Bochum/Hattingen.
Für eine Halbzeit hat es schon wieder gereicht. Der Hattinger Fußball-Profi Mirkan Aydin feierte am vergangenen Donnerstag beim 1:0-Testspielsieg des VfL Bochum gegen die SG Wattenscheid 09 (1:0) sein Comeback.
Mirkan Aydin, der seine Karriere in Winz-Baak begann, kickte als Jugendlicher auch für Wattenscheid 09. Nach drei Jahren in der SG-09-Jugend wurde er aber aussortiert, für zu klein, zu leicht befunden. Über die TSG Sprockhövel kam der 1,88m-Mann als Spätstarter doch noch zur U 23 und dann zu den Profis des VfL. Und bald will der 25-Jährige endlich wieder richtig mitkicken. Denn gewartet hat er lange genug – seit Ende Februar, ehe er jetzt zu seinem Einsatz im Bochumer Stadtderby kam.
Eine lange Pause also. Nach einem Foul von Gerald Asamoah beim Spiel in Fürth brach das Wadenbein. Im Sommer, so Aydin, wollte er eigentlich wieder in die Vorbereitung einsteigen, doch es gab, wie so oft in seiner Karriere, immer wieder Rückschläge, Komplikationen. Folgen der schweren Verletzung. „Für mich war das eine schwere Zeit“, sagt Aydin und gesteht: „Ich war auch teilweise kurz davor zu resignieren.“
Vorbei – das ist offensichtlich. In den letzten, intensiven Trainingseinheiten - jeweils zwei am Dienstag und Mittwoch - haute sich der Mann, der doch die Torflaute beim VfL beheben soll, richtig rein. Bochums Trainer Andreas Bergmann musste Aydins Temperament hier und da ein wenig zügeln, als er etwa mit Michael Ortega aneinander geriet. Kein Zweifel: Aydin ist wieder heiß. Und er hat den ersten echten Belastungstest gut überstanden. Er sagt: „Ich bin physisch und mental topfit.“
Um wieder richtig in Form zu kommen, wird Aydin nach der langen Zwangspause aber sicher noch ein bisschen brauchen. Der Stürmer war im Spiel gegen Wattenscheid läuferisch zwar engagiert, hing aber ein wenig in der Luft. Und war im ersten Einsatz seit Ende Februar natürlich noch nicht bei 100 Prozent.
Am Freitag gegen Hertha BSC
„Man hat gesehen, dass ihm noch Spritzigkeit und Ballsicherheit fehlen“, so VfL-Trainer Andreas Bergmann. Am kommenden Freitag will Aydin natürlich wieder zum Kader gehören. Dann steht für den VfL daheim das Spiel gegen den Tabellenzweiten Hertha BSC Berlin an. Die Rollen werden dann klar verteilt sein, die Bochumer sind als Fünfzehnter mit neun Zählern unter Druck, wenngleich momentan noch fünf weitere Teams punktgleich sind.