Hattingen.

Schwimmen war schon seit der Jugend genau sein Ding. Es war die Sportart, die ihn fesselte, was Turnen und Taekwondo nicht schafften. Also stieg Jochen Lumbeck im späteren Jugendalter auch in den Leistungssport ein.

Dort ist der Hattinger heute, mit inzwischen 53 Jahren, auch wieder vertreten, nachdem er aber zwischendurch knapp 20 Jahre pausiert hatte. Der Einstieg mit 14 Jahren war für einen Schwimmer sehr spät. Durch einen Bekannten, der beim SV Hattingen Trainer war, gelangte Lumbeck ins Becken. „Dort bin ich dann hängen geblieben. Es war nett und ist was ganz anderes, wenn man Schwimmen mal richtig lernt“, sagt er. Er wuchs in seine Aufgaben hinein, auch neben der Bahn. Denn als Trainer hat er dann den Nachwuchs mittrainiert. Das macht er heute auch noch, denn er kümmert sich um die Kinder von seinen ehemaligen Trainingskameraden. Außerdem ist er mittlerweile der Geschäftsführer des Hattinger Schwimmvereins.

Acht Kilometer pro Woche

„Nach dem Abitur wurde ich Trainer und bin dann auch irgendwann im Ehrenamt hängen geblieben“, so der Schwimmer. In seinen Anfängen hat er dreimal wöchentlich im Hallenbad an der Talstraße trainiert. Als dann das Bad in Holthausen entstand, verbesserten sich die Trainingsmöglichkeiten. „Dann war an fünf Tagen in der Woche für drei Stunden Training angesagt. Und noch eine Stunde Krafttraining“, erinnert sich Lumbeck. Heute trainiert er nicht mehr so hart wie früher. „Acht, neun Kilometer in der Woche reichen dann auch.“ Außerdem muss er sein Hobby, wie er es bezeichnet, noch mit dem Job und seiner Familie vereinbaren. Das war auch der Grund für seine lange Auszeit, in der er keine Wettkampfpraxis mehr gesammelt hat, sondern nur hobbymäßig schwimmen gegangen ist.

Durch die Anforderungen bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Masters ist Lumbeck im vergangenen Jahr wieder aktiv geworden. Dort ist eine Mischung aus jüngeren und älteren Schwimmern erforderlich. „Ich war zwar ein bisschen aus der Übung, der Einstieg viel mir aber nicht schwer. Und ich wollte auch sportlich mal wieder etwas mehr tun. Die Jüngeren haben mir natürlich was anderes erzählt. Aber dadurch habe ich mich wieder gesteigert“, erzählt der Holthauser. Das zahlte sich bei den Wettkämpfen aus. Im vergangenen Jahr belegte er im Finale mit der Mannschaft der SG Ruhr einen guten zweiten Platz in Hamburg. „Das hat richtig Spaß gemacht. In anderen Teams waren die Schwimmer auch teilweise noch viel älter. Manche sind noch mit 90 Jahren gestartet“, zeigt sich Lumbeck begeistert.

Zuletzt verliefen die Masters nicht so ganz erfolgreich 2012. Doch trotzdem belegte die SG Ruhr am Ende den fünften Platz im Finallauf. Im September war Lumbeck bei der Masters-EM in Eindhoven dabei. Mit der 4x50-Meter-Lagen-Staffel gewann er Bronze. „Das war der Brüller schlechthin, das hatten wir nicht erwartet“, freut sich Lumbeck. Dabei ist er nicht seine Spezialdisziplin Brust geschwommen, sondern Schmetterling.

Jochen Lumbeck gefällt es, mit Jüngeren zu trainieren. Sie spornen ihn an. „Das ist eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe.“ Gleichzeitig festigt er den Kontakt zu den Schwimmern, die er durch die Startgemeinschaft ohnehin kennt.