Sprockhövel.

Wenn es denn noch einen Zweifel gegeben hat, dann wurde er am Sonntag beseitigt. Der SC Obersprockhövel hat vorzeitig den Aufstieg in die Fußball-Landesliga geschafft und feiert damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Wir sprachen mit dem SCO-Vorsitzenden Detlef Westerhoff.

Wie war die Nacht nach dem Aufstieg? Zu kurz?

Westerhoff: Ich habe meinen Schlaf bekommen. Wir hatten natürlich ein bisschen was vorbereitet, obwohl ja nicht ganz klar war, dass es schon am Sonntag klappen würde. Das war natürlich auch ein kleines Risiko. Doch wir haben dann nach der Rückkehr aus Schwerte bei uns im Vereinsheim gefeiert. Ich bin um 22 Uhr nach Hause gegangen. Da war die Mannschaft aber noch da. Ich weiß nicht, wie lange die Spieler geschlafen haben.

Im Spiel gegen Schwerte hat wieder einmal Torjäger Muhidin Ramovic den Sieg gesichert.

Wir sind froh, dass es mit seiner Einwechslung noch geklappt hat. Wie er dann mit dem linken Fuß den Ball unter die Latte geknallt hat, das war schon klasse. Aber wir hätten schon zeitig führen müssen. Ich denke da nur an die Chancen von Nermin Jonuzi.

Muhidin Ramovic ist mit 31 Treffern wieder einer der absoluten Top-Torjäger der Liga. Wie abhängig ist der SCO von seinen Treffern?

Das hat sich zuletzt schon ein bisschen relativiert. Natürlich ist Muhidin Ramovic für uns enorm wichtig. Doch wir haben ja auch andere torgefährliche Spieler. Zum Beispiel Nermin Jonuzi und Fabian Voshage.

Der SC Obersprockhövel hat schon oft mit um den Aufstieg gespielt. In der vergangenen Saison wurde es zum Beispiel wieder einmal die Vizemeisterschaft. Warum hat es denn diesmal geklappt, was war in dieser Saison anders?

In den vergangenen Jahren sind wir zum Schluss oft noch eingebrochen. Diesmal wurde die Konzentration aber bis zum Ende hoch gehalten. Wir haben in der Rückrunde ja nur ein Spiel verloren - gegen ETuS Schwerte. Außerdem konnten die verletzungsbedingten Ausfälle besser kompensiert werden. Sascha Höhle war zum Beispiel in der Hinrunde fast immer einer unserer besten Spieler, in der Rückrunde hat er aber so gut wie gar nicht mehr gespielt. Und auch Brian Sieweke ist uns zum Schluss weggebrochen. Doch dann sind halt Spieler wie Tobias Voshage und Nils Rosenbach eingesprungen und haben diese Lücken geschlossen. Und sicher haben auch unsere Trainer großen Anteil an dem Erfolg.

Sascha Höhle und Jörg Niedergethmann lösten in der Winterpause Dieter Iske ab. Der SCO setzte auf eine vereinsinterne Lösung. Also wieder alles richtig gemacht?

Das kann man nachher leicht sagen. Wenn es in die Hose gegangen wäre, dann würde wahrscheinlich anders diskutiert. Aber beide haben hier einen großartigen Job gemacht.

Was zeichnet die beiden Trainer denn aus?

Sie machen ein sehr gutes Training, und sie geben während des Spiels auch konkrete Hilfestellungen. Dabei bleiben sie sehr ruhig. Das sind keine Typen, die 90 Minuten lang an der Linie herumschreien und damit die ganze Mannschaft verrückt machen. Das sind wirkliche Fachleute.

Die auch über die Saison hinaus bleiben?

Auf jeden Fall. Das ist schon klar.

Bleibt die Meistermannschaft zusammen?

Ja. Es werden aber einige ältere Spieler runter in die zweite Mannschaft gehen. Zum Beispiel Andreas Klatt. Der ist ja auch schon 39 Jahre alt.

Wird die Mannschaft noch verstärkt?

Wir setzen zunächst einmal auf die Spieler, die wir haben. Mit Joel Sczesny hat sich aber schon ein weiterer Torwart angemeldet. Außerdem rücken drei A-Jugendliche auf. Und Niklas Niedergethmann, der Sohn von unserem Trainer, wird zu uns kommen. Vielleicht gibt es dann noch ein, zwei weitere Zugänge.

Letzte Frage: Wie heiß ist der SC Obersprockhövel auf die Landesliga?

Sehr. Wir sind ein kleiner Verein. Wir spielen seit 1991 in der Bezirksliga. Der Aufstieg in die Landesliga ist der größte Erfolg in unserer Geschichte. Wir freuen uns riesig.