Wolfgang Fischer vom VfL Winz-Baak erhält im November den DFB-Ehrenamtspreis

Er ist das Gesicht des VfL Winz-Baak: Wolfgang Fischer. Seit 1972 ist der inzwischen 64-Jährige Geschäftsführer der Fußballabteilung. Für seine Treue wird er demnächst auf Schloss Kemnade mit elf weiteren ehrenamtlichen Funktionären des Fußballkreises Bochum mit dem DFB-Ehrenamtspreis geehrt. Schuld daran ist der VfL-Vorsitzende Fritz Gerhard. Er hat ihn vorgeschlagen. „Weil er sich so für diesen Verein einsetzt – immer und überall, egal ob es regnet oder schneit“, lobt Gerhard. „Der Kreis derer, die ähnliches leisten, wird leider immer kleiner.“ Auch Ulrich Jeromin, der Vorsitzende des Fußballkreises Bochum, freut sich schon darauf, den Wahl-Hattinger zu ehren. „Er hält seit 40 Jahren die Fahne des VfL hoch.“

Fischer und der VfL scheinen sich gesucht und gefunden zu haben, dabei war sein Weg nach Winz-Baak keineswegs vorgezeichnet. Geboren in Halle an der Saale, verschlug es Familie Fischer mit dem zehnjährigen Wolfgang 1958 zunächst in die Pfalz in die Nähe von Kusel. Sieben Jahre später ging es weiter nach Hattingen – praktisch vor die Haustür des VfL Winz-Baak. „Zuerst dachte ich, die bauen an der Munscheid-straße einen Tennisplatz. Dass auch auf Asche Fußball gespielt wird, wusste ich bis dahin gar nicht.“

Der damalige Freund seiner Schwester ebnete Wolfgang Fischer den Weg in den Verein, dem er sich schnell anschloss. Zunächst als A-Jugendspieler, nach seiner Zeit bei der Bundeswehr dann als Funktionär. „1972 wurde ich dann zweiter Geschäftsführer hinter Willi Ullrich.“ Fischer wusste, worauf er sich eingelassen hatte. „Es war damals schon so: Wenn man einmal ein Amt hat, wird man es nur ganz schwer wieder los.“

Ein schweres Los hat Wolfgang Fischer mit dieser Aufgabe, die ihn bis heute begleitet, aber nicht gezogen. „Ich erledige sie ja gerne, schließlich bin ich als gelernter Bürokaufmann das Schreiben gewöhnt – das war früher, bevor es den Computer gab, noch mehr Arbeit und erst recht zu der Zeit, als wir in den 80ern vier Seniorenmannschaften im Spielbetrieb gemeldet hatten.“ Das waren nicht nur zahlenmäßig große Zeiten für den VfL. Wolfgang Fischer hat praktisch die goldene Generation um Ralf Weber, Wolfgang „Eumel“ Modest und Uwe Neuhaus kommen und gehen sehen. Damals bedeutete Kicken in Winz-Baak eben auch gleichzeitig Landesliga-Fußball auf hohem Niveau. Die Landesliga war nämlich nicht wie momentan die siebthöchste Liga, sondern die fünfthöchste. „Es ist zwar schade, dass von der alten Truppe nicht mehr viele dabei sind, auch auch jetzt haben wir im Vorstand noch einige, die richtig mit anpacken.“ Das sind neben Wolfgang Fischer noch Fritz Gerhard als Vorsitzender, Nils-Oliver Fröhlich als sein Stellvertreter und Kassierer Matthias Kaiser. „Die Leute, mit denen ich arbeite, haben mir damals gefallen, das ist auch heute noch so.“

Zum 40-Jährigen hat auch ein Wolfgang Fischer noch Wünsche: Gerne würde er wieder selbst auf dem Platz stehen und kicken. Die körperliche Verfassung ließe es zu, die Zeit ebenfalls. Fischer ist Vorruheständler -- nach 45 Arbeitsjahren. Der VfL hat zur Zeit jedoch keine Altliga-Mannschaft. „Aber“, sagt er über sich selbst, „ich war ja eh kein überdurchschnittlicher Spieler.“ Von seinen Söhnen Sven und Jens kann er das schon eher behaupten. Vor allem Jens war in allen Mannschaften eine unverzichtbare Größe – egal ob beim PSV Ennepe, in diversen Bochumer Clubs oder aktuell wieder beim VfL Winz-Baak.