Bochum/Hattingen. . Torwart Andreas Luthe gibt sich optimistisch, mit dem VfL Bochum eine bessere Saison zu erleben. Der Kapitän will mit seinem Klub nicht mehr in eine reagierende Rolle hineingeraten. Im neu zusammengestellten Kader sieht er großes Potenzial.

Die Nummer eins zwischen den Pfosten des Zweitligisten VfL Bochum ist bekanntlich Andreas Luthe, der in der Jugend auch für den SuS Niederbonsfeld spielte. Nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison bereitet sich er sich mit seinen Mannschaftskameraden derzeit auf die kommende Spielzeit vor. Der 26-Jährige versprüht Optimismus und ist von einer weitaus besseren nahen Zukunft überzeugt. Darüber sprach er mit WAZ-Redakteur Stefan Rebein.

Der Blick geht noch einmal zurück auf die vergangene Spielzeit. Wie fällt Ihre Bewertung aus?

Andreas Luthe: Das war eine schwierige Spielzeit. Nach dem ersten Sieg haben wir nicht mehr die Ergebnisse erzielt, die wir uns erhofft haben. Dadurch sind wir in einen Negativstrudel hineingeraten. Erst ganz spät haben wir unser Minimalziel mit dem Klassenerhalt erreicht.

Häufig fielen Gegentore kurz nach Anpfiff oder Wiederanpfiff. Woran lag das?

Luthe: Ich denke, dass vor allem individuelle Fehler für die schlechten Ergebnisse verantwortlich waren. Die Tore kurz nach Anpfiff waren schon auffällig. Das muss eine Kopfsache gewesen sein, auch wenn wir geglaubt haben, dass wir konzentriert waren.

Wie können Sie als Torwart das Spiel beeinflussen, um eine Negativentwicklung zu stoppen?

Luthe: Während des Spiels ist es schwierig, Einfluss zu nehmen. Verbal kann man es versuchen. Aber es gibt Grenzen: Ich kann mich noch an einen Weckversuch nach dem 0:3 gegen Aue erinnern: Danach habe ich in den Gesichtern einiger Spieler aber nur eine gewisse Leere erkennen können.

Was muss sich in der kommenden Saison ändern?

Luthe: Auch wenn die vergangene Spielzeit, mal abgesehen von dem Happy-End, unter dem Strich enttäuschend verlaufen ist, haben wir phasenweise ordentlichen und teilweise überdurchschnittlich guten Fußball gezeigt. Verbessern müssen wir uns meiner Meinung nach in unserer Kompaktheit. Und wir sollten schneller ins Spiel finden, um nicht erst in die reagierende Rolle hineinzugeraten.

Der VfL erlebt derzeit einen großen Umbruch. Wie haben sich die sieben Neuen eingefügt?

Luthe: Ich bin positiv überrascht. Wir haben schon eine ordentliche Truppe beisammen. Die Mischung ist gut. Einige Spieler haben noch keine Zweitligaerfahrung, sind jung und werden jetzt eingebaut. Diese Mannschaft hat gute Jahre vor sich. Auf diesen Kader lässt sich aufbauen.

Werden Sie das Team weiterhin als Kapitän anführen?

Luthe: Wenn es gewünscht ist, führe ich dieses Amt gerne weiter aus. Doch generell halte ich die Binde am Arm für nicht so wichtig. In unserer Mannschaft verteilt sich die Verantwortung ohnehin auf mehrere Schultern. Wir haben schließlich vier bis fünf Spieler, die sehr erfahren sind und eine Truppe führen können.

Was lässt sich mit dieser Mannschaft in der Zweiten Liga erreichen?

Luthe: Zwei Mannschaften, die aus der Bundesliga runterkommen, haben sicherlich einen finanziellen Vorteil. Ansonsten agieren viele Teams auf einer ähnlichen Ebene. Das macht die Liga interessant. Jedes Jahr gibt es eine Überraschungsmannschaft. Wenn wir uns als Mannschaft schnell finden und gut starten, ist eine Menge möglich.

In der vergangenen Spielzeit hatten Sie Verletzungen. Wie fühlen Sie sich jetzt?

Luthe: Zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres hatte ich mit Schulterproblemen zu kämpfen. Das hat sich in der Saison sicherlich bemerkbar gemacht. Doch jetzt fühle ich mich so gut wie schon lange Zeit nicht mehr.