein Zeichen für das Umfeld, so Zimmermann begeistert. Und vielleicht kann er ja auch tatsächlich eine Motivation für junge und alte Fußballer sein, sich noch mehr für Titel anzustrengen, wie Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch bei der Einweihung sagte.
Blankensteins Ehrenpräsident Uwe Knop sieht den neuen Platz als Schub für den Verein. „Jetzt wird sich die Jugend noch mehr reinhängen, um in die Senioren zu gelangen.“
Eine Spielgemeinschaft, wie es sie aktuell schon im Jugendbereich gibt, wird es in naher Zukunft bei den Senioren aber trotz aller Harmonie nicht geben. Trotzdem profitieren auch die Senioren vom neuen Platz, zumindest die Blankensteiner: In der nächsten Saison wird der TuS wohl noch ein drittes Senioren-Team stellen, da der Zulauf schon bedeutend größer wurde, seit es die Kunstrasen-Anlage gibt.
Welpers Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Wortmann freut auch, sorgt sich aber um seinen Verein: „Wir sind abgestiegen, aber es kann eigentlich nicht sein, dass die SG Welper in der Kreisliga B spielt. Das ist wirklich traurig. Man muss wohl einmal ganz unten gewesen sein, um nach oben zu kommen.“